Eigentlich scheint es ein Widerspruch zu sein Sand für den Rasen einzusetzen. Schließlich ist das Ziel eines gesunden Rasens das dieser in einem besonders schönem Grün erstrahlt.
Sind Sie selber schon im Baumarkt gewesen, haben Rasensand gesehen und sich gefragt, ob deren Versprechen für den perfekten grünen Rasen zutreffend sind?
Inwiefern der Sand dem Rasen wirklich hilft und ob Sie diesen für Ihren Garten nutzen können erfahren Sie in diesem Ratgeber über Rasensand.
Verhelfen Sie Ihrem Rasen zur besten Gesundheit mit diesem Sand
Was ist Rasensand
Es gibt wirklich eine Vielzahl von Produkten die Ihnen alle Versprechen, dass Sie Ihrem Rasen helfen. Sie können zum Beispiel Rasenkalk einsetzen, wenn Ihr Rasen zu sauer ist und haben Sie schon ein Mal von einem Eisendünger gehört, mit dem Sie Moos bekämpfen können?
Diese Produkte scheinen sich schon exotisch anzuhören und der Nutzen ist nicht auf den ersten Blick klar. Aber Sie sollten nicht voreingenommen gegenüber dem Rasensand sein denn dieser hat durchaus seine Daseinsberechtigung.
Für einen gesunden Rasen ist die Beschaffenheit des Bodens die wichtigste Grundlage. Der Mutterboden bietet den Wurzeln den optimalen Untergrund, damit die Pflanzen und der Rasen fest mit dem Untergrund verwachsen können.
Rasensand ist tatsächlich nicht mehr als sehr feiner Quarzsand. Er ist sehr kalkarm und aufgrund seiner sehr feinen Struktur kann er nützlich für Ihren Rasen sein.
Als Richtwert für Rasensand wird eine feine Körnung im Bereich von 0,1 mm bis 2 mm angegeben. Wenn Sie keinen speziellen feinen Sand kaufen möchten dann kann auch feiner Spielsand eingesetzt werden. Vielleicht habe Sie diesen ja sogar noch zu Hause?
Preislich müssen Sie sich aber keine Sorge machen, wenn Sie zum Sand für den Rasen greifen. Mit Preisen bis zu maximal 1 Euro pro Quadratmeter sind die Kosten überschaubar und selbst für einen großen Rasen müssen Sie keine Unsummen ausgeben.
Wann sollte Rasensand eingesetzt werden
Der Mutterboden stellt die Grundlage für den kräftigen und grünen Rasen dar. Dieser kann unterschiedlich beschaffen sein. Manchmal ist der Boden so stark verdichtet, dass das Regenwasser kaum noch versickern kann.
Als Gefahr droht hier eine Staunässe, die die Wurzeln der Pflanzen dauerhaft unter Wasser stellen. Bei zu viel Wasser können die Wurzeln wegfaulen oder angreifbarer gegenüber Krankheiten sein. Als Folge ergeben sich unschöne offene Stellen im Rasen, die Sie wieder mühsam schließen müssen.
Als Grund für die Verdichtung kann eine starke Nutzung angegeben werden. Oder haben Sie vielleicht schwere Gegenstände auf dem Rasen abgestellt?
Nach Jahren der Benutzung kann der Boden derart verdichtet sein, dass Wasser kaum noch abfließt.
Den Rasen zu sanden stellt eine einfache und beliebte Möglichkeit dar um den Boden wieder zu lockern. Dabei wird der Sand mit dem Mutterboden vermischt. Durch die sehr feine Struktur des Sandes wird der Mutterboden aufgelockert und das Wasser kann besser abfließen. Der Sand dient dabei als eine Art Drainage, die sich unter dem Mutterboden legt.
Allerdings sollten Sie wissen, dass die Anwendung des Rasensandes sehr aufwendig ist. Daher sollten Sie sich vorab entscheiden, ob nicht doch das Aerifizieren eine bessere Lösung für Sie darstellt.
Welcher Rasensand sollte verwendet werden
Wenn Sie den Rasen sanden möchten dann werden Sie mit höchster Wahrscheinlichkeit auf zwei Produkte im Baumarkt gestoßen sein. Doch welcher Sand eignet sich am besten für die Anwendung in Ihrem Garten?
