Die Wühlmaus im Garten kann zu einer echten Plage werden. Sie verunstaltet nicht nur den Garten durch die vielen kleinen Hügel, die Sie aufwirft, sondern Sie kann auch einigen Schaden an den Pflanzen verursachen.
Doch wieso fühlt sich die Wühlmaus gerade in Ihrem Garten so wohl und was können Sie unternehmen, damit der ungebetene Gast wieder verschwindet?
Was ist eine Wühlmaus
Die Familie der Wühlmäuse umfasst mehr als 150 verschiedene Arten. In Deutschland kommt vor allem die Große Wühlmaus vor. Sie kann zwischen 10 und 20 Zentimeter groß werden und der Schwanz nimmt etwa die halbe Körperlänge ein. Der Schwanz ist leicht behaart und mit diesem kann Sie die schwachen Vorderbeine ausgleichen.
In der Farbe können die Wühlmäuse stark variieren. Während manche eher sandfarben aussehen, geht das Fell bei anderen Wühlmäusen in ein rot bis braun über. Manche Exemplare können hingegen auch gänzlich schwarzes Fell aufweisen.
Die Wühlmäuse hat äußerlich kaum erkennbar nur sehr kleine Ohren. Diese funktionieren dafür umso besser und die Wühlmaus verfügt über einen hervorragenden Hörsinn. Dies wird später entscheidend, wenn die Wühlmaus aus dem eigenen Garten vertrieben werden soll.
Lebensgewohnheit der Wühlmaus
Ähnlich wie der Maulwurf ist auch die Wühlmaus ein Einzelgänger. So schlägt sie sich alleine durch den Garten und legt das teilweise sogar mehrere Kilometer lange Gangsystem an. Die Gänge sind meist nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche, können gelegentlich aber auch bis zu 30 Zentimeter tief sein.
Die Wühlmaus verfügt über keinen klassischen Schlafrhythmus. Die Behauptung, dass Sie nachtaktiv wäre ist also nicht wirklich zutreffend, denn sowohl am Tag als auch in der Nacht ist die Wühlmaus aktiv. Die Aktivphasen wechseln sich mit den Schlafphasen ab und die Wühlmaus ist praktisch immer aktiv.
Als Nahrung bevorzugt die Wühlmaus vor allem pflanzliche Kost. Auf Ihrem Ernährungsplan stehen vor allem Wurzeln, Knollen und Zwiebeln. Diese Pflanzen findet Sie im Garten meistens reichlich und dies zeigt schon an, dass die Wühlmaus im Garten nicht unbedingt willkommen ist. Eine einzige Wühlmaus vertilgt am Tag etwa 100 Gramm an Pflanzen. Sollte der Garten sogar von mehreren Wühlmäusen befallen sein, dann sollte den gefräßigen Nagern schnell die Grenze aufgezeigt werden. Andernfalls können diese sich innerhalb weniger Tage durch den ganzen Garten nagen.
Schäden durch die Wühlmaus
Die Wühlmaus zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass Sie direkt unter der Grasnarbe wühlt und dort auf Nahrungssuche geht. Dort vermutet sie Wurzeln und andere Pflanzenteile zu finden. Auf der Suche nach der Nahrung geht Sie nicht gerade zimperlich vor. Der Rasen und die Grünfläche über Ihr nehmen durch das Umgraben einen beträchtlichen Schaden.
Dabei sind nicht nur die kleinen Hügel optisch nicht schön anzuschauen, sondern die Hügel bieten auch eine große Angriffsfläche für Unkräuter sich in dem Garten auszubreiten. Denn durch den Hügel wird die Grasfläche so beschädigt, dass offene Flächen zurückbleiben.
Die größten Schäden entstehen aber nicht dann, wenn die Wühlmaus auf Nahrungssuche ist, sondern wenn Sie die Pflanzen gefunden hat. Dann nagt sie diese so stark an, dass diese mit großer Wahrscheinlichkeit den Angriff der Wühlmaus nicht überleben werden. Wenn Sie die Wühlmaushügel ignoriert und noch nichts gegen den kleinen Nager unternommen haben, dann werden Sie das Ausmaß der Schäden erst sehen, wenn es längst zu spät ist. Wenn die Pflanzen erst einmal angegriffen wurden und eingehen, wird es kaum mehr möglich sein diese zu retten.
