Maulwurf fangen – wie geht es und ist es erlaubt?

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Zu dem Maulwurf haben die meisten Gartenbesitzer wahrscheinlich eine Hassliebe. Auf der einen Seite ist der Maulwurf nützlich, denn er sorgt für eine bessere Bodenqualität und der Rasen kann besser wachsen. Auf der anderen Seite sind natürlich die Maulwurfshügel, die die Optik des Rasens verschandeln. Eine natürliche Methode diesem Problem Herr zu werden ist das Vertreiben des Maulwurfes. Aber wenn das Problem besteht, dass er sich nicht so einfach vertreiben lässt sollte er vielleicht gefangen und umgesiedelt werden.

So besteht nicht die Gefahr, dass der Maulwurf wieder den Weg zurück in den Garten findet und dort erneut sein Unwesen treibt. Doch wie genau können Sie einen Maulwurf fangen und ist dies in Deutschland erlaubt?

Darf der Maulwurf gefangen werden?

Der Maulwurf steht in Deutschland unter Naturschutz. Das bedeutet, dass das Tier keinen unnötigen Stress ausgesetzt werden darf. Darunter zählt auch das Fangen des Tieres. Ob ein Maulwurf einfach so gefangen darf, kann also ganz klar verneint werden. 

Die Strafe, die Sie ereilen kann im Falle, dass Sie erwischt werden einen Maulwurf zu fangen ist auch nicht gerade unerheblich. Daher sollten Sie lieber von der Idee Abstand nehmen, einen Maulwurf ohne Genehmigung einfach zu fangen und umzusiedeln. 

Eine legale Alternative ist allerdings das Vertreiben des Maulwurfes. Hier greifen Sie den Maulwurf nicht direkt an, sondern machen seinen Lebensraum so unattraktiv, dass der Maulwurf von selber flieht. Dies ist legal und so können Sie den Maulwurf loswerden, ohne ihn zu fangen.

Eine Genehmigung für das Fangen des Maulwurfs einholen

Auch wenn der Maulwurf streng unter Naturschutz steht, ist dennoch möglich diesen legal zu fangen. Dies geht mit einer Genehmigung der örtlichen Behörde. Diese Genehmigung zu erlangen ist allerdings nicht ganz so einfach und die Voraussetzungen sind durchaus kompliziert. Wenn Sie also nur einen einzelnen Maulwurf in Ihrem kleinen Garten haben, dann können Sie das Problem zwar der Behörde schildern, diese wird in den meisten Fällen jedoch keine Genehmigung erteilen.

Zu den Begründungen, dass das Fangen des Maulwurfs erlaubt wird, zählt zum Beispiel wenn die Stabilität des Grundstückes in Gefahr ist. Diese Gefahr wird für Ihr Haus allerdings in den meisten Fällen nicht zutreffen. Müsste es sich doch hier um einen wirklich sehr eifrigen Maulwurf handeln, der Ihr Haus untergräbt. 

Wenn Ihr Haus allerdings schon auf schwierigem Boden errichtet wurde und sich jetzt mehrere Maulwürfe in Ihrem Garten einnisten kann das Problem gar nicht so abwegig sein. Eine kleine Gartenlaube kann schon eher von einem Maulwurf in Gefahr gebracht werden. Diese Argumentation wird die örtliche Behörde eher überzeugen.

Auch Haustiere wie Katzen oder Hunde, die eine Gefahr für den Maulwurf darstellen, können als Begründung zählen, dass der Maulwurf gefangen werden darf. Denn im Zweifel steht das Leben des Maulwurfs im Vordergrund und wenn die Katze eine Gefahr für diesen darstellt, dann ist es sicherer, wenn der Maulwurf in Sicherheit gebracht wird. Allerdings kann es auch einfach dazu kommen, dass Auflagen erteilt werden, dass die Haustiere nicht in die Nähe des Maulwurfs gelangen dürfen.

Dies sind Begründungen, die Sie vortragen können, wenn Sie eine Genehmigung benötigen, um einen Maulwurf zu fangen. Die Erteilung ist zwar unwahrscheinlich, aber Sie sollten diese Möglichkeiten dennoch erörtern.

