Die Wühlmaus ist ein eher unscheinbarer Nager, aber gleichzeitig eine der größten Bedrohungen für Ihren Garten. Die kleinen Tiere können hierbei Ihre komplette Arbeit zunichte machen und die Pflanzen sehr schnell angreifen. Daher sollten Wühlmäuse bei den ersten Anzeichen sofort bekämpft werden. Denn wenn Sie bereits sehen, dass die Pflanzen eingehen und nicht mehr gesund sind, dann ist es zu spät. Wühlmäuse zu bekämpfen ist nicht so kompliziert wie oftmals angenommen und Sie benötigen auch keinen professionellen Schädlingsbekämpfer.
Möchten Sie die kleinen Nagetiere selber aus Ihrem Garten vertreiben, dann zeige Ich Ihnen verschiedene Methoden auf, mit denen die Wühlmäuse effektiv im Garten bekämpft werden können.
Lebensgewohnheiten der Wühlmaus
Wer die Wühlmaus bekämpfen möchte, muss erst einmal verstehen wie diese lebt. Nur auf diese Weise können die geeigneten Maßnahmen getroffen werden. Da die Wühlmaus ein sehr flinkes und scheues Tier ist, sollten Sie bei der Bekämpfung sehr behutsam vorgehen. Andernfalls werden Sie die Wühlmaus für kurze Zeit vertreiben, aber Sie wird wahrscheinlich so schnell wie möglich wieder zurückkehren.
Die Wühlmaus ist ein kleiner Nager der den ganzen Tag und die Nacht über aktiv ist. Er hat keinen richtigen Schlafrhythmus, sondern kann sowohl während des Tages, als auch in der Nacht mit der Erweiterung seines Gangsystems beschäftigt sein.
Wenn Sie also auf die Idee kommen die Wühlmaus in der Nacht zu überraschen, dann wird dies nicht von Erfolg gekrönt sein. Denn die kleinen Tiere schlafen sehr unregelmäßig.
Die Wühlmaus ist in der Regel ein Einzelgänger und nicht mit einer ganzen Familie unterwegs. Dies heißt aber nicht immer dass nur eine einzige Wühlmaus in Ihrem Garten ihr Unwesen treibt. Ist Ihr Garten besonders attraktiv für diese kleinen Plagegeister und bieten genügend Nahrung, dann können sich durchaus auch mehrere Wühlmäuse an Ihren Pflanzen zu schaffen machen.
Als Nahrung dient den Wühlmäusen vor allem Wurzeln und andere pflanzliche Nahrung. Anders als beim Maulwurf ist die Wühlmaus eine echte Bedrohung für Ihren Garten.
Bekämpfen Sie die Wühlmaus nicht schnell genug, dann kann diese viele Pflanzen annagen, sodass diese mit der Zeit eingehen und in kürzester Zeit wird Ihr Garten zerstört sein.
Die Wühlmaus ist ein echter Schädling und im Gegensatz zum Maulwurf bietet sie keinen Vorteil. Daher müssen Sie keine Bedenken haben, wenn Sie gegen die Wühlmaus vorgehen.
Nicht nur Pflanzen, sondern auch der Rasen kann beträchtlichen Schaden durch die Wühlmaus nehmen. Da die Wühlmaus nur kurz unter der Grasnarbe Ihr Unwesen treibt besteht hier die Gefahr, dass der Rasen beschädigt wird und lichte Stellen auftreten.
Dies sollte Grund genug dafür sein, dass Sie die Wühlmaus so schnell wie möglich bekämpfen.
Anzeichen der Wühlmaus
Das auffälligste Anzeichen dafür, dass Sie Wühlmäuse im Garten haben sind natürlich die kleinen Hügel, die von den Wühlmäusen aufgebuddelt werden. Die Hügel dienen als Eingang in das Gangsystem und werden von den Mäusen oft genutzt.
Nicht zu verwechseln sind die Hügel der Wühlmaus aber nicht mit den Maulwurfshügeln. Während die Maulwurfshügel eher gerade nach oben gebaut werden und insgesamt etwas größer sind, sind die Wühlmaushügel eher schräg. Dies liegt daran, dass die Maus so einen besseren Zugang zum Gangsystem erhält. Ein weiteres Anzeichen dafür, dass es sich um eine Wühlmaus handelt ist, dass an den Hügel Pflanzenreste zu finden sind und Wurzeln freiliegen.