- Perfektes Topdressing: Ideal nach dem Vertikutieren oder Lüften und zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten.
- Gebrauchsfertige Formulierung: Ermöglicht eine gleichmäßige und komfortable Ausbringung mit dem Streuwagen.
- Verbesserte Bodenbelüftung: Intensives Einarbeiten des Rasensandes lüftet den Boden und fördert die Wasserdurchlässigkeit.
- Gesteigerte Belastbarkeit: Erhöht die Widerstandsfähigkeit des Rasens gegenüber physischen Belastungen.
- Förderung des Wurzelwachstums: Verbesserte Wasserdurchlässigkeit stimuliert das Wurzelwachstum für ein gesundes und vitales Grün.
Quarzsand
Das Standardprodukt, wenn Sie Ihren Rasen sanden möchten ist der Quarzsand. Dieser Sand ist äußerst fein in der Struktur und von diesem wird in der Regel gesprochen, wenn von Rasensand die Rede ist. Wenn Sie sich für diese Art des Sandes entscheiden, sollten Sie allerdings nicht zu einem beliebigem Bausand greifen.
Für ein optimales Ergebnis sollte der Sand folgende Eigenschaften aufweisen.
-
sehr feinkörnig (Durchmesser 0,1 mm bis 2 mm)
-
kalkarm
-
gewaschen
-
rundkörnig
Hat der Quarzsand diese Eigenschaften, können Sie ihn ohne Bedenken nutzen, um den Rasen aufzulockern. Der Sand ist so feinkörnig, dass er ohne Probleme in den Boden einziehen kann. Ein weiterer Vorteil der diesen Sand für die Anwendung im Rasen optimal macht, ist die gute optische Beschaffenheit. Durch die feine Struktur fällt der Sand optisch kaum auf und ist ohnehin schnell in den Boden eingezogen.
Spielsand
Wenn Ihr Baumarkt keinen speziellen Rasensand zur Verfügung stellt dann können Sie auch auf Spielsand zurückgreifen. Der Spielsand ist in der Regel so beschaffen, dass er äußerst sauber verarbeitet wurde. Schließlich ist er dafür geeignet im Sandkasten eingesetzt zu werden.
Für diese Art des Sandes sollten Sie ebenfalls auf einen Durchmesser von maximal 2 mm achten. Erfüllt der Spielsand diese Anforderung kann er ebenfalls auf dem Rasen angewandt werden.
Auf keinen Fall verwechseln sollten Sie den Spielsand allerdings mit dem grobkörnigen Fallschutzsand. Dieser wird zum Beispiel auf Spielplätzen unter Rutschen eingesetzt. Dieser ist mit einer Körnung von 8 mm absolut ungeeignet für die Anwendung auf dem Rasen.
Wie wird der Rasen richtig besandet
Möchten Sie den Rasen etwas auflockern, ist der Rasensand eine gute Methode. Damit Sie ein optimales Ergebnis erreichen und der Rasen von dem gelockertem Boden profitiert sollten Sie einige Regeln bei der Anwendung des Sandes beachten.
Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie jedoch ungefähr abschätzen wie viel Sand Sie benötigen werden. Je nach Alter des Bodens und seines Zustandes kann ein 15 kg Sack für 5m² bis 10m² reichen. Je fester und verdichteter der Boden ist, desto mehr Sand müssen Sie folglich verwenden wobei Sie den Sand auch nicht überdosieren sollten.
Rasenmähen
Im ersten Schritt sollten Sie den Rasen mähen. Damit der Sand optimal in den Boden einziehen kann, sollte der Rasen auf eine Länge von etwa 2 bis 3 Zentimetern gekürzt werden. Das Rasenmähen sollte nach Möglichkeit absolut gleichmäßig erfolgen. Damit stellen Sie sicher, dass der Sand nicht unregelmäßig in den Boden eingebracht werden muss.
Vertikutieren
Für ein optimales Ergebnis sollte nach dem Mähen der Vertikutierer eingesetzt werden. Vertikutieren Sie den Rasen nun ein Mal in Längs- und Querrichtung.
Das Vertikutieren ist schon eine Vorstufe um den Boden zu lockern. Das eigentliche Ziel ist dabei allerdings das Moos und andere Rückstände von der Rasenoberfläche entfernt werden.
