Natürlicher Kreislauf im Garten & wie Sie Störungen entgegenwirken

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Natürlicher Nährstoff-Kreislauf: So blüht Ihr Garten wieder auf

Die höchste Bodenqualität ist im eigenen Garten Trumpf, denn Pflanzen benötigen reichlich Nährstoffe und insbesondere bei Obst oder Gemüse müssen Sie die Bodenfruchtbarkeit berücksichtigen. Doch das ist nicht immer so einfach. Haben Sie den Boden beispielsweise überbeansprucht und Nährstoffe entnommen, tun sich Pflanzen schwer, gut zu wachsen und zu gedeihen. Oder aber sie weisen sogar schon Mangelerscheinungen auf. Um diesen Problemen vorzubeugen, ist es daher sinnvoll, sich intensiv mit dem Kreislauf der Nährstoffe zu beschäftigen. So schaffen Sie es, die Bodenfruchtbarkeit ohne übermäßigen Einsatz von externen Düngern wieder zu erhöhen. Die Folge: Ihre Pflanzen fühlen sich wohler, Obst und Gemüse reifen heran. Erfahren Sie zudem, was Sie unternehmen können, um ein bereits entstandenes Ungleichgewicht zu beseitigen.

Faktoren, die den Boden beanspruchen

Zunächst ist es wichtig, sich Folgendes vor Augen zu führen: Durch das Einbringen von Pflanzen entziehen diese dem Boden die dort vorhandenen Nährstoffe. Mit den Jahren geht die Reserve in der Erde zur Neige und die Fruchtbarkeit nimmt deutlich ab. Das bedeutet auch: Bewirtschaften Sie einen Boden dauerhaft, ist es schwer möglich, dass sich dieser zwischenzeitlich von selbst wieder erholt. Er bräuchte also im Grunde genommen Freiräume. Doch im eigenen Garten möchten Sie wahrscheinlich keine längeren Wartezeiten in Kauf nehmen, damit sich der Boden regeneriert. Somit sorgt die regelmäßige Bewirtschaftung letztlich dafür, dass die Nährstoffe kontinuierlich abnehmen und von den Pflanzen entzogen werden. Was sich zunächst noch in einer üppigen Ernte äußert, könnte in einigen Jahren jedoch in die völlig andere Richtung abdriften – mit immer kleineren Erträgen und geschwächten Pflanzen.  

Doch nicht nur die eigene Bewirtschaftung sorgt dafür, dass die Bodenfruchtbarkeit abnimmt – auch äußere Einflüsse beeinflussen die Qualität der Erde im Garten auf negative Art und Weise. Schädlingsbefall oder besondere Wetterlagen zählen zu den häufigsten Gründen hierfür. So könnte etwa eine Hitzeperiode, gefolgt von starken Regenfällen, einen Teil der Nährstoffe aus dem Boden schwemmen und so die Qualität reduzieren. Auch die Bewirtschaftung Ihrer Nachbarn spielt mitunter eine Rolle und könnte die Bodenqualität ebenso mindern: Eine intensive Landwirtschaft oder Viehzucht am Nachbargrundstück geht ebenso nicht einfach spurlos an Ihrem Garten vorbei. Daher bietet es sich an, dem Boden Nährstoffe zurückzuführen, indem der natürliche Kreislauf aufrechterhalten bleibt.

Natürlicher Kreislauf für mehr Nährstoffe

Wie kann dies nun gelingen? Die schlechte Nachricht: Nimmt die Menge an Nährstoffen im Boden ab, besteht der erste Reflex vieler Gärtner meist darin, gleich einen Dünger auszubringen. Dieser mag zwar vorübergehend helfen, doch die Bodenqualität verbessert er nicht – im Gegenteil: Dort tritt nach einer gewissen Zeit erneut ein Mangel auf, sodass ein regelmäßiges Düngen zum Gebot der Stunde wird. Deutlich nachhaltiger ist es hingegen, wenn Sie den eigenständigen Kreislauf der Natur wiederherstellen. Angelehnt an die natürlichen Prozesse, holt sich der Boden so die Nährstoffe zurück und gibt diese sodann an die Pflanzen ab. Möglich ist dies mit den folgenden Maßnahmen:

