Wenn Sie Probleme mit Ratten oder anderen Nagetieren in Ihrem Garten haben, dann werden Sie wahrscheinlich schon mal über den Giftweizen gestoßen sein. Dieses verspricht sehr effektiv bei der Bekämpfung von Ratten und anderen Schädlingen zu sein.
Es ist ein Gift, das gegen alle Nagetiere verwendet werden kann und verspricht, Ihren Garten frei von Schädlingen zu halten. Doch wie wirkt der Giftweizen und ist der Umgang sicher für Ihren Garten?
Was müssen Sie bei der Anwendung beachten und wie wirkt das Gift eigentlich?
Hier erhalten Sie alle Informationen, wenn Sie Giftweizen in Ihrem Garten anwenden möchten. So können Sie Schädlinge fernhalten und die Pflanzen schützen.
Was ist Giftweizen
Als Giftweizen werden im Volksmund sämtlich Mittel beschrieben, die den Wirkstoff Zinkphosphid enthalten. Dies ist ein starkes Nervengift, das die Atemwege der Nagetiere lähmt und auf diese Weise tötet.
Schon zu Beginn sollten Sie wissen, dass der Giftweizen sehr gefährlich sowohl für die Umwelt und den Menschen ist. Es darf nur unter strengen Auflagen ausgebracht werden und ist nur für einen stärkeren Schädlingsbefall gedacht. Bevor Sie den Giftweizen einsetzen, sollten Sie lieber zu gezielteren Methoden greifen, um die Ratten oder anderen Tiere zu töten.
In den im Handel erhältlichen Produkten wird der Wirkstoff Zinkphosphid in Fraßködern eingebracht. Der Name Giftweizen stammt daher, dass früher Weizenkörner mit dem Gift imprägniert wurden. Es wurde also der Weizen als Lockmittel genommen, um den Nagetieren das Gift zu verabreichen.
Heutzutage wird das Gift über die üblichen Fraßköder aufgenommen. Die Beliebtheit des Giftweizens beruht darauf, dass es die Tiere sehr effektiv tötet und selbst bei Regen noch seine Wirkung entfaltet. Es ist also relativ beständig gegen Umwelteinflüsse und wird nicht etwa in den Boden gespült.
Wirkstoff
Unter Giftweizen wurden ursprünglich nur die Produkte beschrieben, die Zinkphosphid als Giftstoff enthielten. Mittlerweile hat sich der Begriff auf alle Rodentiziden ausgedehnt. Giftweizen wird also oftmals synonym als Rattenbekämpfungsmittel bezeichnet. Daher gibt es auch Giftweizen mit anderen Wirkstoffen, wie zum Beispiel Bromadiolon.
Zinkphosphid
Ein Mittel, das die „klassische“ Mischung des Giftweizens verwendet ist der Frunol Ratron Giftweizen.
Der Wirkstoff in diesem Produkt ist zwar das Zinkphosphid, die eigentlich tödliche Wirkung ergibt sich aber durch die Entstehung von Phosphin. Nimmt die Ratte oder ein anderes Nagetier den Giftweizen auf, zersetzt sich das Zinkphosphid durch den Kontakt mit der Magensäure zu giftigem Phosphin.
Die Wirkung des Phosphin setzt nach etwa 1 bis 3 Stunden nach der Aufnahme ein. Es ist ein sehr starkes Stoffwechsel- und Nervengift, welches unter anderem die Atemwege lähmt. Eine Gefahr der Sekundärvergiftung für andere Tiere besteht nach der Aufnahme nicht mehr, da das Phosphin komplett abgebaut wird. Es kann also nicht vorkommen, dass eine Katze, welche die Ratte annagt, das Gift aufnimmt.
Bromadiolon
Eine Alternative zu dem oftmals verwendetem Wirkstoff Zinkphosphid ist das Bromadiolon. Dieses wird zum Beispiel in dem Rodex Giftweizen verwendet. Dieser Giftweizen wird ebenfalls als Fraßköder ausgebracht. Er enthält verschiedene Aromen, die die Schädlinge noch anlocken sollen.