Um ganz sicher zu gehen, dass es sich um eine Wühlmaus handelt können Sie den Eingang freilegen. Ist dieser innerhalb von wenigen Stunden wieder geschlossen können Sie sicher sein, dass es sich um eine Wühlmaus und nicht um einen Maulwurf handelt. Denn der Maulwurf ist weit gemächlicher und braucht für die Ausbesserungsarbeiten mehr als einen Tag.
Die Unterscheidung spielt beim Bekämpfen der Wühlmaus eine wichtige Rolle. Der Maulwurf ist unter Naturschutz gestellt und sollten Sie nicht sicher sein um welches Tier es sich handelt und aus Versehen einen Maulwurf töten dann können empfindliche Geldbußen folgen. Daher vergewissern Sie sich immer zuerst um welches Tier es sich eigentlich handelt, dass Ihren Garten mit Hügeln verunstaltet.
Vorbeugende Maßnahmen gegen die Wühlmaus
Das Bekämpfen ist immer erst die zweite Lösung und muss dann in Angriff genommen werden, wenn die Wühlmaus bereits im Garten ist. Besser ist es aber natürlich, wenn die Wühlmaus sich erst gar nicht in Ihren Garten verläuft.
Die Wühlmaus ist ständig auf Nahrungssuche. Findet Sie in Ihrem Garten reichlich Pflanzen und Wurzeln, dann ist das für die Wühlmaus ein wahres Paradies. Um zu verhindern dass die Wühlmaus sich bei Ihnen wohlfühlt sollten Sie junge Pflanzen mit einem Drahtkorb und einem Wühlmausgitter schützen. So kann die Wühlmaus nicht an die Wurzeln gelangen.
Falls die Möglichkeit besteht sollten Sie zudem den gesamten Garten etwa 50 Zentimeter tief umzäunen. Da die Wühlmaus nicht sehr tief gräbt sollte dies schon ausreichend sein, um die Wühlmaus vom Eindringen in den Garten abzuhalten.
Falls Sie eher auf natürliche Abwehrmaßnahmen stehen, dann können Sie sowohl zur Vorbeugung, als auch für die Bekämpfung der Wühlmaus auf tierische Hilfe setzen. Denn die Wühlmaus hat einige Fressfeinde und ist diesen ziemlich schutzlos ausgeliefert.
Zu diesen Fressfeinden gehören Vögel, wie zum Beispiel der Bussard oder die Eule. Um diese anzulocken können Sie einen geeigneten Ansitzplatz für diese schaffen.
Des Weiteren ist auch eine Katze ein hervorragendes Haustier, mit dem Sie sich die Wühlmaus vom Leibe halten können. Denn auch wenn es sich nur um eine einfache Hauskatze handelt, die vielleicht gar nicht jagen möchte, setzen die Instinkte der Wühlmaus beim Anblick der Katze ein. So kann die Wühlmaus allein schon durch den Anblick der Katze in die Flucht geschlagen werden.
Wie die Wühlmaus bekämpfen
Wenn all die vorbeugenden Maßnahmen gegen die Wühlmaus nicht greifen, dann muss hart durchgegriffen werden. Denn die Wühlmaus ist nicht zimperlich und je länger Sie warten, desto größer werden die Schäden sein. Das gefährlich bei der Wühlmaus ist, dass die Folgen der Fressschäden erst längerfristig zum Vorschein kommen. Nämlich dann, wenn die Pflanzen eingehen und keine Möglichkeit mehr haben sich zu erholen.
Welche Maßnahmen sind jetzt geeignet um die Wühlmaus erfolgreich zu vertreiben?
Die Schussfalle
Was sich im ersten Moment sehr brutal anhört ist doch eine der sanftesten Methoden, um die Wühlmaus im Garten zu bekämpfen. Die Schussfalle arbeitet nicht etwa mit „scharfer“ Munition, sondern tötet die Wühlmaus mittels Überdruck. Dafür wird eine Kartusche in der Falle befestigt und wenn die Wühlmaus sich nähert wird die Falle ausgelöst.
Wichtig beim Aufbau der Falle ist, dass Sie immer Handschuhe tragen. Denn die Wühlmaus ist sehr geruchsempfindlich. Am besten beschmutzen Sie die Handschuhe vorher mit Erde. So wird der Geruchssinn der Wühlmaus erfolgreich getäuscht.
Danach wird die Falle in einen möglichst waagerechten Gang gestellt. Dies kann zum Beispiel mit einem Stock getestet werden. Ist der Gang geeignet, wird die Falle so platziert, dass das Ende noch aus dem Hügel schaut. Jetzt kann die Falle noch mit einem Stock fixiert werden, in der Regel ist dies aber gar nicht mehr notwendig.