Maulwurf Fangen - Maulwurfshügel

Wie Sie den Maulwurf lebend fangen

Um den Maulwurf lebend zu fangen, gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Die einfachste ist natürlich, wenn Sie sich selber auf die Lauer legen und versuchen den Maulwurf auf frischer Tat zu erwischen. Hier können Sie dann mit einer Schaufel bewaffnet den Maulwurf sanft ausbuddeln und mit den Händen transportieren.

In jedem Fall sollte allerdings beachtet werden, dass Sie mit äußerster Vorsicht vorgehen sollten. Damit der Maulwurf nicht zu viel Stress ausgesetzt wird, sollte sehr behutsam vorgegangen werden. Auf keinen Fall dürfen Sie den Maulwurf töten, wenn Sie diesen tatsächlich in den Händen halten, sondern Sie müssen Ihn irgendwo wieder freilassen, wo er seinem Treiben ungestört nachgehen kann.

Generell müssen Sie beim Fangen des Maulwurfs sehr viel Ausdauer mitbringen. Denn der Maulwurf zeigt sich nur sehr ungerne an der Rasenoberfläche und verbringt die meiste Zeit unter der Erde. Dort haben Sie keine Chance den Maulwurf zu fangen und jegliches Umgraben des Rasens würde den Zweck zerstören, dass Sie den Rasen eigentlich schützen möchten.

Der Maulwurf ist ein sehr schreckhaftes Tier und sobald es die ersten Erschütterungen am Maulwurfshügel wahrnimmt, wird der Maulwurf das Weite suchen. Daher sollten Sie sehr behutsam vorgehen und es ist eine sehr große Ausdauer gefordert.

Um den Maulwurf zu fangen, sollten Sie sich in den ersten drei bis vier Morgenstunden auf die Lauer legen. Am besten eignet sich eine Schaufel als Hilfsmittel. Legen Sie sich dann neben einen Maulwurfshügel und versuchen Sie den Maulwurf auf frischer Tat zu ertappen. 

Können Sie eine Bewegung am Maulwurfshügel registrieren, versuchen Sie sanft den Maulwurf mit der Schaufel aus dem Erdreich zu buddeln. Nachdem der Maulwurf aus dem Erdreich gebuddelt wurde, ist er Ihnen wehrlos ausgesetzt. Nun können Sie Ihn ganz einfach mit den Händen einfangen und abtransportieren.

Eine Lebendfalle selber bauen

Nicht jeder hat jedoch die Zeit und Geduld, sich morgens für ein paar Stunden auf die Lauer zu legen, um den Maulwurf zu fangen. Viel bequemer ist daher das Aufstellen einer Lebendfalle.

Auch für diese Lebendfalle benötigen Sie eine Sondergenehmigung der örtlichen Behörde. Sie dürfen die Fallen also nur aufstellen, wenn dies behördlich erlaubt wurde.

Bei den Lebendfallen sollten Sie nicht unbedingt auf die im Fachhandel erhältlichen Varianten zurückgreifen. Diese sind meistens nicht sehr artgerecht und eher ungeeignet, um den Maulwurf zu fangen. Viel besser ist es, wenn Sie selber eine artgerechte Lebendfalle bauen. Nur so können Sie sicherstellen, dass der Maulwurf nicht unter zu viel Stress leidet und es Ihm noch relativ gut in der Lebendfalle geht.

Das Prinzip der Lebendfalle ist hierbei ganz einfach. Sie bringen an einer Kiste oder einem anderen Gehäuse eine Klappe an, die nur von einer Seite zu öffnen ist und warten darauf, dass der Maulwurf durch diese Klappe läuft. Ist er einmal in die Falle getappt, kann er nicht mehr flüchten. 

