Der Rasen ist das Aushängeschild eines jeden Gartens. Er ist die Basis auf dem alles andere aufbaut. Doch beim Rasensäen gibt es auch einige offene Fragen und Dinge die beachtet werden müssen. Denn es ist nicht einfach nur damit getan, dass Sie den Rasen säen und ein bisschen Zeit verstreichen lassen. Damit der Rasen perfekt wird, sollten Sie folgende Vorgehensweise beachten und schon wird Ihr Rasen in perfektem Grün erstrahlen und langfristig gesund aussehen.
Den Rasen säen oder Rollrasen benutzen?
Die erste Frage, die sich die meisten Gärtner stellen ist allerdings, ob nicht anstelle des Rasen säens auch ein fertiger Rollrasen genutzt werden soll. Sicherlich, der Rollrasen bietet einige Vorteile, aber wo liegen jetzt tatsächlich die Unterschiede?
Die Qualität
Es wird oftmals angenommen, dass die Qualität eines Rollrasens besser sei, als die eines Rasens der auf natürliche Weise gesät wurde. Das mag in begrenztem Umfang auch stimmen. In den ersten ein bis zwei Jahren ist der fertige Rollrasen sicherlich seinem gesäten Rasen in der Qualität voraus. So ist er bereits früher sehr dicht verwachsen und lässt nicht zu, dass etwa Unkräuter den Rasen angreifen können.
Langfristig gesehen macht es allerdings keinen Unterschied, ob Sie den Rasen säen, oder einen fertigen Rollrasen einbringen. Beachtet werden muss hier lediglich, dass der gesäte Rasen etwas mehr Pflege in der Anfangszeit benötigt, da hier ständig der Kampf gegen Unkräuter angesagt ist. Beim Fertigrasen besteht zudem der Nachteil, dass auch hier Lücken auftreten werden, die aber nicht so einfach zu behandeln sind.
Die Entwicklungszeit
Der fertige Rollrasen hat natürlich den Vorteil, dass dieser bereits sehr viel schneller voll strapazierfähig ist. Doch auch der Rollrasen kann nicht sofort voll genutzt werden. Ihm sollte etwa drei bis vier Wochen Zeit gegeben werden, bis er betreten und belastet werden kann.
Beim gesäten Rasen ist diese Dauer natürlich wesentlich länger. Hier sollte der Rasen in einem Zeitraum von vier bis sechs Wochen nicht betreten werden. Erst nachdem der erste Schnitt erfolgt war, kann er sehr sorgsam betreten werden. Allerdings sollte davon abgesehen werden, ihm eine hohe Belastung auszusetzen. Grillfeiern oder tobende Kinder sind hierbei noch nicht erlaubt.
Erst nach etwa 14 bis 18 Wochen hat der gesäte Rasen seine volle Belastungsfähigkeit entwickelt. Nun kann er problemlos auch höhere Belastungen aushalten und voll genutzt werden.
Die Kosten im Vergleich
Bei jeder Tätigkeit im Garten sollten natürlich auch die Kosten im Überblick behalten werden. Beim Vergleich zwischen einem gesäten Rasen und einem Fertigrasen bestehen zudem gravierende Unterschiede im Preisniveau.
Beim Rollrasen dürfen nicht nur die Materialkosten betrachtet werden. Diese liegen bei einem 100m2 Garten bei etwa 500 Euro je nach Qualität des Rollrasens. Zusätzlich müssen allerdings noch die Verlegekosten mit einbezogen werden. Denn kaum ein Gärtner wird die benötigten Maschinen besitzen. Daher muss der Rasen professionell verlegt werden.
Insgesamt kommen hier Kosten von etwa 1.000 bis 1.500 Euro beim Rollrasen in Betracht.
Die Rasensaat ist dabei wesentlich günstiger. Die Rasensamen kosten bei einer guten Qualität in der Regel nicht mehr als 25 Euro für eine 100m2 Fläche. Jetzt kann der Rasen natürlich auch wieder professionell verlegt werden, allerdings ist dies wirklich nicht notwendig.
