Die Rasenpflege ist eines der zentralen Themen, wenn der Rasen gesund und kräftig gehalten werden soll. Mangelt es dem Rasen an bestimmten Mineralstoffen oder befindet er sich nicht in einem guten Zustand, dann verliert er schnell seine strahlend grüne Farbe. Zudem treten vermehrt kahle Stellen auf und Unkraut kann sich breit machen.
Für einen gesunden Rasen ist allerdings nicht nur das richtige Düngen, Rasenmähen, oder Bewässern notwendig. Wussten Sie, dass ein Boden durch die Zugabe von Kalk profitieren kann und der Rasen sich besser entwickeln kann?
Wenn das Thema Kalk für Sie auch noch unbekannt war, dann soll der folgende Artikel Ihnen dabei helfen einen kompletten Überblick über das Thema Rasenkalk zu erhalten.
Wann ist es notwendig den Rasen zu kalken und welches sind die besten Mittel?
Die Antworten für eine optimale Rasengesundheit durch Kalk erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Verbessern Sie die Bodenbedingungen mit diesem Rasenkalk
Wann muss der Rasen gekalkt werden
Jeder Rasen sollte regelmäßig gemäht werden und auch das Einbringen eines Düngers ist in jedem Fall anzuraten. Doch welcher Boden profitiert eigentlich von Kalk und muss jeder Rasen mit Kalk bearbeitet werden?
Die Antwort auf letztere Frage ist einfach. Nein, es muss nicht jeder Rasen mit Kalk zusätzlich versorgt werden. Wohingegen manche Böden vom Kalk profitieren, besteht bei anderen Bodenverhältnissen keine Gründe, den Boden mit Kalk zusätzlich zu versorgen.
Ob ein Boden mit Rasenkalk bearbeitet werden muss, hängt im Wesentlichen vom pH-Wert ab. Dieser trifft eine Aussage darüber, welches Milieu im Boden herrscht. Dies ist Ihnen vielleicht noch aus dem Chemie-Unterricht ein Begriff. Der Boden kann hier zum Beispiel zu sauer sein und über einen zu niedrigen pH-Wert verfügen.
Ein neutraler Boden zeigt einen pH-Wert von 7 an. Liegt der pH-Wert über diesem Wert, dann wird von einem „alkalischem“ Boden gesprochen. Alles unterhalb dieses Wertes wird als saurer Boden bezeichnet. Sowohl Ausschläge nach oben, als auch nach unten sollten vermieden werden.
Ein optimaler Boden besitzt einen pH-Wert von 5,5 bis 6. Innerhalb dieser Werte kann der Rasen und die Pflanzen am besten wachsen.
Liegt der pH-Wert unter diesem Wert, dann können verschiedene Mangelerscheinungen auftreten. Als Folge kann sich Moos breit machen und den Rasen verdrängen.
Anders sieht es dagegen aus, wenn der Boden eher alkalisch ist. Hier sind oftmals Probleme mit Klee im Rasen zu beobachten. Der Klee verdrängt hier ebenfalls den Rasen und ist daher als Unkraut zu betrachten.
Unser Ziel ist es also nun den perfekten pH-Wert zu erreichen. Mithilfe des Kalks kann der pH-Wert nach oben beeinflusst werden. Liegt also ein pH-Wert von 4 vor, dann ist das Einbringen des Rasenkalks ausdrücklich erwünscht.
Anders sieht es hingegen aus, wenn der pH-Wert zu hoch ist. Hier hat das Kalk den Effekt, dass der pH-Wert weiter angehoben werden würde. Liegt also ein pH-Wert von 7 vor, dann sollte auf keinen Fall Kalk genutzt werden.
Das Vorhandensein von Klee oder Moos ist allerdings noch kein ausreichender Hinweis darauf, ob der Boden zu sauer, oder alkalisch ist. Um Sicherzugehen sollten Sie immer einen Bodentest durchführen.
Gründe dafür, dass der Rasen zu sauer ist
Haben Sie die Vermutung, dass Ihr Boden zu alkalisch ist, dann bringt Ihnen das Rasenkalk also nichts und Sie müssen andere Maßnahmen ergreifen.
Aber was sind die Gründe dafür, dass der Boden zu sauer ist und wie können Sie diesen Zustand vorbeugen?
Einer der Hauptgründe, weshalb Böden zu sauer sind, liegt in Ihrem Mähverhalten. Lassen Sie des Öfteren Mährückstände zurück, dann verfaulen Sie auf Ihrem Rasen. Bei diesem Prozess treten organische Säuren auf und dringen in den Boden ein.
