Ihr Buchsbaum sollte in der vollen Pracht erstrahlen. Sie verbringen viel Zeit damit, die Blätter in Form zu bringen und freuen sich darauf, wenn der Buchsbaum bestens zur Geltung kommt.
Die Freude kann schnell getrübt werden, wenn Sie Schädlinge entdecken. Der Buchsbaum mag zwar robust erscheinen, doch gegen widerstandsfähige Schädlinge ist auch er machtlos.
Welche Buchsbaum Schädlinge es gibt und wie Sie diese bekämpfen, erfahren Sie in diesem übersichtlichen Ratgeber.
Buchsbaumzünsler
Wohl am meisten gefürchtet ist der Buchsbaumzünsler. Der Schmetterling mag unscheinbar im Garten umherfliegen. Doch legt er seine Eier am Buchsbaum ab und wachsen die Raupen des Buchsbaumzünslers heran, stellt dies eine große Gefahr dar.
Schäden des Buchsbaumzünslers
Die Raupe des Buchsbaumzünslers findet sich ab Mitte März auf den Buchsbaumsträuchern. Dann ist es warm genug, dass der Schmetterling wieder aktiv wird und sich auch in Ihrem Garten niederlässt.
Die Raupe ist nur wenige Zentimeter lang. Sie ist leicht zu erkennen an der auffälligen Farbgebung. Der Körper ist grünlich und übersät mit schwarzen Punkten.
Aufgrund der hohen Gefräßigkeit entsteht ein beachtlicher Schaden. Die Blätter und Sträucher werden angefressen, sodass im Extremfall der Buchsbaum sich davon nicht mehr erholt. Daher ist es notwendig bereits bei den ersten Anzeichen eines Buchsbaumzünslers mit den entsprechenden Bekämpfungsmethoden zu beginnen.
Bekämpfen des Buchsbaumzünslers
Um den Buchsbaumzünsler loszuwerden stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Bei einem noch kleinen Befall können Sie die Raupen händisch abnehmen. Ziehen Sie zur Sicherheit Handschuhe an, um den direkten Kontakt zu vermeiden. Ansonsten stellen die Raupen aber keine Gefahr dar.
Bei einem größeren Befall können Sie die Kraft eines Wasserstrahls nutzen. Nehmen Sie eine Gartenbrause zur Hand und zielen Sie auf die Raupen. Durch den Druck werden die Buchsbaumzünsler vom Buchsbaum geschossen und richten keinen Schaden mehr an.
Auch Spritzmittel können Sie einsetzen, um den Buchsbaumzünsler abzuwehren. Hierfür stehen biologische Mittel zur Verfügung, die sich als effektiv erweisen.
Der Einsatz einer Buchsbaumzünslerfalle bietet sich an, um einen Befall im Vorhinein zu verhindern. Der Schmetterling gelangt in die Falle und legt seine Eier nicht am Buchsbaum ab.
So schädlich der Buchsbaumzünsler sein mag, so viele verschiedene Möglichkeiten gibt es, diesen Schädling auf natürliche Weise zu bekämpfen. Zögern Sie nicht, sondern beginnen Sie frühzeitig die notwendigen Maßnahmen einzuleiten, um den Buchsbaum zu schützen.
Buchsbaumblattfloh
Neben den allgemein bekannten Blattläusen, die zu den Albträumen eines jeden Gärtners gehören, gibt es auch Varianten, die sich speziell auf den Buchsbaum stürzen. Hierzu gehört der kleine Buchsbaumblattloh. Dieser ist grün, mit großen Flügeln ausgestattet und wächst unter einer weißen Wachswolle heran.
Schäden des Buchsbaumblattflohs
Ähnlich wie die gewöhnliche Blattlaus, ernährt sich auch der Buchsbaumblattfloh vom Saft der Blätter. Er saugt den kostbaren Pflanzensaft aus. Diese verkrümmen sich löffelförmig und können sich davon häufig nicht mehr erholen.
Durch das Ausscheiden des Honigtaus werden auch Ameisen angelockt. Da Ameisen im Garten wenig willkommen sind, sollten Sie auch den Buchsbaumblattfloh vertreiben.
Bekämpfen des Buchsbaumblattflohs
Das Schadbild des Buchsbaumblattflohs ist sehr punktuell. Er ist kaum in der Lage die Gesundheit des Buchsbaums anzugreifen. Dennoch sollten Sie eingreifen, wenn sich dieser Schädling stark ausbreiten sollte.