Am einfachsten ist das Fangen mithilfe eines Rohres. Hierzu sollten Sie bei der Vorbereitung das Rohr gründlich reinigen und desinfizieren. Nun versehen Sie das Rohr mit Klappen, die jeweils nur nach innen geöffnet werden können. Dies bedeutet, dass der Maulwurf zwar in das Rohr hineinkriechen kann, aber nicht mehr nach draußen entkommt. Dieses Rohr können Sie dann in einen der Maulwurfshügel schieben. Versuchen Sie vorsichtig zu ertasten, wo sich die Maulwurfsgänge befinden und versuchen Sie das Rohr dementsprechend zu verlegen. Im Idealfall sollte das Rohr in einem der Gänge liegen und wenn der Maulwurf in seinem Bau herumwuselt wird er automatisch in diesem Rohr gefangen.

Maulwurf Fangen mit einer Holzkiste

Am Ende des Rohres, welches aus dem Boden ragt, sollten Sie eine kleine Holzkiste befestigen. Damit es dem Maulwurf während der Gefangenschaft nicht allzu schlecht geht, sollten Sie etwas Stroh in die Holzkiste tun. Maulwürfe sind sehr kälteempfindliche Tiere und ohne schützende Dämmung könnte es schnell zu kalt für den Maulwurf werden.

Platzieren Sie zudem ein paar Regenwürmer in der Kiste und damit ist sichergestellt, dass Sie den Maulwurf anlocken können. Vergessen Sie zudem nicht ein paar kleine Luftlöcher in die Holzkiste zu bohren. 

Auf diese Weise sollte es sehr einfach sein, den Maulwurf zu fangen. Auch hier ist natürlich sehr viel Geduld erforderlich. Kontrollieren Sie die Kiste allerdings regelmäßig auf einen Maulwurf. Sollte dieser zu lange in der Kiste ausharren besteht nämlich das große Risiko, dass dieser stirbt.

Maulwurf mit einem Köder fangen

Den Maulwurf nur mit einem einzelnem Köder zu fangen wird nicht gelingen. Vielmehr wird der Köder immer in Kombination mit der Lebendfalle gebraucht. Bisher wurde nur erwähnt, dass der Maulwurf auf Regenwürmer steht und diese daher für den Einsatz in der Lebendfalle besonders zu gebrauchen sind. Doch mit welchen anderen Ködern haben Sie vielleicht eine höhere Erfolgschance?

Ohne den richtigen Köder ist die Gefahr groß, dass der Maulwurf das Rohr meiden wird. Denn das Rohr stellt für Ihn einen Fremdkörper dar, den er lieber umgehen würde. Dies kann dazu führen, dass sogar noch mehr Maulwurfshügel entstehen und der gegenteilige Effekt eintritt, der eigentlich gewünscht ist.

Doch es gibt durchaus sehr kuriose Lockmittel, um den Maulwurf in das Rohr zu führen. Maulwürfe sind Insektenfresser und kleine lebende Insekten stehen bei Ihm am liebsten auf dem Speiseplan.

Neben Regenwürmern sind vor allem Engerlinge eine seiner Leibspeise. Als Engerling werden die Larven der Blatthornkäfer bezeichnet. Dazu gehören zum Beispiel die Mai- und Junikäfer. Engerlinge gelten als Schädlinge und dürfen daher ohne Probleme an den Maulwurf verfüttert werden. Anders sieht es hingegen bei den Larven der Nashornkäfer aus. Diese gelten als Nützlinge und unterstehen einem strengen Naturschutz. Diese Larven dürfen weder gefangen, noch irgendwie beeinflusst werden.

Falls sich keine Regenwürmer oder Engerlinge auftreiben lassen, dann können Sie es auch mit Schokolade probieren. Auf welche Art von Schokolade der Maulwurf am ehesten steht, ist allerdings nicht bekannt. Hier können Sie also verschiedene Sorten ausprobieren und schauen, welche zum Erfolg führt.

Wohin mit dem Maulwurf

Noch bevor der Maulwurf gefangen wurde sollte sichergestellt werden, dass es einen geeigneten Ort gibt, um den Maulwurf wieder freizulassen. Denn wenn der Maulwurf erstmal in der Falle sitzt, sollte alles ganz schnell gehen, um dem Tier nicht zu viel Stress zuzumuten.