Ist der Boden verdichtet und kann die Säure nicht richtig verarbeiten, dann steigt mit der Zeit der Säuregehalt im Boden.
Um also zu verhindern, dass Böden zunehmend sauer werden, müssen Sie dafür sorgen, dass genügend Sauerstoff zugeführt wird. Unter Verwendung des Sauerstoffs finden keine Verfaulungsprozesse statt und der Boden nimmt keine Säure auf.
Daher sollten Sie den Rasen sowohl frei von Mährückständen halten, als auch im Herbst von Laub befreien. Auf diese Weise hat der Rasen und der Boden genügend Raum zum Atmen und Faulungsprozesse finden nur eingeschränkt statt.
Haben Sie einen verdichteten Boden, dann sollten Sie den Rasen zusätzlich besanden. Denn der Kalk ist keine langfristige Lösung, sondern hilft vor allem kurzfristig, um den pH-Wert auf ein gesundes Maß zu heben.
Für eine langfristige Lösung sollten Sie daher im Frühjahr Sand ausbringen. Die Sandschicht sollte etwa zwei bis drei Zentimeter hoch sein. Der Sand wird dann in den Boden einziehen und diesen auflockern.
Beachten Sie allerdings, dass dies ein sehr langfristiger Prozess ist. So kann es unter Umständen mehrere Jahre dauern, bis der Boden wieder im optimalen pH-Bereich liegt. Innerhalb dieses Zeitraums sollten Sie zusätzlich Kalk einbringen.
Wie kann der pH-Wert getestet werden
Moos ist nur ein Indikator dafür, dass der pH-Wert zu niedrig ist. Er ist allerdings kein Beweis dafür, dass das Kalken des Rasens tatsächlich durchgeführt werden sollte. Schließlich gibt es auch andere Gründe dafür, dass Moos auftreten könnte.
Um jedoch ganz sicherzugehen, dass der Boden zu sauer ist, müssen Sie kein Chemiker sein. Im Fachhandel gibt es bereits sehr einfache Tester, die Sie benutzen können, um festzustellen, ob Ihr Boden zu sauer ist.
Die Anwendung ist abhängig vom verwendeten Tester, sollte aber in den meisten Fällen selbsterklärend sein. Im Normalfall reicht es jedoch, wenn Sie mehrere Bodenproben von mehreren Stellen Ihres Bodens entnehmen und diese mit dem Bodentester überprüfen. Ob der Boden zu sauer ist, wird Ihnen dann anhand einer Farbskala angedeutet.
Der Test dauert zudem nicht lange und ist bereits in kürzester Zeit absolviert. So erhalten Sie ein schnelles Ergebnis darüber, ob Sie den Boden kalken müssen.
Wie der Boden richtig gekalkt wird
Wenn Sie festgestellt haben, dass Ihr Boden zu sauer ist und Sie diesen dringend mit Kalk versorgen möchten, dann sollten Sie einige Dinge beachten. Denn auch wenn das Aufbringen des Kalks nicht gerade kompliziert ist, so sollten dennoch einige andere Voraussetzungen beachtet werden.
Möchten Sie den Boden zum Beispiel vertikutieren, dann sollten Sie mit dem Rasenkalk noch etwas warten. Nach dem Vertikutieren benötigt der Boden etwa vier Wochen, um sich von dem Vertikutieren zu erholen.
Erst nach diesen vier Wochen sollten Sie den Rasenkalk einbringen.
Den Kalk können Sie dann entweder mit der Hand oder mit einem Streuwagen auf den Rasen ausbringen. Beim Ausbringen des Rasenkalks sollten Sie unter allen Umständen Handschuhe tragen. Denn der Kalk kann auch die menschliche Haut angreifen und dort für Hautreizungen sorgen.
Wie viel Kalk Sie benötigen hängt von der Art Ihres Bodens ab.
Leichte oder sandige Böden benötigen hierbei wesentlich weniger Kalk, als zum Beispiel schwere und tonhaltige Böden.
Nachdem der Kalk aufgebracht wurde, sollte noch mit einer Harke der Boden bearbeitet werden. Dies hat den Vorteil, dass der Kalk besser in den Boden eindringen kann. Ebenso hat dies den Vorteil, dass der Kalk nicht durch Windböen davongetragen wird.
Wenn das Bearbeiten mit der Harke allerdings zu mühselig ist, dann kann alternativ auch eine ausgiebige Bewässerung erfolgen. Die Bewässerung hilft ebenso, dass der Rasenkalk in den Boden sickern kann.
Nach der Bearbeitung sollte dem Rasen eine Ruhepause von etwa 4 Wochen verordnet werden. Diese Zeit ist notwendig, damit der Rasen den Kalk aufnimmt und wieder einen optimalen pH-Wert erreicht.
