Auf dem Balkon oder im Garten möchten Sie sich ungestört entfalten und wohlfühlen. Die Blicke des Nachbarn oder von fremden Personen stören dabei. Sie fühlen sich ständig unter Beobachtung, was die Nutzung deutlich einschränkt. Denn einfach mal nach dem Aufstehen noch in der Schlafkleidung kurz auf die Terrasse, scheint nicht möglich zu sein.
Ein massiver Sichtschutz würde zwar Abhilfe schaffen, aber den optischen Eindruck schmälern. Er sieht wie eine Wand aus und vermittelt weniger das Gefühl sich im Freien, sondern eher im Gefängnis zu befinden.
Etwas einladender ist demgegenüber ein natürlicher Sichtschutz. Hierfür eignen sich Kletterpflanzen ideal. Diese erklimmen selbstständig Wände oder Rankhilfen und wachsen so dicht, dass die Nachbarn keinen Blick mehr auf Sie werfen können. Was müssen Sie bei der Aufzucht der Kletterpflanzen beachten und wie gehen Sie am besten vor, um einen effektiven Sichtschutz zu erhalten?
Immergrüne Kletterpflanzen
Zunächst sollten Sie sich bewusst sein, dass die Kletterpflanzen in erster Linie funktional sein müssen. Das Aussehen ist nachrangig und es geht Ihnen darum, einen dichten Sichtschutz zu kreieren. Dies bedeutet, dass auch im Winter die Blätter dicht genug sein müssen, sodass keine deutliche Lücken entstehen. Denn auch während der kalten Jahreszeit möchten Sie sich ungestört auf dem Balkon oder der Terrasse aufhalten.
Immergrüne Kletterpflanzen überzeugen gleich aus mehreren Gründen. Zu erwähnen ist natürlich, dass Sie auf massive Wände verzichten und lieber die Natur in Ihre Umgebung holen. Dies ist positiv für das Wohlbefinden und Ihre Laune steigt spürbar. Morgens gelingt der Start in den Tag wesentlich leichter, wenn Sie sich für wenige Minuten im Freien aufhalten und die ersten Sonnenstrahlen bewusst aufnehmen.
Auch für die Natur sind die Kletterpflanzen nützlich. Denn sie bieten Insekten und anderen Tieren einen geeigneten Unterschlupf. Damit steigern Sie die Artenvielfalt und wirken dem Insektensterben entgegen. Anstatt steriler Steingärten legen Sie sich eine grüne Oase an, in welcher sich die kleinen Tiere wohlfühlen. Vögel zwitschern und Pflanzen breiten sich auf natürliche Weise aus. Langweilig wird es in dieser Umgebung mit Sicherheit nicht.
Für den Aufbau der Kletterpflanzen ist im Vergleich zu einer Mauer oder einem größeren Zaun zudem kein schweres Fundament erforderlich. Die Pflanzen benötigen am Boden weniger Platz und wachsen selbstständig in die Höhe. Somit ist der Aufwand möglichst gering.
Ideale Kletterpflanzen
Die nachstehenden Arten eignen sich wunderbar für die Anlage eines Sichtschutzes. Je nach Ihren örtlichen Voraussetzungen, müssen Sie sich für eine Sorte entscheiden, die sich dort wohlfühlt und problemlos in die Höhe wächst.
Efeu
Am populärsten und häufiger an Hauswänden anzutreffen, ist der Efeu. Mit seinen grünen Blättern wirkt er relativ unspektakulär, erfüllt aber seine Funktion dafür umso besser. Am Boden verfügt der Efeu über starke Kletterwurzeln und begibt sich von dort in die Höhe, wenn er an der Hauswand, am Zaun oder einer Rankhilfe einen Halt findet.
Selbst im Winter erscheinen die Blätter in einem grün und erst bei Minustemperaturen können leichte Frostschäden auftreten. Dies ist insbesondere im Zusammenspiel mit einer intensiven Sonneneinstrahlung im Winter zu beobachten.
Aber keine Sorge, der Efeu erholt sich davon und weitere Pflegemaßnahmen sind kaum erforderlich. Da der Efeu anspruchslos ist, ist er auf den meisten Böden pflanzbar und dient wunderbar als Sichtschutz.
Immergrüne Waldrebe
Während der Efeu komplette Hausfassaden erklimmt, bleiben die Waldreben eher auf dem Boden. Die meisten Sorten begeben sich lediglich in eine Höhe von bis zu 3 Metern. Für Ihren Sichtschutz sollte dies aber mehr als genügen, um Sie vor den unangenehmen Blicken zu schützen.
Je nach Sorte haben Sie die Wahl zwischen immergrünen Ausführungen und solchen, die im Frühling anfangen zu blühen. So können Sie Varianten wählen, die mit ihren rosa Blüten einen besonderen Eindruck vermitteln.
Zum Nachteil ist bei Ihnen jedoch, dass Sie weniger robust gegenüber den Witterungseinflüssen sind. Gegen frostige Temperaturen oder kalte Winde ist ein Schutz erforderlich. Decken Sie die Wurzeln mit Laub ab oder bringen Sie ein Wintervlies an, damit die Pflanze im Frühjahr wieder gesund die Blüten trägt.
Trompetenblume
Wesentlich exotischer ist die Trompetenblume. Aufgrund ihrer guten Klettereigenschaften besitzt sie auch den Beinamen der Klettertrompete. Eher im Süden beheimatet, ist auch sie weniger widerstandsfähig im Winter. Sie müssen sie also entsprechend pflegen und vor den niedrigen Temperaturen schützen. Schneiden Sie die Pflanze zurück, damit Sie an Widerstandskraft gewinnt und sich besser vom Frost erholt.
Dann erwartet Sie im Frühjahr ein einmaliger Anblick. Die farbenfrohen Blüten verleihen Ihrem Garten oder der Terrasse einen mediterranen Flair. Mit einer maximalen Höhe von 3 Metern ist Sie wunderbar als Sichtschutz zu gebrauchen und stellt einen echten Hingucker dar.
Kletterpflanzen als Sichtschutz nutzen
Einen natürlichen Sichtschutz, welcher nicht nur blickdicht ist, sondern auch die Artenvielfalt unterstützt und das Wohlbefinden steigert, erhalten Sie mit Kletterpflanzen. Diese wachsen mit etwas Pflege selbstständig in die Höhe und vermitteln einen wesentlich schöneren Eindruck als eine blanke Holzwand oder eine Mauer.
Stellen Sie den entsprechenden Rankzaun auf und bereiten Sie die tiefen Löcher vor, in denen Sie die Kletterpflanzen umsetzen. Graben Sie den Boden um, damit die Wurzeln einen einfachen Halt bekommen. Danach benötigen die Kletterpflanzen größere Mengen Wasser, um langsam aber stetig in die Höhe zu wachsen.