Der Maulwurf ist ein nerviger kleiner Zeitgenosse, der den Garten so umgräbt, dass lauter Maulwurfshügel stehen bleiben. Diese sind äußerst unansehnlich und können auch die Verwendung des Rasens beeinträchtigen. Wenn dieser etwa häufig als Spielfläche genutzt wird, dann sind die Maulwurfshügel natürlich hinderlich. Gerade für kleine Kinder sind die Hügel eine häufige Stolperfalle, die zu Verletzungen führen kann. Doch wie können Sie den Maulwurf am einfachsten beseitigen und verhindern, dass dieser wieder in den Garten gelangt? Ist es erlaubt den Maulwurf zu töten und somit dem Treiben endgültig Einhalt zu gebieten?
Rechtliche Grundlagen für das Töten des Maulwurfs
Der Maulwurf steht unter Naturschutz. Selbst das Fangen des Maulwurfs mit einer Lebendfalle ist nur unter strengen Voraussetzungen möglich. Eine Lebendfalle muss zuvor bei der örtlichen Behörde genehmigt werden. Geschieht dies nicht und wird trotzdem eine Falle aufgestellt, um den Maulwurf zu fangen, können empfindliche Strafen folgen.
Dies dient dazu den Maulwurf zu schützen. Denn auch wenn diese häufig als lästig wahrgenommen werden, sind Sie eigentlich nützliche Tiere für den Boden. Erhöhen Sie doch die Qualität des Bodens und vertilgen bei der Arbeit so einige Schädlinge.
Dennoch sind Maulwürfe auch äußerst scheue und anfällige Tiere. Begegnen Sie dem Menschen werden Sie einem hohen Stress ausgesetzt. Dieser Stresspegel kann mitunter zum Tod führen und daher ist das Aufstellen der Lebendfallen nur unter sehr strengen Auflagen möglich.
Das gezielte Töten des Maulwurfs ist noch einmal strenger zu handhaben als das Fangen. Sollte ein Maulwurf also getötet werden, können hohe Geldstrafen folgen.
Daher sollten Sie sich vorher überlegen, ob es nicht andere Methoden gibt, den Maulwurf zu vertreiben. Wenn am Ende die eigenen Versuche nichts gebracht haben, dann kann immer noch professionelle Unterstützung angefordert werden.
Die Strafe für das Jagen eines Maulwurfs
Jeder Fall ist unterschiedlich und daher kann nicht genau gesagt werden, wie hoch die Geldbuße ausfällt, die für das Jagen des Maulwurfs fällig ist.
Sicher ist jedoch, das nicht einmal das Töten des Maulwurfes bewiesen werden muss. Es genügt schon, wenn das Jagen des Maulwurfes vor dem Hintergrund einer Tötungsabsicht nachgewiesen werden kann. Selbst in den Fällen wo also kein Maulwurf getötet wird, kann schon eine hohe Geldstrafe verhängt werden.
Konkret kann hier ein Fall genannt werden, bei dem 75-Jähriger Rentner eine eigene Nagelfalle gebaut hatte. Diese hat er zu dem Zweck im Garten eingesetzt, die Maulwürfe zu töten. Dabei sollten die Nägel so in den Boden gerammt werden, dass der Maulwurf regelrecht aufgespießt werden würde.
Dieser Sachverhalt wurde allerdings beobachtet und da das Töten des Maulwurfs strengstens verboten ist, wurde dieses Verhalten des Rentners bei der Polizei gemeldet. Das verbotene Verhalten ging dann vor Gericht.
Dieses sah es zwar nicht als erwiesen an, dass tatsächlich ein Maulwurf getötet wurde, da hierfür keine Zeugenaussage vorlag, aber dennoch unterstellte es dem Rentner die Absicht die Maulwürfe zu töten.
Das Gericht verurteilte daraufhin den Rentner zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro. Wäre Ihm das Töten eines Maulwurfs nachgewiesen worden, wäre eine Strafe in Höhe von 5.500 Euro durchaus möglich gewesen.
Das Töten eines Maulwurfs ist also keinesfalls ein Kavaliersdelikt, sondern kann empfindliche Strafen nach sich ziehen. Der Rentner argumentierte, dass er gar keine Maulwürfe töten wollte, sondern Wühlmäuse oder Ratten. Doch wo besteht eigentlich der Unterschied zwischen einer Wühlmaus und einem Maulwurf?
Der Unterschied zwischen einer Wühlmaus und dem Maulwurf
Die Argumentation des Rentners ist gar nicht so abwegig. Denn Wühlmäuse können ebenfalls wie Maulwürfe Hügel aufbauen und den Garten umgraben. Die Wühlmaus untersteht zudem nicht dem Naturschutz und darf gejagt werden. Doch wie können Sie jetzt ganz sicher gehen, dass Sie eine Wühlmaus jagen und nicht etwa den geschützten Maulwurf?
