Eichenprozessionsspinner: Symptome, Bekämpfung, Hausmittel

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Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein unauffälliger und wenig spektakulärer Nachtfalter, als Raupe erweist er sich jedoch als ernstes Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier. Es besteht die Gefahr, dass Symptome wie Atemnot, Ausschlag oder sogar ein allergischer Schock auftreten. Gibt es eine Meldepflicht und wie lässt sich die Raupe bekämpfen? Hier erfahren Sie, warum die kleinen Tierchen so gefährlich sind und was bei der Bekämpfung zu beachten ist.

Entwicklung von der Raupe zum Nachtfalter

Ein Weibchen legt zwischen August und September durchschnittlich rund 150 bis 200 Eier, aus denen sich in den nachfolgenden Monaten die Raupen entwickeln. Bevorzugter Eiablageplatz sind die Kronen von Eichen, dort überwintern die Jungraupen in Eigelegen. Etwa Ende April bis Mitte Mai schlüpfen die Larven und durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien. Ab dem dritten Larvenstadium entwickeln sich die längeren Brennhaare, die für Menschen und Tiere gleichermaßen gefährlich sind.

Warum ist die Eichenprozessionsspinner-Raupe gefährlich?

Die Brennhaare der Raupe enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, der Kontakt kann bei Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Typische Symptome für den Kontakt mit Eichenprozessionsspinner-Brennhaaren sind insbesondere:

  • Ausschlag (Quaddeln etc.) und Hautrötung
  • starker Juckreiz
  • Atemnot
  • Entzündung der Schleimhäute
  • Müdigkeit und Schwindel
  • Bindehautentzündung
  • Fieber
  • allergischer Schock (in seltenen Fällen)

Treten Beschwerden auf, sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen. Die größte Gefahr besteht während der Raupenfraßzeit, allerdings können auch außerhalb der Raupensaison Beschwerden auftreten. Im Nest bleiben Brennhaare zurück, daher kann selbst von einem alten Gelege noch eine Gesundheitsgefahr ausgehen. Ein direkter Kontakt mit dem Prozessionsspinner-Nest oder den Raupen ist nicht erforderlich, die feinen Brennhaare fliegen durch die Luft und können auf diese Weise ebenfalls zu Beschwerden führen.

Eichen-Prozessionsspinner sicher erkennen

Ihren Namen verdanken die Eichenprozessionsspinner ihrer charakteristischen Verhaltensweise bei der Nahrungssuche. Bis zu dreißig Raupen schließen sich in engem Kontakt zu einer Gruppe zusammen und wandern prozessionsartig zur Nahrungsquelle in der Baumkrone. Die jungen Raupen weisen zunächst eine gelblich-braune Färbung auf, später entwickelt sich auf dem Rücken ein breiter dunkler Streifen. Vor der Verpuppung ist die Raupe bis zu fünf Zentimeter lang.

Es kann zu einer Verwechslung mit den harmlosen Gespinstmotten kommen, der Unterschied lässt sich jedoch leicht erkennen. Letztere spinnen im Frühjahr oder Frühsommer ganze Büsche oder Bäume großflächig ein, während die Eichenprozessionsspinner-Nester nur an einzelnen Stellen einer Eiche zu finden sind. Das Gespinst ist in diesem Fall meist am Stamm oder in Astgabeln zu finden.

Gibt es eine Meldepflicht?

Zwar lösen die Brennhaare beim Menschen ernste Symptome aus und können auch für den Hund und andere Haustiere gefährlich sein, eine offizielle Meldepflicht gibt es allerdings nicht. Dennoch ist eine Meldung an zuständige Behörden sinnvoll, Ansprechpartner sind beispielsweise:

  • Service-Hotlines von Städten und Gemeinden
  • Ordnungsamt
  • Forstamt
  • Gesundheitsamt
  • Grünflächenamt

Auch wenn der befallene Baum im eigenen Garten steht, sollten Betroffene die Behörden informieren.

Wie lassen sich Eichenprozessionsspinner wirksam bekämpfen?

Leider gibt es keine Hausmittel, die sich zur einfachen Bekämpfung der lästigen Raupen eignen. Unterschützen Sie die Gesundheitsgefahr nicht und führen Sie die Bekämpfung auf keinen Fall selbst durch. Zwar reduzieren natürliche Feinde wie Fledermäuse, Pirol und andere Vögel oder Schlupfwespen den Bestand, für eine vollständige Beseitigung der Raupen ist jedoch die Unterstützung eines versierten Schädlingsbekämpfers unerlässlich. Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, um die Raupen zu bekämpfen:

Absperrung

In selten besuchten Gebieten genügt oft eine weiträumige Absperrung des betroffenen Bereichs, bis die Gefahr vorüber ist.

Entfernung

Mit speziellen Saugern lassen sich Nester und Eichenprozessionsspinner-Raupen rückstandsfrei absaugen. Teilweise kann es auch erforderlich sein, die Raupen manuell einzusammeln.

Insektizide

Ein gezielt in der Baumkrone platziertes Fraßgift nehmen die Raupen über die Nahrung auf und sterben nach kurzer Zeit.

Fazit: Profi beseitigt zuverlässig Eichenprozessionsspinner

Von der Eichenprozessionsspinner-Raupe geht eine große Gesundheitsgefahr für Menschen und Haustiere aus. Für die Bekämpfung im öffentlichen Raum sind die Behörden zuständig. Steht der befallene Baum auf Ihrem eigenen Grundstück? Greifen Sie keinesfalls zu einem Hausmittel und rufen Sie einen Profi. Kontaktieren Sie uns umgehend, wir helfen Ihnen gerne weiter.

Sebastian
Sebastian
Hallo, Ich bin Sebastian und lebe seit wenigen Jahren überwiegend in Indonesien. Dort konnte ich endlich meine Leidenschaft zum Gärtnern ausleben. Meine gewonnene Erfahrung teile ich auf Gartenora.de damit diese Leidenschaft auch Ihnen eine große Freude bereitet.

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