Der beste Zeitpunkt um den Rasen zu kalken liegt im Frühjahr, bevor die Rasensaison wieder losgeht.
Den Kalk richtig dosieren
Das Aufbringen des Kalks nicht wirklich schwierig. Mit der Hand kann es jedoch dazu führen, dass der Boden ungleichmäßig mit Kalk bearbeitet wurde. Diese ungleichmäßigen Ergebnisse können zu Beeinträchtigungen des Bodens führen.
Besser ist es daher, wenn der Rasenkalk mit einem Streuwagen aufgebracht wird. Streuwagen sind universell einsetzbar und können auch für andere Mittel genutzt werden.
Daher sollte ein Streuwagen auch beim Rasensäen zum Einsatz kommen und Bestandteil eines jeden guten Rasenequipments sein.
Welcher Rasenkalk ist der Richtige?
Wenn Sie einfach nur nach Kalk suchen, dann werden Sie verschiedene Mittel angeboten bekommen. Im Fachhandel sollte jedoch das passende Mittel unter „Gartenkalk“ aufgeführt werden.
In der Regel wird der Kalk in einer Mixtur zusammen mit einem Dünger angeboten. Sollte Ihr Rasen nicht allzu extrem sauer sein, dann können Sie bedenkenlos zu einem solchen Standardprodukt zurückgreifen.
Der Vorteil liegt natürlich darin, dass Sie nicht noch extra einen Rasendünger verwenden müssen.
Wenn Sie einen besonders kräftigen Rasen möchten, der über ein saftiges Grün verfügt, dann sollten Sie zu einem Rasenkalk greifen, welcher auch noch Magnesium beinhaltet.
Das muss beim Rasenkalken beachtet werden
Der Vorgang des Kalkens ist im Wesentlichen kein komplizierter Vorgang. Abschließend sollen allerdings noch Hinweise darauf gegeben werden, wie der Rasen perfekt gekalkt werden kann und was Sie vermeiden sollten.
Kann der Rasen auch bei Regen gekalkt werden?
Zum Kalken sollte der Boden trocken sein. Es ist also nicht zu empfehlen, den Rasen zu kalken, wenn es gerade regnet. Auf der anderen Seite wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Bewässerung nach dem Kalken durchaus förderlich sein kann.
Daher ist es kein Problem, wenn es nach dem Kalken regnet. Im Gegenteil, der Regen hilft sogar, dass der Kalk besser in den Boden einsinken kann und von diesem aufgenommen wird. Wenn es also regnet, nachdem Sie den Kalk aufgebracht haben, dann sollten Sie sich keine Sorgen machen.
Wann sollte wieder mit dem Düngen begonnen werden?
Das Frühjahr kann eine aufregende Zeit für den Rasen sein. Wann sollten Sie also das Vertikutieren, Nachsäen und Kalken durchführen?
Die Reihenfolge ist dabei so, dass zuerst vertikutiert werden sollte, wenn Sie dies für notwendig erachten. Danach kann auch direkt die Nachsaat in den Boden gebracht werden.
Nach dem Vertikutieren ist jedoch eine Wartezeit von vier Wochen anzuraten. Erst nach diesen vier Wochen sollte der Kalk nun eingebracht werden.
Nach dem Kalken ist wiederum eine Ruhezeit von drei bis vier Wochen sinnvoll.
Dieser Zeitablauf ist allerdings auch immer von den individuellen Fähigkeiten Ihres Rasens abhängig. Manche Rasen sind sehr strapazierfähig und können bereits früher das Einbringen des Rasenkalks verkraften.
Wie oft sollte das Kalken wiederholt werden?
Haben Sie die Sorge, dass Ihr Rasen zu sauer ist, dann ist die Behandlung mit Kalk sinnvoll. Das Gute an diesem Vorgang ist zudem, dass er nur sehr selten wiederholt werden muss.
Zwischen dem Kalken des Rasens sollte mindestens eine Saison vergehen, in der kein Kalk aufgebracht wird. Diese Zeit benötigt der Boden, um den Kalk aufzunehmen.
Ob ein erneutes Kalken notwendig ist, hängt von den Ergebnissen ab. Sind diese auch nach einem Jahr noch nicht zufriedenstellend, dann führen Sie erneute Bodenproben durch. Ist der Boden immer noch zu sauer, dann Kalken Sie ihn in der darauffolgenden Saison. Zwischen den Kalkbearbeitungen sollte allerdings immer ein Zeitraum von einer Saison bestehen in der keine Kalkeinbringung durchgeführt wird.