Aber nicht nur Gemüsepflanzen werden durch die Wühlmaus erheblich beschädigt. Hätten Sie gedacht, dass die Kraft der Wühlmaus so groß ist, dass diese selbst große Bäume in Bredouille bringen können?
Die Wühlmaus hat es vor allem auf neue und frische Wurzeln abgesehen. Gerade bei jungen Bäumen, die zahlreiche neue Wurzeln bilden ist der Schaden durch die Wühlmaus enorm. Auf dem Speiseplan stehen hier vor allem Obstbäume, Laubbäume – wie zum Beispiel Eiche & Pappel – und Nadelbäume. Die Wühlmaus hat es also so ziemlich auf jede Pflanze abgesehen, die irgendwie Wurzeln bilden kann.
Durch die Wühlmaus werden alte und große Bäume zwar nicht direkt absterben. Aber durch die Fraßspuren haben natürlich andere Schädlinge ein sehr leichtes Spiel, die geschwächten Bäume anzugreifen. Damit kann die Wühlmaus indirekt selbst die größten und ältesten Bäume so stark schädigen, dass diese keine Überlebenschance mehr haben.
Anzeichen für Wühlmäuse im Garten
Das größte Erkennungsmerkmal der Wühlmäuse sind natürlich deren Erdhügel. Diese können von unerfahrenen Gärtnern auch gerne Mal für Maulwurfshügel gehalten werden. Bei genauer Betrachtung sollte es allerdings leicht fallen, die Hügel auseinanderhalten halten zu können.
Die Hügel der Wühlmaus sind viel kleiner als die des Maulwurfs und dienen dem kleinen Nager als Eingang in sein unterirdisches Gangsystem. Der Eingang zu seinem Gangsystem verläuft in den meisten Fällen leicht schräg und an den Haufen lassen sich oft auch Wurzel und andere Pflanzenreste finden.
Während die Hügel sehr offensichtliche Anzeichen für den Wühlmausbefall sind, gibt es natürlich noch andere Hinweise, die auf eine Wühlmaus hindeuten. Finden Sie des Öfteren abgestorbene Pflanzenreste in Ihrem Garten und können nicht zuordnen, woher diese stammen? Warten Sie vergeblich darauf, dass die Pflanzen endlich anfangen zu sprießen?
Dann war vermutlich eine Wühlmaus am Werk und hat bereits Ihre Pflanzen angegriffen und beschädigt. Diese Anzeichen sind nicht unbedingt offensichtlich und natürlich können abgestorbene Pflanzenteile auch andere Ursachen haben, aber Sie sollten die Wühlmaus in Betracht ziehen.
Sind Sie sich unsicher, ob die Wühlmaus noch immer in den Gängen zu Hause ist, oder schon woanders unterwegs ist?
Dann können Sie die Verwühlprobe durchführen. Legen Sie den Gang unterhalb des Einganges frei und warten Sie eine Zeit ab. Die Wühlmaus ist so aktiv, dass innerhalb weniger Stunden der Gang zugeschüttet sein wird.
Ein Maulwurf hingegen wird sich selten wieder an diese Stelle wagen und diesen Ort als Bedrohung meiden. Falls er dennoch einen offenen Maulwurfshügel wieder schließen möchte, können allerdings auch Tage vergehen.
So können Sie ganz einfach nachprüfen, ob immer noch Wühlmäuse in Ihrem Garten wüten.
Die Wühlmaus als Schädling
Dass der Maulwurf einen Ruf als Schädling hat, ist nicht gerade gerecht. So frisst er doch zahlreiche Insekten, die tatsächlich die Pflanzen bedrohen und zu einem hohen Schaden führen können.
Die Pflanzen selbst lässt der Maulwurf allerdings in Ruhe. Sein unterirdisches Gangsystem ist zudem so tief, dass es nicht die Grasnarbe angreift und den Boden sogar positiv beeinflussen kann. Natürlich sind seine Hügel aus optischen Gesichtspunkten nicht schön anzuschauen, aber dass er so massiv bekämpft wird ist nicht unbedingt fair. Doch wie sieht es mit der Wühlmaus im Garten aus und ist diese vielleicht auch nützlich?