Das geschulte Auge erkennt allerdings auf den ersten Blick, ob es sich um einen Hügel der Wühlmaus, oder des Maulwurfs handelt. Die Maulwurfshügel sind viel höher, eher kuppelförmig und enthalten grobe Erde. Die Wühlmaus hingegen legt eher flache Hügel an und diese bestehen zu einem großen Teil aus Wurzeln und Gräsern. Daher sollte der Unterschied offensichtlich sein.
Wenn Sie sich allerdings immer noch unsicher sind, dann können Sie den Selbstversuch wagen und einen Gang freilegen. Die Wühlmaus ist sehr viel aktiver und innerhalb von wenigen Stunden wird der Hügel wieder verschlossen sein.
Maulwürfe sind da eher gemächlicher. Bis ein Hügel wieder verschlossen ist, können auch mal ein paar Tage verstreichen. Dies sollten also deutliche Zeichen dafür sein, ob es sich um einen Maulwurf, oder eine Wühlmaus handelt.
Andere Methoden den Maulwurf zu bekämpfen
Der Maulwurf darf zwar nicht getötet werden, das heißt aber auch nicht, dass Sie einfach dulden müssen, dass der Maulwurf sich in Ihrem Garten umtreibt. Um den Maulwurf zu vertreiben können Sie auf eine Reihe von sehr schonenden Maßnahmen zurückgreifen.
Dem Maulwurf mit Gerüchen bekämpfen
Der Maulwurf ist ein sehr scheues Tier. Seine Sehfähigkeit ist äußerst eingeschränkt und wird in der Dunkelheit der Gänge unter der Erde auch gar nicht benötigt. Seine anderen Sinne sind allerdings überaus scharf und können die Sehfähigkeit gut kompensieren.
Soll der Maulwurf vertrieben werden, können verschiedene Gerüche eingesetzt werden.
Die erste Mischung, die den Maulwurf effektiv vertreibt, ist ein Sud aus Knoblauch und Regenwasser. Das Gemisch wird so angesetzt, das ausreichend Knoblauch mit dem Regenwasser gemischt wird. Der Knoblauch wird zermahlen und dann in das Wasser gegeben. Danach wird der Topf verschlossen und an einen sonnigen Platz gestellt. So kann der Geruch des Knoblauchs stark in das Wasser einziehen. Nach einigen Tagen sollte das Gemisch so duftintensiv sein, dass Sie jeden Maulwurf in die Flucht schlagen. Schütten Sie dafür das Gemisch in die offenen Maulwurfsgänge. Beachten Sie allerdings, dass ein Gang nicht behandelt werden sollte, andernfalls wird dem Maulwurf die Fluchtmöglichkeit verhindert.
Als Alternative wird auch oft gesagt, dass Maulwürfe auf Buttermilch und Molke eher allergisch reagieren, also das weite suchen, wenn Sie die Milch riechen. Um den Maulwurf zu vertreiben und nicht zu töten, sollten Sie daher Milch mit etwas Molke vermischen und dann zusammen ebenfalls in die Gänge schütten.
Auch Karbid stellt eine gute Möglichkeit dar, um den Maulwurf effektiv zu vertreiben.
Mit Lärm den Maulwurf vertreiben
Nicht nur der Geruchssinn ist besonders empfindlich. Maulwürfe sind besonders schreckhaft und wenn etwas auf Gefahr hindeutet machen die Maulwürfe sich schnell aus dem Staub. Anstatt den Maulwurf zu töten, kann dieser auch einfach mit etwas Lärm vertrieben werden.
Dabei geht es allerdings nicht wirklich um den Lärm, der den Maulwurf vertreibt, sondern um die Schallwellen und die Vibration. Um den Maulwurf zu vertreiben, können Sie entweder Geräte aus dem Fachhandel verwenden, die auf Ultraschallbasis operieren und die Schallwellen auf den Boden übertragen, oder Sie können auch zu Hausmitteln greifen.
Dazu gehört, dass Sie zum Beispiel Glasflaschen in den Maulwurfsbau stellen. Die offenen Glasflaschen vibrieren im Wind ziemlich stark und das ist für den Maulwurf äußerst unangenehm. So übertragen sich die Vibrationen über den gesamten Bau und er wird durch die Vibrationen in die Flucht geschlagen. Die Vibrationen deuten im Normalfall nämlich auf eine Gefahr hin, die für den Maulwurf lebensgefährlich sein könnte. Daher reagiert er sehr empfindlich auf Vibrationen und kann auf diese Weise sehr einfach vertrieben werden.
Wenn Sie nicht auf den Wind vertrauen möchten, können Sie auch etwas rabiater vorgehen. Dazu können Sie einfach eine Metallstange im Boden platzieren und mit Holz oder einem Metallgegenstand dagegen schlagen. Der Lärm wird für den Maulwurf so ohrenbetäubend sein, dass er das Weite suchen wird.
Besonders effektiv ist zudem Gartenarbeit. Denn auch auf den Rasenmäher oder den Vertikutierer reagiert der Maulwurf sehr empfindlich. Sie sollten sich also nicht von den paar Maulwurfshügeln abschrecken lassen, sondern weiter den Rasen pflegen und bearbeiten. So können Sie beim nächsten Rasenmähen direkt zwei Aufgaben erledigen. Zum einen wird der Rasen wieder schön kurz und auch der Maulwurf wird wahrscheinlich verschwunden sein.