Die Wirkung des Bromadiolon ist eine gänzlich andere, als beim Zinkphosphid. Zum Tod führt hier eine Hemmung der Blutgerinnung. Die tödliche Wirkung tritt etwa 3 bis 5 Tage nach der Giftaufnahme auf. Von dieser verzögerten Wirkung versprechen sich die Schädlingsbekämpfer, dass die Ratten nicht durch die tödliche Wirkung abgeschreckt werden. Denn um den Giften im Garten auszuweichen, kann aus einer Gruppe von Ratten eine Einzelne bestimmt wird, um das Lockmittel zu testen. Stirbt diese Ratte schon nach 1 bis 3 Stunden besteht das Risiko, dass andere Ratten die Köder nicht mehr aufnehmen.
Durch die Hemmung der Blutgerinnung kommt es zu Blutungen, die vom Organismus nicht mehr gestoppt werden können. Der Wirkstoff blockiert das Vitamin K und der Schädling verstirbt an einem Versagen des Kreislaufes.
Giftweizen zur Rattenbekämpfung
Am populärsten ist die Anwendung des Giftweizens gegen Ratten. Als Rodentizid kann es aber gegen jegliche Nagetiere eingesetzt werden. Die Wirkung tritt je nach Wirkstoff schon noch 1 Stunde ein und ist daher ein schnelles Mittel, um die Ratten zu bekämpfen.
Die Produkte ähneln dabei gewöhnlichem Weizen, welcher allerdings noch eingefärbt wird. Damit soll eine Verwechslungsgefahr zu echtem Weizen vermieden werden. Um Ratten anzulocken werden verschiedene Aromen verwendet. Deshalb sollten Sie sich nicht wundern, wenn das Gift etwas süßlich nach Schokolade riecht.
Damit die Ratten das Gift aufnehmen, wird dieses in die Gänge ausgelegt. So wird sichergestellt, dass nur die Nagetiere das Gift aufnehmen und keine anderen Tiere mit dem Gift in Kontakt kommen.
Gesetzlich ist es sogar verboten, den Giftweizen offen auszulegen. Hier gelten strenge Richtlinien, die Sie bei der Bekämpfung der Ratten befolgen müssen.
Giftweizen gegen Wühlmäuse
Wühlmäuse gehören ebenso zur Gruppe der Nagetiere. Bemerken Sie die ersten Hügel in Ihrem Garten, die Sie der Wühlmaus zuordnen, dann sollten Sie unverzüglich mit der Bekämpfung beginnen. Denn die Tiere können schon in kurzer Zeit einen großen Schaden anrichten.
Die Tiere sind auf der Suche nach Nahrung und treffen dabei in Ihrem Garten vor allem auf Wurzeln und andere Pflanzen. Unterirdisch machen Sie sich an Ihren Pflanzen zu schaffen. Sie bemerken dies jedoch erst, wenn die Pflanzen die Nährstoffe nicht mehr aufnehmen können und eingehen.
Um die Pflanzen zu schützen, sollten Sie daher beim ersten Anzeichen der Wühlmäuse das Giftweizen einsetzen. Dazu graben Sie den Gang auf und geben den Giftweizen hinein. Wichtig ist, dass Sie bei der Arbeit nur mit Handschuhen vorgehen. Andernfalls können die Wühlmäuse von Ihrem Geruch abgeschreckt werden. Zudem müssen Sie den Gang wieder mit einer Platte oder ähnlichem verdecken, damit kein Tageslicht in den Gang gelangt.
Dort wird der Giftweizen von den Wühlmäusen aufgenommen und nach kurzer Zeit tritt die tödliche Wirkung ein.
Giftweizen und Tauben
Theoretisch ist der Giftweizen auch gegen Tauben wirksam. Eine Taubenplage kann auf diese Weise bekämpft werden. Die Anwendung gegen Tauben ist allerdings weder empfohlen, noch in den meisten Fällen durch das Gesetz gedeckt.
Die Tauben verenden an dem Mittel sehr qualvoll. Sie spucken Blut und erleiden unnötige Qualen. Zudem wird das Gift offen ausgelegt, damit die Tauben dieses aufnehmen. Damit wird schon gegen die Auflagen des Giftes verstoßen.
Sollten Sie Probleme mit Tauben haben, wählen Sie lieber einen Taubenschreck, um diese vom Balkon zu vertreiben.
