Regenwürmer im Rasen – Fluch oder Segen?

Autor:

Kategorie

Bei Regenwürmer scheiden sich die Geister, ob diese als positives Zeichen für einen gesunden Rasen gesehen werden oder als lästige Bewohner gelten. Für das Mähen des Rasens stellen die Regenwürmer ein beachtliches Hindernis dar. Die Wurmhäufchen auf dem Rasen beeinträchtigen das Mähen und sorgen dafür, dass die Klingen des Rasenmähers schneller stumpf werden.

Sollten Sie sich freuen, wenn Sie Regenwürmer im Rasen entdecken oder sind diese ein Grund zur Sorge? Erfahren Sie, wie Sie mit diesen Bewohnern im Garten umgehen.

Wovon ernähren sich die Regenwürmer?

Weshalb fühlen sich die Regenwürmer im Rasen wohl und wovon ernähren sie sich?

Die Regenwürmer ernähren sich hauptsächlich von organischem Material. Dazu gehören:

  • Pflanzenreste
  • Pilze
  • Bakterien

Diese natürlichen Nahrungsquellen finden die Regenwürmer in der obersten Erdschicht des Rasens. Den Namen verdanken die Regenwürmer der Eigenschaft, dass sie überwiegend bei Regen an die Oberfläche gelangen. Bei trockenem Wetter befinden sich die Würmer in der Erde und können bis zu 3 Meter tief sich in ihrem Gangsystem aufhalten. Dort leben sie zurückgezogen und sind auf der Suche nach etwas Fressbarem.

Im Rasen machen sich die Regenwürmer vor allem aufgrund der Häufchen bemerkbar. Pro Quadratmeter können bis zu 200 kleine Wurmhäufchen vorkommen. Die Haufen entstehen, wenn der Regenwurm sein Gangsystem anlegt und den Aushub auf den Rasen befördert. Es handelt sich bei den Häufchen nicht um Ausscheidungen, sondern lediglich um Erde. Somit lassen sich die Regenwürmer im Rasen leicht identifizieren, selbst wenn die Tiere selber nicht zu sehen sind.

Der positive Einfluss der Regenwürmer im Rasen

Regenwürmer im Rasen erfüllen einige wichtige Aufgaben. Daher sind des grundsätzlich positive Nachrichten, wenn Sie die Häufchen entdecken.

Rasen auflockern

Regenwurm - Boden auflockern
Die Regenwürmer verbessern die Eigenschaften des Bodens und fördern die Gesundheit des Rasens

Ist der Boden relativ verdichtet und dringt nur wenig Wasser bis zu den Wurzel vor? Dann könnten Sie bisher in jedem Frühjahr aufwendig den Rasen aerifiziert haben.

Diese Aufgabe übernehmen nun die Regenwürmer. Dank des ständigen Grabens gelangt das Wasser bis in die tieferen Erdschichten. Die Gefahr einer Staunässe auf dem Rasen ist geringer und auch mit einem heftigen Regenfall wird der Boden besser fertig.

Die Erde mit Leben erfüllen

Eine weitere wichtige Eigenschaft des Bodens ist, dass dieser von Mikroorganismen bewohnt wird. Ist dies bei Ihrem Garten nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass dem Boden wichtige Nährstoffe entzogen werden und die Qualität der Erde sinkt.

Mithilfe eines Bodenaktivators könnten Sie wieder die Mikroorganismen anreichern. Auf natürliche Weise geschieht dies durch die Ausscheidungen der Regenwürmer. Diese gelten für verschiedenste Mikroorganismen als Lebensgrundlage, sodass diese sich im Erdboden vermehren.

Die Mikroorganismen tragen dazu bei, dass eine nährstoffreiche Ton-Humus-Schicht entsteht, welche optimal für den Rasen ist.

Wie fördern Sie die Ausbreitung der Regenwürmer?

Die Regenwürmer im Rasen nehmen Ihnen einige Arbeit ab. Daher erscheint es als sinnvoll, wenn Sie die Regenwürmer regelrecht anlocken und für eine höhere Population im Garten sorgen.