Die Wühlmaus hat einen sehr aktiven Arbeitsrhythmus. Dies sollte dazu führen, dass innerhalb weniger Stunden die Falle ausgelöst wird. Der Vorteil dieser Schussfalle ist, dass Sie sehr effektiv bei der Tötung der Wühlmaus ist. Das Tier wird durch den Überdruck sofort getötet und muss nicht in einer Falle leiden.
Eine Röhrenfalle
Nicht immer soll die Wühlmaus getötet werden. Mancher Tierfreund möchte die Wühlmaus auch einfach nur aus dem Garten entfernen und diese umsiedeln. Etwas sanfter als die Schussfalle ist dafür die Röhrenfalle.
Mithilfe der Wühlmausfalle kann die Wühlmaus lebend gefangen werden. Im Anschluss kann die Wühlmaus an einen geeigneten Ort wieder freigelassen werden.
Die Röhrenfallen funktionieren auch denkbar einfach. Sie verfügen über kleine Türchen, die nur zur Innenseite der Falle geöffnet werden können. Verirrt sich die Wühlmaus in diese Falle, kann Sie dort nicht mehr entfliehen.
Sie ist sehr einfach in der Anschaffung und dem Aufbau und gerade für Tierliebhaber sicherlich gut geeignet. Allerdings muss die Falle auch alle paar Stunden überprüft werden. Schließlich soll die Wühlmaus nicht zusätzlichem Stress ausgesetzt und gequält werden.
Beim Freilassen der Wühlmaus sollten Sie auch vorsichtig vorgehen. Denn die gestressten Tierchen können auch mal unsanft zubeißen. Ausgesetzt werden die Tiere am besten weit weg vom eigenen Garten. Hierfür eignen sich lichte Waldstücke mit lockerem Boden
Die Kastenfalle
Auch eine Kastenfalle eignet sich, um die Wühlmaus erfolgreich zu bekämpfen. Die Kastenfalle wird ähnlich der Röhrenfalle in den Gang eingeführt. Die Wühlmaus wird dann in die Falle gelockt, aus der sie nicht mehr entkommen kann.
Der Vorteil der Kastenfalle ist, dass diese so gestaltet ist, dass kein Maulwurf versehentlich zu Schaden kommen kann. Denn um die Falle auszulösen, muss stark am Köder gezogen werden. Dem Maulwurf fehlt die Kraft dazu, aber beim richtigen Köder wird die Wühlmaus so stark daran ziehen, dass die Falle ausgelöst wird.
Ein weiterer Vorteil ist, dass eine einfache Kastenfalle auch gut selber gebaut werden kann. Diese ähnelt in der Funktion zwar mehr der Rohrfalle, aber das Prinzip ist das gleiche.
Nehmen Sie einen Kasten, bohren Sie ein Loch, das später groß genug ist um eine Röhre einzuführen. Jetzt bringen Sie mithilfe eines Kunststoffstückes eine Klappe so an, dass diese nur nach Innen geöffnet werden kann. Schon sitzt die Wühlmaus in der Falle und kann nicht mehr fliehen.
Bohren Sie zudem noch ein paar Luftlöcher, damit die Wühlmaus etwas Luft zum Atmen hat.
Gas zur Bekämpfung der Wühlmaus
Wenn sich eine Vielzahl von Wühlmäusen in Ihrem Garten befinden und Sie so effektiv wie möglich vorgehen möchten, dann kann auch der Einsatz von chemischen Mittel nützlich sein. Denn wenn wertvolle Pflanzen bedroht werden und eventuell auch die eigene Ernte in Gefahr ist, dann sollten Sie nicht zögern, sondern so wirkungsvoll wie möglich handeln.
Das Wühlmausgas tötet die Wühlmäuse nicht, sondern vertreibt diese nur aufgrund des beißenden Geruches der freigesetzt wird. Das Gas ist zudem nicht giftig und Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass andere Tiere durch das Gas geschädigt werden.
Es handelt sich hierbei meist um einen Feststoff, der mit dem Boden reagiert und erst dann den Geruch freisetzt. Natürlich sollten die Ausgänge der Wühlmaus gut verschlossen sein, damit sich der Geruch bestens ausbreitet. Ein geöffneter Hügel sollte jedoch übrig bleiben, damit die Wühlmaus einen Fluchtweg besitzt.
Der Einsatz von Giftködern
Beim Kampf gegen die Wühlmaus können auch Giftköder zum Einsatz kommen. Das Risiko besteht hier allerdings, dass andere Tiere die Köder fressen und zu Schaden kommen.
