Garten in den Wohnbereich integrieren: So lässt sich das fließende Naturerlebnis umsetzen

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Der fließende Übergang zwischen Wohnbereich und Garten findet immer mehr Anklang. Statt den Außen- und Innenbereich klar zu trennen, werden sie durch fehlende bzw. niedrige Schwellen sowie großflächige Fenster und Schiebetüren miteinander kombiniert. Wie jeder seine eigene Naturoase gestalten kann, zeigen folgende Tipps.

Landschaftsgestaltung neu gedacht: Die Natur zieht auch im Innenbereich ein

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu erreichen, von der Integration von Elementen aus dem Außenbereich in die Inneneinrichtung bis hin zu cleveren Strategien zur Landschaftsgestaltung, die die Grenzen zwischen drinnen und draußen verschwimmen lassen.

Das Grün nah an die Fassade oder sogar in den Innenraum zu holen, ist eine einfache Möglichkeit. Mit der Installation von Balkonkästen oder dem Aufstellen von Pflanzkübeln auf der Terrasse rückt eine kleine Pflanzenauswahl ins Sichtfeld und bildet einen wohligen, grünen Übergang zum restlichen Garten.

Wer die Möglichkeit hat, kann Pivot Türen mit Zugang zur Außenfläche einbauen. Sie vermitteln durch ihren Drehmechanismus Leichtigkeit und können durch Feststellpositionen sogar dauerhaft geöffnet werden, um beispielsweise die angenehmen sommerlichen Temperaturen oder die frische, frühlingshafte Brise in den Innenraum strömen zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Integration verschiedener Outdoor-Elemente im Innenraum. Möbel und Kunstwerke, die beispielsweise aus natürlichen Materialien bestehen oder Naturmotive aufgreifen, bilden eine wunderschöne Symbiose mit dem Grün außerhalb der vier Wände.

Den Garten in das Zimmer holen: Mit dreckigen Fenstern oder einer gekonnten Türen-Variation lassen sich Innen- und Außenbereich toll kombinieren.

Tipp: Zen-Gärten sorgen für Entschleunigung

Diese Gartenkunst wird immer beliebter und hat ihren Ursprung in Japan. Typischerweise besteht ein Zen-Garten aus großen Steinen, Kieswegen und kleinen Bäumen, Büschen oder Sträuchern sowie sorgfältig platzierten Steinen und Sand, um einen Bereich der Ruhe und Kontemplation zu schaffen. Diese Gärten stehen in der Regel im Kontrast zur Hektik und zum Trubel. Sie schirmen die Außenwelt ab und bieten einen Ort der Entspannung und Konzentration. In Japan werden sie oft als eine Form der Meditation genutzt, die es den Besuchern ermöglicht, über die natürliche Schönheit des Lebens nachzudenken.

Sobald der perfekte Standort für den Zen-Garten gefunden ist, wird er durch Kies, Felsen und andere Elemente zum Leben erweckt. Wasserläufe, Erhebungen und Zen-Gras sollten dabei ebenso wie Sand nicht fehlen. Letzterer wird kunstvoll mit Mustern versehen, die sich immer wieder nach Wunsch mit der Harke anpassen lassen. Die Bewegungen mit dem Gartenhilfsmittel haben auf viele einen zusätzlichen, entspannenden Effekt, weshalb die Beliebtheit von kleinen und größeren Zen-Gärten auch in Deutschland steigt.

Plätscherndes Wasser beruhigt nachweislich

In Zen-Gärten sind Wasserareale in fließender und/oder plätschernder Form essenziell. Die Forschung zeigt, dass die Bewegung des kühlen Nasses eine wohltuende Wirkung auf das Gemüt von Menschen haben kann. Eine niedrige Herzfrequenz und ein reduziertes Stressniveau sind beispielsweise die Folge, wenn ein längerer Blick auf Bachläufe oder Springbrunnen erfolgt.

Wer Stress abbauen möchte, kann sich seinen ganz eigenen, flüssigen Ruhepol in den Garten integrieren. Fehlt der Platz für einen längeren Bachlauf, hilft auch ein Springbrunnen. Erhältlich sind die Exemplare schon in kleinsten Größen und zahlreichen Designs. Häufig haben sie mehrere Stufen, um den Wasserfluss zu regulieren. So kann das Wasser beispielsweise in Kaskaden von oben nach unten fließen und sorgt damit für eine friedliche Atmosphäre. Wer fasziniert vom aufgeregten Wasserspiel mit wild tanzenden Tropfen ist, wählt dafür einfach die andere Einstellung am Brunnen.