Anwendungshinweise
Die Anwendung des Giftweizens ist im Grunde sehr einfach. Das Mittel wird in die Gänge gestreut, wo Sie die Nagetiere vermuten und dort gelangt es über die Nahrungsaufnahme in den Organismus der Tiere.
Allerdings sind einige Gefahren mit Giftweizen verbunden, weshalb es sehr strenge Bestimmungen gibt, an die Sie sich halten müssen, wenn Sie den Giftweizen ausbringen.
Der Giftweizen mit Zinkphosphid ist nur für Freiflächen zugelassen. Zu den erlaubten Freiflächen zählen in diesem Fall der Acker-, Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbau. Die Anwendung im Garten ist also erlaubt. Verboten ist jedoch Anwendung im Haus, wenn Sie also eine Rattenplage im Keller haben, dann müssen Sie zu anderen Mitteln greifen.
Beim Auslegen des Giftweizens ist darauf zu achten, dass diese nicht offen geschehen darf. Sie dürfen das Gift also nicht frei auf der Fläche verteilen, sondern müssen dies gezielt in die Gänge streuen.
Zugelassen ist der Giftweizen auch für private Anwender. Sie benötigen also keine bestimmten Voraussetzungen, sondern jeder Gärtner darf dieses Mittel verwenden. Im Regelfall müssen Sie für die Anwendung über einen Sachkundenachweis für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) verfügen. Hierzu sollten Sie sich bei der betreffenden Stelle in Ihrem Bundesland informieren.
In jedem Fall sind natürlich die Gebrauchshinweise des Produktes zu beachten.
Wo kaufen
Für den Verkauf von Giftweizen gibt es keine besonderen Auflagen. Sie können das Gift in jedem Baumarkt oder online kaufen. Der Onlinekauf hat den Vorteil, dass Sie einen günstigeren Preis erhalten und das Produkt direkt zu Ihnen nach Hause geliefert wird.
Innerhalb weniger Tage erreicht Sie das Paket bereits und Sie können das Mittel einsetzen. Zudem haben Sie die Sicherheit, auch das Produkt zu erhalten, das Sie tatsächlich möchten.
Erfahrungsberichte zeigen, dass der Giftweizen von Frunol eine sehr gute Wirkung hat. Daher ist es am einfachsten, wenn Sie dieses Mittel online bestellen.
Auch gegen Haustiere gefährlich?
Dass der Giftweizen nicht offen ausgelegt werden kann, sollte Ihnen schon zu denken geben, denn diese Bestimmung wurde nicht grundlos festgelegt. Obwohl es sich um ein Mittel handelt, das vorwiegend gegen Nagetiere eingesetzt wird, ist eine tödliche Wirkung auch bei anderen Tieren, je nach Dosis, vorhanden. Um die Aufnahme durch andere Tiere zu verhindern, darf das Mittel nur direkt in den Gängen der Nagetiere eingebracht werden.
Hunde
Für Hunde stellt der Giftweizen eine echte Gefahr dar, wenn dieses aufgenommen wird. Allerdings sind die Köder für den Hund nicht sonderlich attraktiv und er wird diese in der Regel meiden.
Eine tödliche Wirkung liegt vor, wenn er mehr als 50mg Wirkstoff pro Körpergewicht aufnimmt. Selbst bei sehr leichten Hunden müsste eine sehr große Menge an Ködern gefressen werden, um eine tödliche Wirkung zu erzielen.
Die ersten Symptome können sich nach 15 Minuten zeigen oder auch erst nach 4 Stunden auftreten. Zu diesen Symptomen gehören:
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Schleimhautreizungen
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Bauchschmerzen
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Erbrechen (blutig)
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Kreislauf-, Atembeschwerden
Bemerken Sie diese Symptome sollten Sie unbedingt den Tierarzt aufsuchen, da nur dieser eine verlässliche Behandlung durchführen kann.
Katzen
Bei der Bekämpfung von Ratten sollen Katzen eigentlich behilflich sein. Der Jagdtrieb der Katzen kann für diese aber tödlich enden. Sind diese auf der Suche nach Ratten und untersuchen die Gänge der Nagetiere, dann kann es schnell dazu kommen, dass diese auf den Giftweizen stoßen und dieses aufnehmen.