Zunächst sollte der Ort nicht allzu nah am jetzigen Garten liegen. Die Gefahr besteht nämlich durchaus, dass der Maulwurf wieder zum Garten zurückkehrt und dort wieder sein Unwesen treibt. Daher bietet es sich an, mit dem Maulwurf zu einem etwas entlegenem Ort zu fahren.

Wiese für den Maulwurf

Am besten geeignet für den Maulwurf ist eine freie Wiese, auf der er ungestört wieder den Boden umgraben kann. Dabei sollte natürlich beachtet werden, dass es sich nicht um ein privates Grundstück handelt und der Maulwurf nicht wieder Gärtner zur Verzweiflung treibt.

Beachten sollten Sie zudem, dass Sie den Maulwurf nicht ohne Schutzkleidung anfassen sollten. Zwar mögen Maulwürfe ganz niedlich aussehen, aber Sie sind auch dafür bekannt Krankheiten zu übertragen. Daher sollte an erster Stelle auch der Eigenschutz stehen. Tragen Sie daher immer Handschuhe und lange Kleidung, damit der Maulwurf Ihnen keinen Schaden zufügen kann.

Um den Maulwurf zu transportieren, sollten Sie einfach die Kiste nehmen, in welcher der Maulwurf gefangen wurde. Stellen Sie die Kiste dann einfach an dem Ort ab, an welcher der Maulwurf wieder freigelassen werden soll und warten Sie bis dieser hinauskriecht.

Eine alternative Methode ist es den Maulwurf in einen Eimer für den Transport umzusiedeln. Der Eimer hat den Vorteil, dass Sie dort etwas Laub hineinfüllen können. Das Laub bietet dem Maulwurf dann etwas Schutz und der Transport ist selbst für etwas längere Strecken relativ stressfrei für den kleinen Maulwurf.

Was gibt es beim Fangen des Maulwurfes zu beachten?

Bevor Sie allerdings zur Tat schreiten hier noch einige wenige Tipps, damit der Fang des Maulwurfes besser gelingt.

Der Maulwurf hat eine sehr feine Nase und einen sehr empfindlichen Geruchssinn. Auf diesen verlässt er sich, wenn er sich in der Erde befindet und diese umgräbt. Dabei nimmt er feinste Veränderungen auf und scheut sich vor fremden Gerüchen. Daher sollten Sie beim Bau der Lebendfalle darauf achten, dass diese weder Ihren Geruch annimmt, noch das diese etwa nach Reinigungsmittel riecht. Sie sollten daher die Lebendfalle nicht desinfizieren oder spezielle Handschuhe tragen.

Am schonendsten ist das Fangen des Maulwurfs, wenn Sie eine Kiste so einrichten, dass der Maulwurf sich drin wohlfühlt. Dazu zählt zum Beispiel, dass sich etwas Stroh oder Heu in der Kiste befindet, sodass der Maulwurf gegen Kälte geschützt ist. Würmer sollten ebenso in der Falle sein und es sollten natürlich auch nicht die Luftlöcher vergessen werden. Um den Maulwurf so gut es geht zu schonen, sollte die Lebendfalle mindestens morgens und abends überprüft werden.

Generell sind Maulwürfe sehr empfindliche Tiere. Ihr Stoffwechsel arbeitet so schnell, dass schon ein paar Stunden ohne Nahrung dazu führen kann, dass diese sterben. Dabei ist nicht unbedingt der Nahrungsmangel schuld, sondern der entstehende Stress. Zu großer Stress kann ebenfalls schnell dazu führen, dass der Maulwurf stirbt. Daher sollte dieser nicht zu lange in der Falle verweilen, sondern sollte so schnell wie möglich transportiert werden.

In jedem Fall gilt allerdings, dass Sie eine Genehmigung benötigen und dann erst mit dem Fangen des Maulwurfs beginnen können.

Sebastian
Sebastian
Hallo, Ich bin Sebastian und lebe seit wenigen Jahren überwiegend in Indonesien. Dort konnte ich endlich meine Leidenschaft zum Gärtnern ausleben. Meine gewonnene Erfahrung teile ich auf Gartenora.de damit diese Leidenschaft auch Ihnen eine große Freude bereitet.

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