Beim Säen des Rasens können einfache Gartengeräte meist vom Nachbarn geliehen werden oder sind in vielen Fällen schon selbst vorhanden.
Somit das Säen des Rasens wesentlich günstiger.
Am Ende müssen Sie also die Entscheidung treffen, wie schnell der Rasen verfügbar sein soll. Langfristig ist die Qualität des gesäten Rasens bei guter Pflege allerdings besser und wird daher in den meisten Fällen bevorzugt.
Wann sollte der Rasen gesät werden
Sie haben sich also entschieden den Rasen selber zu säen. Dann ist natürlich der Zeitpunkt wichtig, an dem die Aussaat vorgenommen wird. Hier wird die Grundlage dafür gelegt, dass der Rasen nicht nur schnell erstarkt, sondern auch langfristig gesund bleibt.
Die Rasensamen sind grundsätzlich winterhart. Das heißt, Sie können auch den Winter überstehen und sterben nicht ab. Den Rasen im Winter auszusäen ist dennoch nicht empfehlenswert.
Beste Bedingungen können die Rasensamen vorfinden, wenn Bodentemperaturen von mindestens 10 Grad vorgefunden werden und dieser relativ feucht ist. Die besten Bedingungen können also im Frühjahr und Herbst vorgefunden werden. Hierfür eignen sich die Monate April/Mai und der August/September.
Die Sommermonate sind nicht so gut geeignet, da die hohen Temperaturen eine zusätzliche Belastung darstellen und auch der Niederschlag nicht optimal für den Rasen ist. Natürlich gibt es auch im Sommer reichlich Feuchtigkeit in Deutschland, diese sind aber meistens auf wenige heftige Sommergewitter beschränkt und nicht gleichmäßig verteilt.
Daher sollte die Aussaat im Frühjahr oder Herbst erfolgen.
Die Vorbereitung des Rasens
Wurden die wichtigsten Entscheidungen getroffen, dann geht es jetzt an die Praxis.
Der Rasen kann natürlich nicht einfach nur auf den Boden ausgesät werden, in der Hoffnung, dass das alles schon klappen wird. Damit die Aussatz auch richtig keimt und sich gut entwickelt muss der Boden gut vorbereitet werden.
Als Grundvoraussetzung sollte alles Unkraut aus dem Rasen entfernt werden. Unkraut ist der natürliche Feind eines neuen Rasens und daher sollten Sie dringend vermeiden, dass dieser die Chance hat sich auf der Rasenfläche zu verbreiten.
Das Unkraut können Sie entweder manuell mit einem Spaten entfernen oder eine Motorhacke benutzen. Der Spaten ist eher für kleinere Flächen empfehlenswert und sobald die Fläche etwas größer ist, sollten Sie sich im Fachhandel eine Motorhacke ausleihen. Um sich die Arbeit zu erleichtern, können Sie auch einen elektrischen Unktrautvernichter verwenden.
Beachten Sie zudem, dass Sie die Wurzelstücke gründlich entfernen. Nur so können Sie sicherstellen, dass das Unkraut sich nicht wieder verbreiten wird. Ebenfalls sollten Steine eingesammelt werden, die bei der Bearbeitung mittels der Motorhacke sich aus dem Boden gelöst haben.
Damit der neue Rasen auch genügend Nährstoffe hat, sollte eine etwa 15cm Dicke Schicht an Mutterboden auf dem Rasen verteilt werden. Diese oberste Schicht sollte danach mit einem Spaten umgegraben werden, damit der Mutterboden sich gut mit der Gartenerde vermischen kann.
Haben Sie es jetzt noch nicht eilig, dann sollte der Rasen nach dieser Bearbeitung etwa ein bis zwei Wochen ruhen gelassen werden. Dies gibt dem Boden wieder genügend Zeit sich von dieser aufwendigen Bearbeitung zu erholen.
Eine Woche bevor der Rasen ausgesät wird, sollte dieser zudem gedüngt werden. Nun haben Sie einen perfekten nährstoffreichen Boden, der frei von Unkraut ist und der Rasen wird es Ihnen langfristig danken.
