Falls der Buchsbaumzünsler Ihren Garten heimsucht, werden Sie sich schwertun, diesen zu bekämpfen. Der Buchsbaum gilt als giftig und da die Raupen sich von dessen Blättern ernähren, liegt die Frage nahe, ob der Buchsbaumzünsler ebenfalls giftig ist.
Ist diese Vorsicht berechtigt und der Buchsbaumzünsler giftig? Welche Folgen ergeben sich für die Bekämpfung und worauf müssen Sie im Umgang achten?
Die giftigen Raupen
Der Buchsbaumzünsler an sich ist kein giftiges Tier. Er schlüpft noch völlig harmlos aus den Eiern und ist für die Umwelt komplett ungefährlich.
Dieser Umstand ändert sich allerdings ziemlich schnell. Denn die Raupen ernähren sich vom Buchsbaum. Dieser gilt als giftig und beinhaltet mehr als 70 verschiedene Toxine. Während die meisten Tiere den Buchsbaum aufgrund dieser Inhaltsstoffe meiden, sieht dies beim Buchsbaumzünsler komplett anders aus. Für ihn scheinen diese giftigen Wirkstoffe keine Gefahr darzustellen. Es zeigt sich sogar, dass die Raupen bevorzugt ältere Blätter fressen, welche eine noch höhere Konzentration der Giftstoffe aufweisen.
Die Aufnahme des Giftes ist für den Buchsbaumzünsler eine wichtige Überlebensstrategie. Während einige Bestandteile verstoffwechselt und wieder ausgeschieden werden, reichern sich andere im Körper an. Dies hat zur Folge, dass einige Vögel den Buchsbaumzünsler gezielt meiden. Für sie ist diese Raupe ungenießbar und das Gift könnte sogar eine Gefahr darstellen.
Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass der Buchsbaumzünsler in der Tat giftig ist. Dies ist er nicht von Geburt, sondern erst mit dem Fressen der Blätter. Manche Gifte reichern sich in seinem Körper an und gelten als Abwehrmechanismus gegen sonstige Feinde.
Besteht eine Gefahr für den Menschen?
Möchten Sie den Buchsbaumzünsler entfernen, kommen Sie diesem näher. Doch ist der Kontakt alleine bereits mit gesundheitlichen Einschränkungen verbunden?
Obwohl der Buchsbaumzünsler die Gifte anreichert, stellt er für den Menschen keine große Gefahr dar. Solange Sie nicht versuchen die Raupen in großen Mengen zu verzehren, ist ein Umgang gefahrlos möglich.
Auch das Anfassen der Raupen mit den Händen ist möglich. In Einzelfällen kann es beim Kontakt mit den Raupen zu einer empfindlichen Hautreaktion kommen. Ist Ihre Haut leicht reizbar, sollten Sie den direkten Kontakt lieber vermeiden. Das Tragen von gewöhnlichen Handschuhen reicht aus, um eine Hautreaktion zu vermeiden.
Größere Vorsicht ist bei Kindern geboten. Kleinkinder könnten mit großer Neugier auf die Raupen zugehen und diese für längere Zeit in den Händen halten. Aufgrund des längeren Kontaktes und der noch empfindlicheren Haut sind stärkere Reaktionen zu erwarten. Daher sollten Sie Ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt mit den Raupen spielen lassen. Erklären Sie Ihnen, dass Raupen lieber in Ruhe gelassen werden wollen und kein Spielzeug sind.
Wie wirkt sich das Gift auf Tiere aus?
Der Buchsbaumzünsler ist eigentlich in Asien beheimatet. Erst in den vergangenen Jahren ist diese Art auch in den Gärten Mitteleuropas und Deutschlands zu finden. Für die heimische Fauna stellt dies eine größere Herausforderung dar.
Raupen sind normalerweise ein gefundenes Fressen für eine Vielzahl von Vögeln. Der Buchsbaumzünsler steht jedoch nicht auf dem Speiseplan. Er scheint für die meisten Vögel ungenießbar und diese würgen die Raupen unverzüglich wieder aus. Die angereicherten Giftstoffe machen die Raupe zu einer ungenießbaren Mahlzeit.