Maßgeblich für die Anzahl der Regenwürmer ist die Beschaffenheit des Bodens. Die Würmer fühlen sich vor allem dort wohl, wo bereits ein lockerer Boden und ein hoher pH-Wert vorherrschen. Ist Ihr Boden eher sauer, werden Regenwürmer dort nur in geringerer Zahl vorkommen. Der optimale pH-Wert für den Rasen liegt in einem leicht säuerlichen Bereich. Daher fühlen sich Regenwürmer in anderen Erden wohler und sind seltener im Rasen anzutreffen.

Weiterhin ist für die Regenwürmer ausreichend Feuchtigkeit sowie eine Temperatur im positiven Bereich notwendig. Bewässern Sie die Rasenfläche regelmäßig und lassen Sie den Boden nicht austrocknen. Vor allem in trockenen Sommern müssen Sie mit einer ausreichenden Bewässerung nachhelfen.

Die Wurmhäufchen reduzieren

Stellen die Häufchen im Rasen ein zu großes Hindernis dar, sollten Sie auf sanfte Methoden zurückgreifen, um die Regenwürmer in Ihrem Rasen zu reduzieren. Gänzlich verzichten sollten Sie auf chemische Mittel. Diese greifen nicht nur die Regenwürmer an, sondern auch den Boden.

Häufchen einebnen

Etwas mühsam, aber bei kleineren Flächen praktikabel, ist das Einebnen der Häufchen. Entdecken Sie die Wurmhäufchen, dann lassen Sie diese zunächst trocknen. Danach ist es möglich diese mit einem Besen oder einen Rechen im Gras zu verteilen. Diese stechen nicht mehr hoch hervor und das Rasenmähen gelingt wieder ohne Probleme.

Rasenschnitt beseitigen

Um die Anzahl der Regenwürmer im Rasen zu reduzieren, sollten Sie die Futterquellen einschränken. Hierfür zählt zum Beispiel das Laub und der Rasenschnitt, welche im Garten zu finden sind. Entsorgen Sie die Rasenreste unverzüglich und beseitigen Sie das Laub so schnell wie möglich.

Regenwürmer einsammeln

Nach einem stärkeren Regenfall werden die Würmer an der Oberfläche zum Vorschein kommen. In diesem Zeitraum können Sie die harmlosen Tiere einfach aufnehmen und zum Beispiel auf den Holzkomposter wieder aussetzen. Dort profitieren Sie ebenfalls von den positiven Eigenschaften und bieten den Regenwürmern einen exzellenten Lebensraum.

Den Boden durchlüften

Regenwürmer können in eine Tiefe von bis zu 3 Meter vordringen. Dies gelingt umso leichter, je lockerer der Boden ist. Bei einem eher festen Erdreich befinden sich die Würmer näher an der Oberfläche, sodass vermehrt die Haufen zu sehen sind. Aerifizieren Sie das Erdreich, um den Regenwürmern zu helfen, besser in tiefere Schichten vorzudringen. Langfristig ist auch das Ausbringen von Sand eine gute Möglichkeit, dem Boden die nötige Lockerheit zurückzubringen.

Regenwürmer in Ihrem Rasen

Die Regenwürmer übernehmen wichtige Aufgaben und sorgen für eine bessere Gesundheit des Rasens. Sie lockern den Boden auf, siedeln Mikroorganismen an und verbessern die Aufnahmefähigkeit der Erde. Daher sollten Regenwürmer grundsätzlich willkommen sein.

Sind die entstehenden Häufchen zu lästig, dann bringen Sie Sand im Rasen aus und lassen Sie den Schnitt nicht auf der Fläche liegen. Dann werden die Regenwürmer sich lieber einen anderen Bereich suchen, um sich in der Erde zu vergraben.

Sebastian
Sebastian
Hallo, Ich bin Sebastian und lebe seit wenigen Jahren überwiegend in Indonesien. Dort konnte ich endlich meine Leidenschaft zum Gärtnern ausleben. Meine gewonnene Erfahrung teile ich auf Gartenora.de damit diese Leidenschaft auch Ihnen eine große Freude bereitet.

Das könnte Sie auch interessieren

Verwandte Beiträge