Kurz vor der Aussaat
Nachdem der Boden nur perfekt vorbereitet wurde und eine gesunde Grundlage für die Rasensaat bietet, geht es nun darum die Aussaat vorzubereiten.
Am besten ist es hierbei, wenn Sie den Rasen ebnen. Dafür können Sie entweder eine Walze nehmen oder für kleinere Flächen sind auch Bretter geeignet, mit denen Sie eine ebene Oberfläche erzeugen können.
Die Ebenheit des Rasens soll auch Wasservertiefungen vorbeugen. Sollten sich nämlich Unebenheiten im Rasen hervortun, wird bei Niederschlägen sich das Wasser dort sammeln und den Rasen schädigen. Daher ist die Ebenheit des Rasens nicht nur aus optischen Gründen anzustreben, sondern erfüllt auch eine wichtige Funktion bei der gleichmäßigen Bewässerung.
Mit dieser Vorbereitung soll ein fester Boden entstehen, der eben ist und beste Bedingungen für den gesäten Rasen liefert. Möchten Sie jetzt noch sicherstellen, dass nicht nur die Nährstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind, sondern auch die Beschaffenheit des Bodens perfekt ist, sollten Sie seinen pH-Gehalt überprüfen. Ist dieser nicht im Bereich von 5-6, kann es helfen den Rasen mit zusätzlichem Kalk zu bearbeiten.
Wurde der Boden auf diese Weise bearbeitet, kann es sich lohnen diesen wiederum für ein bis zwei Tage Ruhen zu lassen.
Den Rasen säen
Jetzt geht es ans Eingemachte. Der Boden wurde von Unkraut befreit, gedüngt und zuletzt geebnet. Damit wurden alle Vorbereitungen abgeschlossen und die Aussaat kann beginnen.
Für die Aussaat empfiehlt es sich das Saatgut in eine Sähwanne zu füllen. Jetzt müssen die Rasensamen nur mit ein bisschen Schwung so gleichmäßig wie möglich verteilt werden. Damit dies am besten gelingt, lohnt es sich vorher mit ein bisschen Sand zu üben. So können Sie vermeiden, dass die Saat an einigen Stellen zu dicht ist, während Sie an anderen Stellen zu dünn sein könnte.
Das manuelle Säen sorgt allerdings nicht immer für die besten Ergebnisse. Oftmals kann solch ein Rasen daran erkannt werden, dass große Unregelmäßigkeiten in der Dichte des Rasens bestehen. Um für ein optisch gelungenes Ergebnis zu sorgen, sollte daher ein Streuwagen verwendet werden.
Eine weitere wichtige Voraussetzung ist, dass Windstille herrscht. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Saat sich gleichmäßig und gut verteilt.
Wurde die gesamte Fläche mit den Rasensamen bedeckt, sollten Sie nun mit einem Holzrechen sanft in Längs- und Querrichtung den Boden bearbeiten. Auf diese Weise werden die Samen behutsam in den Boden eingearbeitet und können anfangen zu keimen.
Im Anschluss sollte dann noch die Walze genutzt werden, um ein weiteres Mal über die Rasensamen zu fahren. So wird ein guter Abschluss sichergestellt und die Rasensamen sind wirklich fest im Boden.
Falls der Boden nicht über genügend Feuchtigkeit verfügt, sollte zudem der Garten bewässert werden. Dies sollte allerdings nur kurz erfolgen, um die Rasensamen nicht zu überfordern. Sollte es in den folgenden Tagen nicht regnen, bietet es sich zudem an über den Tag verteilt den Garten viermal für etwa 10 Minuten zu bewässern.
Nach der Aussaat
Die wichtigsten Aufgaben wurden jetzt erledigt. Allerdings sollten Sie den Rasen in der nächsten Zeit gut pflegen und ihn nicht seinem Schicksal alleine überlassen.
Oberste Priorität sollte jetzt sein, für eine optimale Feuchtigkeit zu sorgen. Sollte kein Niederschlag herrschen, dann sollte der Rasen weiterhin etwa 4x am Tag für kurze Zeit bewässert werden. Ein zu trockener Boden hat hierbei drastische Auswirkungen auf das Wachstum und die Gesundheit des Rasens.