Im Gegensatz zum Maulwurf ist die Wühlmaus allerdings kein Nützling im Garten. Sie ist reiner Pflanzenfresser und wird Ihnen in dieser Hinsicht nicht behilflich sein. Auch ihre Gänge verlaufen so nah an der Grasoberfläche, dass hier große Schäden entstehen.
Ganz besonders gefährlich wird es, wenn die Wühlmaus Gehwegplatten, oder andere Wege untergräbt. Hier ist die Stabilität in Gefahr und aus diesem Grund sollte die Wühlmaus so früh wie möglich aus dem Garten vertrieben werden.
Wie kann der Wühlmaus im Garten vorgebeugt werden
Ein besserer Weg, um sich vor der Wühlmaus zu schützen ist allerdings den Garten so anzulegen und Maßnahmen zu treffen, damit sich die Wühlmaus im Garten erst gar nicht wohlfühlt. Denn besser als das Vertreiben der Wühlmaus ist immer noch die Vorbeugung.
Gerade bei neu angepflanzten Bäumen ist es natürlich besonders schade, wenn diese durch die Wühlmaus im Garten zu Schaden kommen. Um die Wurzeln der neu angepflanzten Obstbäume zu schützen, sollten diese in Draht gewickelt werden. Hierfür sollte ein bestimmtes Geflecht so gestaltet und um die Wurzel und den Stamm gewickelt werden, dass ein Angriff durch die Wühlmaus nicht möglich ist.
Alle Pflanzen allerdings mit einem Drahtgeflecht zu schützen ist kaum möglich. Zwiebeln und andere Pflanzen sollten in spezielle Pflanzkörbe gestellt werden. Dies macht es für die Wühlmaus unmöglich die Wurzeln zu erreichen. Ist die Wühlmaus bei der Nahrungssuche erfolglos wird diese sich schnell woanders umschauen. Daher ist die beste Vorbeugung immer dann, wenn die Nahrungssuche der Wühlmaus nicht erfolgversprechend ist.
Ist die Gefahr groß, dass Wühlmäuse Ihren Garten heimsuchen könnten, dann sollten Sie auf eine Mulchschicht verzichten. Diese Schicht ist ideal für die Wühlmaus, um Ihr Schutz zu bieten.
Ebenfalls eine großartige natürliche Abschreckungsmaßnahme ist die Hauskatze. Je nach Art der Katze kann der Jagdinstinkt stärker oder weniger stark ausgeprägt sein. Aber wohl jede Wühlmaus lässt sich beim Anblick der Katze in die Flucht schlagen. Viele Katzen sehen die Wühlmaus nicht einmal als Nahrungsquelle, sondern gehen lediglich Ihrem natürlichen Jagdinstinkt nach. Effektiv sind die meisten Katzen dennoch, wenn Sie der Wühlmaus im Garten vorbeugen möchten.
Natürliche Feinde der Wühlmaus
Nicht nur die Hauskatze ist ein natürlicher Feind der Wühlmaus. Wenn Sie die Wühlmaus vertreiben möchten oder so weit abschrecken, dass diese erst gar nicht in Ihren Garten gelangt, dann können Sie natürliche Feinde nutzen.
Dazu zählen kleine Jäger wie zum Beispiel der Fuchs, Marder, Iltis oder Hermelin. Diese Tiere jagen die Wühlmaus und diese dient Ihnen als Nahrungsquelle.
Wenn Sie diese natürlichen Feinde der Wühlmaus in Ihren Garten locken möchten, dann sollten Sie diesen so gestalten, dass diese sich wohlfühlen. Den Hermelin können Sie zum Beispiel anlocken, indem Sie größere Holz- oder Steinhaufen im Garten auftürmen. Diese dienen dann als Versteck und gleichzeitig sollte sich eine Wühlmaus vertreiben lassen.
Noch größere Gefahren drohen der Wühlmaus allerdings aus der Luft. Bussarde, die Eule oder der Habicht sind bekannte Feinde der Wühlmaus. Diese Tiere stürzen sich auf die Wühlmaus und bekämpfen diese sehr effektiv.