Eingestellt wird der Vertikutierer auf eine Tiefe von 3 bis 5 mm. Bei dieser Länge können Sie die Pflanzenreste von der Oberfläche abtragen und den Boden optimal für die Behandlung mit dem Sand vorbereiten.
Rasenfilz entfernen
Beim Vertikutieren werden nicht nur das Moos und andere Pflanzenrückstände entfernt, sondern auch der Rasenfilz. Dieser wird durch das Vertikutieren allerdings noch nicht von der Oberfläche abgetragen, sondern nur gelockert.
Mit einer Harke oder einem Laubbesen sollten Sie den Rasenfilz gesondert von dem Rasen entfernen. Der Rasenfilz sorgt nicht nur für eine zusätzliche Verdichtung des Bodens, er ist auch ein Nährboden für Insekten. Zudem ist der Rasenfilz eine direkte Ursache für Staunässe, die Sie unbedingt vermeiden sollten.
Den Sand ausbringen
Nachdem der Rasen nun bestens vorbereitet wurde, sollten Sie mit der eigentlichen Ausbringung des Rasensandes beginnen. Am besten eignet sich hierfür ein Streugerät. Auf Grund des hohen Gewichtes und der großen Menge ist der Streuwagen zu empfehlen. Zudem wird mit diesem sichergestellt, dass Sie immer eine konstante Menge ausbringen.
Haben Sie den Streuwagen mit dem Sand befüllt dann können Sie nun nach und nach die komplette Fläche des Rasens ablaufen. Der Sand wird dabei einfach auf dem Rasen ausgebracht.
Achten Sie darauf, dass Sie den Sand sehr gleichmäßig verteilen. Der Streuwagen erleichtert die Arbeit ungemein.
Nachdem der Sand auf der gesamten Fläche ausgebracht wurde, können Sie mit einem Rechen den Quarzsand noch etwas feiner verteilen. Auf diese Weise wird der Sand schon etwas in den Boden eingearbeitet und er sollte an keiner Stelle zu viel aufgetragen worden sein.
Im letzten Schritt können Sie den Rasen noch etwas anfeuchten. Dies hilft dabei, dass der Sand in die Erde eindringen kann. Hierbei sollten Sie auf eine umfangreiche Bewässerung verzichten.
Der richtige Zeitpunkt zum Sanden
Wenn Sie bemerken, dass Ihr Rasen nicht mehr locker ist, sondern stark verdichtet, dann sollten Sie diesen mit dem Rasensand bearbeiten.
Optimal ist es allerdings, wenn Sie die Maßnahmen im Frühling durchführen. Da Sie den Rasen vertikutieren ist es angebracht, wenn Sie das Sanden mit dem jährlichen Vertikutieren kombinieren.
Das Vertikutieren sollte im Rahmen der Frühjahrspflege durchgeführt werden. Das Sanden kann im Anschluss an das Vertikutieren durchgeführt werden.
Dies hat den Vorteil, dass die gesamte Saison über der Rasen gut durchmischt ist. Damit kann der Rasen optimal wachsen und erfreut sich bester Gesundheit.
Topdressing für einen vitalen Rasen
Der Rasensand sollte im Frühjahr nach dem Vertikutieren ausgebracht werden. Normalerweise wird empfohlen, dass der Rasen etwa eine Woche nach dem Sanden gedüngt wird.
Sie können allerdings auch mehrere Arbeitsschritte im Rahmen der Frühjahrpflege kombinieren. Möchten Sie einen besonders kraftvollen Rasen, dann können Sie den Quarzsand auch mit einer Mischung aus organischen Stoffen und Dünger anreichern.
Diese Mischung wird als Topdressing bezeichnet. Möchten Sie Ihren Rasen ohnehin im Frühjahr düngen, dann können Sie dies gemeinsam mit dem Sanden durchführen.
Als organische Stoffe können Sie zum Beispiel Torf oder Kompost verwenden. Mischen Sie diese drei Bestandteile einfach und bringen Sie diese gemeinsam auf dem Rasen aus. Schon haben Sie ein sehr gutes Wachstumsmittel für Ihren Rasen und dieser ist für den Sommer bestens vorbereitet.
Rasensand kann zudem sehr schwer sein. Sie müssen sich aber nicht die Mühe machen, sondern können den Sand ganz einfach online bestellen.