Die Keimdauer beträgt je nach Sorte und Bedingungen ein bis drei Wochen. Diese Zeit sollten Sie nutzen, um den Rasen sehr intensiv zu pflegen. Dazu gehört auch, dass Sie vermeiden, dass neue Unkräuter sprießen können. Denn auch wenn Sie durch eine optimale Vorbereitung sichergestellt haben, dass kein Unkraut mehr im Boden ist, besteht immer die Gefahr, dass dieses von außen in den Garten zufliegen kann.
Das erste Mal Rasenmähen
Das erste Mal den neu ausgesäten Rasen zu mähen ist sicherlich ein ganz besonderes Highlight und erfüllt jeden Gärtner mit Stolz. Ist dieses doch ein Symbol dafür, dass Sie den Rasen wunderbar gepflegt haben und dieser unter optimalen Bedingungen aufwachsen konnte.
Der Rasenmäher sollte zum ersten Mal zum Einsatz kommen, wenn der Rasen mindestens eine Länge von 8cm aufweist. Diese Länge ist ideal für das erste Rasenmähen und ein gutes Zeichen dafür, dass der Rasen gesund gewachsen ist.
Beim Rasenmähen sollten die neuen Grashalme etwa auf eine Länge von 6cm zurückgestutzt werden. Die abgeschnittenen Grashalme sollten zudem zwingend wieder aufgesammelt und nicht einfach auf dem Rasen liegen bleiben. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Rasen nicht genügend Licht erhält und seine Gesundheit stark abnimmt.
Den Rasen Düngen
Der neu gesäte Rasen braucht eine vielfältige Pflege. Nicht nur das Mähen und die richtige Bewässerung sind wichtig, sondern auch das Düngen sollte beachtet werden. Allerdings haben Sie bereits vor dem Säen des Rasens einen Dünger eingebracht.
Daher sollten Sie es vermeiden, mit zu viel Dünger dem Rasen einen Wachsstumsschub verleihen zu wollen. Denn auch beim Rasen kann es passieren, dass Sie Überdüngen und der Gesundheit des Rasens eher Schaden.
Die erste Folgedüngung sollte etwa sechs Wochen nach der Aussaat erfolgen. Hierfür sollte ein Langzeitdünger eingesetzt werden, der dem Boden über einen längeren Zeitraum mit Nährstoffe versorgt.
Der Langzeitdünger hat den Vorteil, dass er die Nährstoffe nur sehr behutsam abgibt. Dies ist für das Wachstum des Rasens ideal, denn das Ziel sollte nicht sein, einen besonders hohen Rasen zu erhalten, sondern dass dieser sich zunächst in der Fläche ausbreiten kann.
Auf diese Weise ist der Rasen auch weniger anfällig für Krankheiten und es kann langfristig mit optimalen Ergebnissen gerechnet werden.
Überblick zum Rasen aussäen
Soll ein Garten mit einem perfekten Rasen überzeugen, so ist die Aussaat eines Rasens eine wirksame Maßnahme, um den Garten zu verschönern.
Die Vorbereitung dauert allerdings einige Wochen und daher sollte das Säen gut vorbereitet und nicht überstürzt werden.
Zunächst gilt es all das Unkraut aus dem Boden zu entfernen und diesen etwas aufzulockern. Danach sollte er für wenige Wochen ruhen und etwa eine Woche vor der Aussaat das Düngen erfolgen.
Das Säen des Rasens sollte mit einer Sähwanne erfolgen, um für gleichmäßige Ergebnisse zu sorgen.
Das erste Rasenmähen erfolgt, wenn die Grashalme eine Mindestlänge von etwa 8cm haben. Beachten Sie unbedingt die vorgeschriebenen Zeiten zum Rasenmähen.
Wichtig nach der Aussaat ist zudem, dass Unkraut unverzüglich entfernt wird und der Rasen etwa 4x am Tag kurz bewässert wird.
Die Aussaat erfolgt optimalerweise in den Monaten April/Mai oder August/September.
Mit diesen Tipps für den optimalen Rasen sollte dem perfekten Rasen nichts mehr im Weg stehen.