  • Kompost anlegen: Im Garten fallen durch die regelmäßige Gartenarbeit oft größere Mengen an Pflanzenresten an. Diese entsorgten Sie bisher wahrscheinlich in der Biotonne und haben dafür keine Verwendung. Doch wesentlich nachhaltiger ist es, wenn Sie im Garten einen Kompost anlegen. Dort geben Sie die Pflanzenreste hinzu und lassen der Natur sodann ihren Lauf. Würmer und Mikroorganismen zersetzen die Pflanzen, ein fruchtbarer Humus entsteht. Diesen können Sie wieder auf den Boden geben und führen ihm so erneut einen Teil der aufgenommenen Nährstoffe zu.
  • Erholung in der kalten Jahreszeit gönnen: Eine intensive Bewirtschaftung des Bodens klingt verlockend, denn die Pflanzen gedeihen und der Gemüseertrag fällt größer aus. Doch zumindest im Herbst sowie im Winter sollten Sie dem Boden die nötige Ruhe gönnen. Unterlassen Sie daher das Umgraben oder Vorbereiten des Bodens während dieser Periode. Indem Sie es mit der Gartenarbeit etwas ruhiger angehen, regeneriert sich auch die Erde und die Fruchtbarkeit ist im Frühjahr wesentlich höher.
  • Sparsam mit Herbiziden umgehen: Für viele Gärtner sind nur bestimmte Pflanzen im Garten willkommen – entweder, weil diese schön aussehen oder als Nahrungsmittel dienen. Unkräuter besitzen hingegen kaum einen Nutzen und sollen daher von vielen Flächen verschwinden. Der Einsatz von Herbiziden ist für den Boden jedoch eine viel größere Belastung. Entfernen Sie Unkräuter daher am besten mit der Hand – oder lernen Sie, deren Vorteile zu nutzen. Mit vielen vermeintlichen Unkräutern lässt sich Geschmackvolles zubereiten und sie können innerhalb des Kreislaufs durchaus eine wichtige Rolle einnehmen, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist.
  • Mikroorganismen ausbringen: Der Boden stellt die Lebensgrundlage für zahlreiche Mikroorganismen dar. Darunter befinden sich wichtige Pilze und Bakterien, die für den Menschen unsichtbar sind, aber mit ihren Arbeiten die Fruchtbarkeit des Bodens erhöhen. Durch eine intensive Bewirtschaftung und das Ausbringen von Düngern könnte die Anzahl der Mikroorganismen jedoch derart abnehmen, dass der Boden kaum mehr in der Lage ist, sich selbst zu regenerieren. Bringen Sie daher gezielt Mikroorganismen aus, um den Kreislauf wieder anzutreiben und die natürliche Regeneration zu fördern. Die Pilze und Bakterien im Boden erhöhen nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern lockern auch die Erde auf. Dann fühlen sich die Pflanzen dort wieder wohler und es kehrt erneut nachhaltiges Leben ein.
  • Organischer Dünger zur Selbsthilfe: Fehlen im Boden Nährstoffe, so besteht, wie bereits erwähnt, schnell das Verlangen nach einem Dünger, welcher die Erde mit Stickstoff, Phosphor oder Kalium anreichert. Doch Achtung: So stellen Sie zwar unmittelbar die Nährstoffe zur Verfügung, die Bodenqualität profitiert davon jedoch nicht. Möchten Sie nachhaltig einen gesünderen Boden erreichen, können Sie auch auf einen organischen Dünger zurückgreifen. Dieser enthält zwar eher geringe Mengen an Nährstoffen, aber dafür weitere wichtige Bestandteile wie Mikroorganismen. So regen Sie den Kreislauf wieder an und der Boden gewinnt selbstständig Nährstoffe. Langfristig müssen Sie weniger Dünger ausbringen und auch Ihre Pflanzen erfreuen sich des natürlichen Wachstums.
Sebastian
Sebastian
Hallo, Ich bin Sebastian und lebe seit wenigen Jahren überwiegend in Indonesien. Dort konnte ich endlich meine Leidenschaft zum Gärtnern ausleben. Meine gewonnene Erfahrung teile ich auf Gartenora.de damit diese Leidenschaft auch Ihnen eine große Freude bereitet.

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