Durch das reichhaltige Nahrungsangebot wird die Wühlmaus die Köder zudem die meiste Zeit des Jahres meiden. Denn, wenn die Wurzeln direkt vor der Nase liegen, wird der Köder nicht verzerrt.
Daher ist der Giftköder nur im Winter effektiv.
Hausmittel gegen die Wühlmäuse
Wenn keine der vorhergehenden Möglichkeiten genutzt werden kann, dann gibt es geeignete Maßnahmen auch im Haushalt. Doch welche Hausmittel sind überhaupt geeignet um die Wühlmaus in die Flucht zu schlagen?
Da die Wühlmaus dem Maulwurf sehr ähnlich ist, wird teilweise davon berichtet, dass Maulwurfspieper auch gegen die Wühlmäuse sehr wirkungsvoll sind. Ebenfalls kann sich die Wühlmaus durch Erschütterungen in die Flucht schlagen lassen. Dazu können ähnlich wie beim Maulwurf Windspiele oder offene Glasflaschen in den Gang gesetzt werden.
Das die Wühlmaus sich gerne von Gerüchen vertreiben lässt ist unter anderem daran erkennbar, dass das Gas sehr effektiv ist. Wenn allerdings kein Gas im Fachhandel erhältlich ist, dann können Sie auch Ihre eigenen Geruchsmittel herstellen. Ein Knoblauchsud oder sehr intensiver Fischgeruch soll dabei helfen die Wühlmaus zu vertreiben.
Pflanzen wie die Kaiserkrone, Wühlmauswolfsmilch und die Narzisse werden eine gute Wirkung im Kampf gegen die Wühlmaus bescheinigt. Der Vorteil ist hier, dass die Pflanzen ganz natürlich wirken und zudem auch gut aussehen können.
Tipps beim Bekämpfen der Wühlmaus
Das Bekämpfen der Wühlmaus ist unter normalen Umständen gar nicht so schwierig. Mit der richtigen Falle kann die Wühlmaus innerhalb weniger Stunden entweder gefangen oder getötet werden. Dennoch können Sie einige Fehler begehen, die dafür sorgen, dass die Wühlmaus vorher schon ausbricht und gar nicht erst in Ihre Fallen gelockt wird.
Die Wühlmaus hat einen sehr feinen Geruchssinn. Nicht nur Handschuhe sind sinnvoll, sondern Sie sollten auch die Fallen etwa ein bis zwei Tage in die Erde einbuddeln, bevor Sie diese in den Gang der Wühlmaus setzen. So verlieren die Fallen ihren Eigengeruch und stellen keine Bedrohung für die Wühlmaus dar.
Bevor Sie eine Falle aufstellen, sollten Sie überprüfen, ob die Wühlmaus überhaupt noch anwesend ist. Führen Sie dafür die Verwühlprobe durch. Dazu öffnen Sie den Gang und warten ab, ob der Gang innerhalb eines Tages wieder geschlossen wird. Ist der Gang auch nach längerer Wartezeit noch geöffnet, dann können Sie davon ausgehen, dass die Wühlmaus bereits weitergezogen ist.
Um die Wühlmaus in die Fallen zu locken, sollten Sie einen Köder verwenden. Bestens geeignet sind dafür zum Beispiel Sellerie oder Möhren. Diese Pflanzen kommen sehr nahe an den üblichen Geruch der Pflanzen.
Darf die Wühlmaus getötet werden?
Beim Maulwurf ist die Rechtslage sehr klar und dieser steht unter Naturschutz. Daher darf dieser nur mit einer Sondergenehmigung, welche sehr schwer zu erhalten ist, getötet werden. Wird dieses Verbot umgangen drohen hohe Geldbußen im vierstelligen Bereich.
Doch wie sieht es bei der Wühlmaus aus?
Die Wühlmaus ist weder im Bestand bedroht, noch hat sie eine nützliche Funktion im Garten. Daher gibt es vom Gesetzgeber keine Einschränkung beim Töten der Wühlmaus.
Dennoch sollte unter den Gesichtspunkten des Naturschutzes, die Wühlmaus nur so wenig leiden wie möglich. Wenn Fallen aufgestellt werden, sollten diese alle paar Stunden überprüft werden.
Wurde die Wühlmaus lebend gefangen, dann sollte Sie innerhalb kürzester Zeit weit weg wieder ausgesetzt werden.
Mit diesem Ratgeber zur Bekämpfung der Wühlmaus stehen Sie jetzt nicht mehr allein da, sondern können zu effektiven Methoden greifen. Damit können Ihre Pflanzen wieder in Ruhe gedeihen und Sie können sich über einen schönen Garten freuen.