Dennoch gibt es vereinzelt Vogelarten, die mit dieser Raupe kein Problem haben. Einige Spatzenarten sind mit dem Buchsbaumzünsler bereits vertraut. Die wehrlose Raupe steht für diese Vögel bevorzugt auf dem Speiseplan, sodass der Buchsbaumzünsler zunehmend natürliche Fressfeinde besitzt.
Den Buchsbaumzünsler erkennen
Pflegen Sie Buchsbäume in Ihrem Garten sollten Sie besonders vorsichtig sein. Es ist zu erwarten, dass sich die Falter dort niederlassen und Eier ablegen. Um die Pflanze zu schützen, sollten Sie die Bäume regelmäßig kontrollieren und bei einem Befall sofort Maßnahmen ergreifen.
Am besten gelingt dies, wenn Sie dazu eine Buchsbaumfalle aufstellen. Diese dient dazu, dass Sie die Falter einsammeln und dadurch zu wissen, wann deren Flugzeit ist. Füllt sich die Falle, dann ist eine erste Vorsichtsmaßnahme geboten. Bespannen Sie den Buchsbaum mit einem Netz um zu verhindern, dass sich dort die Falter niederlassen und ihre Eier ablegen.
Die geschlüpften Raupen sind zunächst nur ca. 8 Millimeter groß. Sie müssen also sehr genau hinschauen, ob sich diese am Buchsbaum befinden. Die gefräßigen Tiere wachsen innerhalb eines kurzen Zeitraumes auf eine beachtliche Größe von 5 Zentimeter. Daher der große Hunger, denn das Wachstum benötigt einige Energie.
Zu erkennen sind die Raupen an ihrer auffällig grünen Farbe und dunklen Streifen auf dem Rücken. Der Kopf ist schwarz und es besteht der Eindruck, als würde der Rücken von Punkten übersät sein. Zudem befinden sich vereinzelt längere Haare am gesamten Körper.
Der richtige Umgang
Sind Ihre Buchsbäume von diesem Schädling befallen, dann können Sie zunächst versuchen die Raupen per Hand einzusammeln. Dies bietet sich bei einem kleinen Befall noch an und Sie können mitunter einen größeren Schaden verhindern. Es empfiehlt sich Handschuhe zu tragen, um den direkten Kontakt zu vermeiden.
Nach dem Einsammeln können Sie die Raupen im Restmüll entsorgen. Auch auf dem Kompost fühlen sich die Raupen wohl. Sie müssen aber damit rechnen, dass die nächste Generation an Faltern wieder Eier in Ihrem Buchsbaum ablegt und damit das Problem von vorn beginnt.
Eine weitere Möglichkeit die Raupen zu bekämpfen besteht in der Herstellung eines eigenen Spritzmittels bestehend aus Hausmitteln. Stellen Sie eine Mischung aus Wasser, Essig, Öl und Spülmittel her. Besprühen Sie den Buchsbaum großzügig und die Raupen sollten diesen nicht mehr aufsuchen.
Falls die Wirkung zu wünschen übrig lässt, können Sie biologische und chemische Spritzmittel verwenden. Diese sind deutlich wirkungsvoller, allerdings für die Umwelt weniger schonend. Versuchen Sie daher zunächst mit den natürlichen Mitteln gegen die Raupen vorzugehen, um den Buchsbaum zu schützen.
Die giftige Raupe in Ihrem Garten
Der Buchsbaumzünsler ist aufgrund seines Ernährungsverhaltens giftig. In seinem Körper sammeln sich die Toxine an, die er über die Blätter des Buchsbaumes aufnimmt.
Eine wirkliche Gefahr geht für den Menschen davon jedoch nicht aus. Ein kurzzeitiger Kontakt bleibt selbst mit der bloßen Hand ohne Folgen. Lediglich vereinzelt zeigen sich Hautreaktionen, die mit einer Rötung und einem Jucken einhergehen.
Der Buchsbaumzünsler ist trotz seines Giftes nicht meldepflichtig und kann wie jede andere Raupe bekämpft werden. Ziehen Sie zur Sicherheit Handschuhe an, dann ist der Umgang gefahrlos möglich.