Damit die Raubvögel auch erfolgreich sind, sollten Sie perfekte Jagdbedingungen schaffen. Das bedeutet, dass Sie Sträucher, oder Bäume, die die Sicht versperren könnten trimmen sollten. Ebenfalls können Sie die Vögel anlocken, indem Sie Ansitzstangen anbauen.
Möchten Sie diese natürlichen Feinde anlocken, dann sollten Sie auf keinen Fall Gift verwenden. Denn das Gift kann gerade für die Raubvögel eine große Gesundheitsgefahr darstellen.
Die Wühlmaus im Garten bekämpfen
Ist es aber doch einmal passiert und die Wühlmaus hat sich in Ihrem Garten eingenistet, dann sollten Sie diese so schnell es geht bekämpfen. Schließlich geht es darum Ihre Pflanzen zu schützen.
Doch dürfen Sie die Wühlmaus überhaupt bekämpfen und wie gehen Sie am besten vor?
Die gute Nachricht ist, dass Sie die Wühlmaus im Garten bekämpfen und töten dürfen. Anders als zum Beispiel beim Maulwurf, welcher unter Naturschutz steht, darf die Wühlmaus getötet werden. Somit können Sie die Wühlmaus also effektiv bekämpfen.
Doch welche Methode ist die Erfolgversprechendste?
Die Wühlmausfalle
Besonders effektiv ist das Aufstellen von Wühlmausfallen. Da Sie die Wühlmaus im Garten töten dürfen, ist das Aufstellen der Fallen rein rechtlich gesehen auch kein Problem. Allerdings sollten Sie natürlich trotzdem so vorgehen, dass die Wühlmaus so wenig zu Leiden hat wie möglich. Prüfen Sie daher in regelmäßigen Abständen, ob eine Falle ausgelöst wurde und die Wühlmaus auch wirklich tot ist.
Die Fallen werden in der Nähe des Einganges der Wühlmaus gestellt und mit Hilfe eines Köders kann die Wühlmaus angelockt werden. Als Köder bietet sich zum Beispiel Sellerie an.
Chemische Mittel
Gegen die Wühlmaus gibt es zudem auch chemische Mittel die eingesetzt werden können. Giftige Köder sind im Kampf gegen die Wühlmaus aber nur bedingt geeignet. Im Frühling und Sommer wird die Wühlmaus immer genügend Nahrung finden, sodass diese gar nicht die Köder angreifen wird. Die Gefahr besteht dann, dass die Köder von anderen Tieren gefressen werden.
Andere chemische Mittel setzen darauf, Gerüche auszusenden, die die Wühlmaus vertreiben. Da die Wühlmaus einen sehr feinen Geruchssinn hat, ist diese Methode schon eher geeignet. Ob sie allerdings auch letztlich von Erfolg gekrönt ist, ist nicht immer mit Sicherheit vorhersehbar.
Geräusche gegen die Wühlmaus
Nicht nur auf Gerüche, sondern auch auf Geräusche reagieren Wühlmäuse im Garten relativ empfindlich. Wenn Sie die Wühlmäuse bekämpfen möchten, dann sollten Sie diesen sprichwörtlich auf den Wecker gehen. Denn es hat sich gezeigt, dass laut tickende Wecker eine Wunderwaffe im Kampf gegen die Wühlmaus sind. Die Wecker sollten in den Boden gegraben werden, wo ihr lautes Ticken die Wühlmaus vertreiben wird. Zur Verstärkung kann der Wecker noch in eine Blechdose gepackt werden.
Andere sehr effektive Methoden gegen die Wühlmaus sind Windräder oder Glasmurmeln, die laute Geräusche erzeugen. Ebenfalls bewährt hat sich die Methode der offenen Glasflaschen, wie sie auch schon im Kampf gegen den Maulwurf zum Einsatz kommt. Stellen Sie hierzu einfach offene Glasflaschen in die Gänge der Wühlmaus und warten Sie darauf, dass der Wind die passenden Vibrationen erzeugt. So wird die Wühlmaus im Garten ganz sicher vertrieben.