Giftweizen ist für Katzen sehr gefährlich und die tödliche Dosis ist schnell erreicht. Besonders gefährlich sind Bekämpfungsmittel, die Bromethalin enthalten. Hier kann es zu Hirnschwellungen und tödlichen Lähmungen kommen. Selbst geringe Mengen können schon zum Tod führen.
Beim Auslegen des Giftes sollte dieses also so weit wie möglich in das Innere der Gänge platziert werden. Legen Sie es einfach nur am Eingang aus, dann ist dieses für Katzen sehr einfach zu erreichen und kann eine tödliche Gefahr darstellen.
Alternativen
Wenn Sie den Garten frei von Schädlingen halten möchten, dann müssen Sie nicht unbedingt zum Giftweizen greifen. Dieser ist zwar sehr wirkungsvoll, aber auch mit hohen Risiken in der Anwendung verbunden.
Hier sind einige Alternativen, die Sie zur Bekämpfung von Nagetieren nutzen können.
Karbid
Wühlmäuse und andere Nagetiere nutzen das Gangsystem, um sich in Ihrem Garten fortzubewegen. Diesen Umstand können Sie nutzen, indem Sie die Gänge derartig vernebeln, dass die Nagetiere aus diesem verschwinden müssen.
Karbid reagiert mit der im Boden vorhandenen Feuchtigkeit und setzt ein stark riechendes Gas frei. Der Vorteil hierbei ist, dass dieses nicht tödlich gegen die Tiere ist und viel gezielter eingesetzt werden kann.
Es besteht also nicht das Risiko, dass versehentlich andere Tiere dieses Mittel aufnehmen. Die Anwendung ist zudem sehr einfach und für Jedermann zugelassen.
Lesen Sie hier den Ratgeber über Karbid
Wühlmausköder
Anstelle des Giftweizens können Sie auch Wühlmausköder auslegen. Hier haben Sie die Wahl zwischen giftigen und ungiftigen Varianten. Die ungiftigen Wühlmausköder können Sie für eine Wühlmausfalle nutzen, um diese zu bestücken und die Tiere anzulocken. Die ungiftigen Köder bestehen meist aus Gemüseresten wie Karotten.
Mit den giftigen Ködern können Sie ähnlich wie bei der Anwendung des Giftweizens die Tiere töten. Die Köder werden aber in einer kleinen Box geliefert, die besser handhabbar sind und damit seltener von anderen Tieren aufgenommen werden.
Gitter
Eine eher aufwendige, aber dennoch sehr effektive Methode, um Ratten oder andere Schädlinge von den Pflanzen fernzuhalten ist die Verwendung von dünnen Gittern. Diese werden entweder um eine bestimmte Fläche unterirdisch verlegt oder direkt um einen neuen Setzling.
Mit einem Wühlmausgitter können Sie Ihr Hochbeet schützen oder junge Bäume davor bewahren, dass diese von den Tieren angefressen werden. So erhalten diese genügend Zeit, um sich kräftig zu entwickeln.
Fazit
Möchten Sie Ratten oder andere Nagetiere in Ihrem Garten bekämpfen, dann können Sie als letztes effektives Mittel zu dem Giftweizen greifen. Je nach verwendetem Wirkstoff tritt die tödliche Wirkung schon nach einer Stunde in Erscheinung und die Ratten werden wirksam bekämpft.
Der Giftweizen wirkt nicht nur gegen Ratten, sondern gegen praktisches jedes Nagetier. So können Sie auch Wühlmäuse mit diesem Gift bekämpfen. Dazu streuen Sie den Giftweizen in die Gänge.
Die Handhabung des Bekämpfungsmittels ist nur unter strengen Auflagen erlaubt. Es darf nur unter der Oberfläche in den Gängen ausgestreut werden. Für andere Tiere ist dieses Mittel ebenfalls giftig.
Deshalb sollten Sie zunächst auf Alternativen zurückgreifen, um Ihren Garten frei von Schädlingen zu halten. Erst wenn diese versagt haben, ist das Verstreuen des Giftweizens eine effektive Bekämpfungsmethode.