Das Wasserspiel wirkt sich nicht nur beruhigend auf die Seele aus, sondern ist auch eine echte Wohltat für die tierischen Mitbewohner im Garten. Vögel nutzen Brunnen beispielsweise vor allem in den warmen Sommermonaten gern als Tränke bzw. erfrischende Outdoor-Badezimmer. Auch Insekten laben sich gern am kühlenden Nass.

Ein gläserner Übergang: Wintergärten bieten die perfekte Symbiose aus Natur und wohligem Ambiente

Wintergärten erweitern nicht nur den Wohnraum, sondern holen die Natur auch direkt bis an die Hauswand. Der gläserne Anbau lädt in kühlen Tagen zum kuscheligen Verweilen ein und bietet durch die verglasten Wände einen spektakulären Blick auf den Garten und das übrige Umland. Auch im Sommer kann der Wintergarten mit dem passenden Beschattungskonzept als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden.

Geschickt geplant lässt sich der gläserne Garten sogar an einigen Stellen durch Schiebefenster bzw. Schiebetüren öffnen und als Pergola umfunktionieren. Eine tolle multifunktionale Lösung, um sich das Naturerlebnis in jeder Jahreszeit in den Wohnraum zu holen.

Damit die Oase zum gemütlichen Ort wird, sollten bei der Planung und Einrichtung einige Dinge beachtet werden. Vor allem die richtige Pflanzenauswahl ist essenziell, denn nicht alle Stauden oder Zimmerpflanzen gedeihen tatsächlich ganzjährig gut in einem Wintergarten-Klima. Tropische Pflanzen sind in den Sommermonaten durch die Luftfeuchtigkeit und das direkte Licht im Wintergarten ein echter Hingucker, doch in den Wintermonaten kann es durch die fehlende Sonneneinstrahlung rasch zu kalt werden. Deshalb sind Pflanzen, die Wechselklima gut vertragen (beispielsweise Kakteen, Eukalyptus, Passionsblume oder Zitronenbaum), optimal für die Wintergarten-Begrünung. Bambus, Feige, Kamelie oder Oliven gedeihen auch dann gut, wenn es sich um einen Kaltwintergarten handelt.

Ein Ort der besonderen Gemütlichkeit: Wintergärten sind eine wundervolle Möglichkeit, die Natur ganzjährig in das Wohnrauminnere zu integrieren.

Die Wärmedämmung beim Wintergarten macht den Unterschied

Der Blick durch die verglaste Front auf das umgebende Grün bringt eine angenehme, innere Ruhe. Viele Wintergarten-Besitzende lieben es, frühmorgens einen Kaffee in ihrer Oase zu genießen und dem Schnee beim Fallen oder dem Regen beim Prasseln zuzusehen. Wer bei angenehmen Temperaturen im Wintergarten sitzen möchte, sollte bei der Planung auf eine optimale Isolierung achten.

Gerade, da er als Teil des Wohnraumes genutzt wird, kann die Luft durch die geöffneten Türen vom verglasten zum festen Wohnbereich schnell auskühlen. Doppelverglasung, Hohlwanddämmung und Innendämmung helfen bei angenehmem Raumklima. Vor allem die doppelte Verglasung ist eine besonders wirksame Methode, da sie je nach Jahreszeit die Wärme drinnen oder draußen hält. Dadurch wird die Energieeffizienz verbessert und die Lärmbelästigung reduziert. Letzteres kann vor allem dann eine echte Wohltat für die Ohren sein, wenn sich Nachbarn an ihre Gartenpflege für das Frühjahr oder die Vorbereitung für den Winter mit Motorsäge, lautem Rasenmäher und Co. machen.

Sebastian
Sebastian
Hallo, Ich bin Sebastian und lebe seit wenigen Jahren überwiegend in Indonesien. Dort konnte ich endlich meine Leidenschaft zum Gärtnern ausleben. Meine gewonnene Erfahrung teile ich auf Gartenora.de damit diese Leidenschaft auch Ihnen eine große Freude bereitet.

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