Dem Maulwurf vorbeugen
Die einfachste Methode den Garten maulwurffrei zu halten besteht natürlich darin, dass erst gar kein Maulwurf sich in Ihren Garten verirrt. Allerdings ist der Schutz vor dem Maulwurf je nach Größe des Gartens etwas aufwendig. Wenn Sie allerdings bereits von Nachbarn wissen, dass diese mit dem Befall von Maulwürfen zu kämpfen haben, dann sollten Sie Schutzmaßnahmen ergreifen.
Um den Maulwurf nicht töten zu müssen, sondern diesen von Anfang an aus dem Garten fernzuhalten bietet es sich an, den Garten mit einem feinmaschigen Maulwurfgitter schützen. Dieses Drahtgeflecht muss etwa 50cm tief im Boden verankert werden und schon bleibt der Maulwurf draußen.
Wenn Sie gerade den Rasen neu anlegen, dann können Sie auch darüber nachdenken, ob unter der Rasenoberfläche ein Gitter angelegt werden sollte, dass verhindert, dass der Maulwurf seine Hügel aufwerfen kann. Denn ohne die Möglichkeit die Hügel aufzubauen, wird er sich in kürzester Zeit woanders umsehen. Dies ist allerdings die aufwendigste Methode und nur zu empfehlen, wenn es nicht möglich ist, den Garten von außen mit einem Draht zu schützen.
Falls Sie auf die Idee kommen, anstelle der Drahte lieber Netze zu verwenden dann ist dies kein guter Einfall. Netze stellen für den Maulwurf kein wirkliches Hindernis dar. So ist der Maulwurf ziemlich leicht in der Lage diese Netze zu überwinden. Mit etwas Pech bleibt der Maulwurf allerdings im Netz hängen und verendet dort. Dann haben Sie sich der Tötung eines Maulwurfs strafbar gemacht und können mit einer Geldstrafe belangt werden.
Wie man den Maulwurf nicht töten sollte
Sollten Sie dennoch auch nach diesem eindringlichen Beitrag auf die Idee kommen den Maulwurf töten zu wollen. Dann sollten Sie auch hier einige Regeln befolgen.
Gift hat sich als selten effektiv gegen den Maulwurf erwiesen. Die Gefahr besteht hierbei, dass nicht nur der Maulwurf, sondern auch andere Tiere vergiftet werden könnten. Dazu können zum Beispiel Eichhörnchen, wie auch Vögel zählen. Aber auch die Haustiere oder Kleinkinder können von dem Gift beeinträchtigt werden. Zwar werden die Kleinkinder beim Konsum des Giftes nicht direkt in Lebensgefahr schweben, aber dennoch sind ernsthafte gesundheitliche Folgen denkbar.
Andere Methoden wie zum Beispiel Menschenhaare oder das Ausräuchern des Maulwurfs haben sich nicht als effektiv bewiesen. Daher sollte darauf lieber gleich verzichtet werden, denn bei diesen Methoden verschwenden Sie einfach nur Ihre Zeit.
Zusammenfassung zum Töten eines Maulwurfs
Den Maulwurf zu töten ist niemals eine gute Idee. Der Maulwurf steht unter strengem Naturschutz und es können hohe Geldbußen folgen. Dabei muss nicht einmal erwiesen sein, dass Sie einen Maulwurf getötet haben. Es ist schon vollkommen ausreichend, wenn Sie Fallen aufbauen in der Absicht den Maulwurf zu töten.
Beim bloßen Versuch können Geldstrafen von über 1.000 Euro die Folge sein. Sollte tatsächlich ein Maulwurf getötet worden sein, kann die Strafe auch durchaus mehr als 5.000 Euro betragen.
Anstatt also den Maulwurf zu töten, sollten Sie eine alternative Methode finden den Maulwurf zu vertreiben. Das Fangen des Maulwurfes ist ebenso verboten und nur mit einer Ausnahmegenehmigung der örtlichen Behörde zulässig.
Oder Sie gehen die Sache etwas gelassener an. Wenn Sie die Maulwurfshügel nicht allzu sehr stören, dann können Sie sich darüber freuen, dass der Maulwurf allerhand Insekten und andere Schädlinge, die im Boden stecken verspeist. So sorgt der Maulwurf insgesamt für einen gesünderen Boden und der Rasen kann besser gedeihen.
Als alternative Methoden um den Maulwurf zu vertreiben, können Sie entweder auf Gerüche oder Lärm setzen. Diese Methoden sind sehr schonend und der Maulwurf wird nicht einem zu großen Stress ausgesetzt. Auch das Rasenmähen kann durchaus helfen den Maulwurf zu vertreiben.
Daher lassen Sie den Maulwurf bitte am Leben und suchen Sie nach alternativen Methoden, um den Maulwurf loszuwerden.