Die größte Gefahr geht von natürlichen Feinden aus. Spinnen, Schlupfwespen oder Florfliegen sehen den Buchsbaumblattfloh als Nahrung an. Halten Sie Ihren Garten natürlich und locken Sie diese Fressfeinde an, um die Buchsbaum Schädlinge zu vertreiben.
Ansonsten können Sie noch einen Rückschnitt durchführen, um die betroffenen Triebspitzen zu entfernen. Mit diesen einfachen Maßnahmen sollte Ihr Buchsbaum den Befall problemlos überstehen.
Schildläuse
Auch Schildläuse machen sich an Ihrem Buchsbaum zu schaffen. Am Buchsbaum finden Sie häufig Arten vor, die auch an Rosensträuchern und Obstbäumen zu finden sind.
Schäden der Schildläuse
Zu erkennen sind die Schildläuse an der bräunlichen Farbe. Bei einem starken Befall erkennen Sie die zahlreichen Punkte am Buchsbaum. Sie lassen sich entweder an den Trieben oder entlang der Blattspreite nieder.
Auch die Schildlaus zählt zu den Schädlingen, die dem Buchsbaum den Saft aus den Blättern saugt. Bei einem größeren Befall ist dieser Schaden so hoch, dass die Blätter abgeworfen werden. Die Triebe können absterben und der Buchsbaum hinterlässt keinen gesunden Eindruck.
Bekämpfen der Schildläuse
Die Schildläuse treten zwar in großer Zahl auf, doch sie sind nicht besonders schnell. Bemerken Sie die ersten Schädlinge, können Sie mit einem Rückschnitt eine weitere Ausbreitung verhindern.
Bei starkem Befall hilft nur noch die Anwendung eines Austriebsspritzmittels. Dieses setzen Sie ende Mai oder im Juni ein, um das Schlüpfen der Läuse zu verhindern. Verwenden Sie das Mittel frühzeitig, damit es noch seine Wirkung entfaltet. Andernfalls sind die Schildläuse so widerstandsfähig, dass eine Bekämpfung sich als kompliziert erweist.
Buchsbaumgallmücke
Analog zum Buchsbaumzünsler sind auch bei der Buchsbaumgallmücke die Larven eine große Gefahr. Diese sind etwa 2 bis 4mm lang und besitzen eine orange-gelbe Färbung. Die Mücke lebt im Mai oder Juni für wenige Tage. Deutlich gefährlicher sind jedoch die Larven, die sich am Buchsbaum zu schaffen machen.
Schäden der Buchsbaumgallmücke
Hat die Buchsbaumgallmücke Ihre Eier auf der Blattunterseite gelegt, dauert es nicht lange, bis sich daraus die Larven entwickeln. Diese treten meist im Spätsommer auf. In der Zeit im August oder September können Sie die gelben bis orangen Flecken erkennen.
Die Larven befinden sich hauptsächlich auf der Blattunterseite. Häufig wird das Schadbild auch mit einem Pilzbefall verwechselt. Daher sollten Sie genauer hinsehen, um die Larven besser zu entdecken.
Im schlimmsten Fall können einzelne Triebe vertrocknen. Eine weitere Gefahr besteht in der Regel aber nicht.
Bekämpfen der Buchsbaumgallmücke
Entdecken Sie die geschlüpften Larven ist ein Rückschnitt erforderlich. Es könnten sich noch Eier am Buchsbaum befinden, die zu einem Schlüpfen der nächsten Generation im Mai oder Juni führen.
Die Larven sind ein gefundenes Fressen für so manchen Vogel. Meisen etwa dezimieren die Anzahl der Buchsbaumgallmücken effektiv.
Möchten Sie Ihren Buchsbaum schützen, können Sie ein Insektizid einsetzen. In den meisten Fällen ist dies aber nicht notwendig und ein einfacher Rückschnitt wird ausreichen, um den Befall einzudämmen.
Spinnmilben
Ursprünglich aus Nordamerika stammend, fühlen sich Spinnmilben mittlerweile auch in Deutschland heimisch. Seit gut 20 Jahren treiben die kleinen Schädlinge hier ihr Unwesen und sind mit einer Größe von maximal 0,5mm schwer zu identifizieren.
Schäden der Spinnmilben
Können sich die Spinnmilben ungehindert ausbreiten, ist das Schadbild dementsprechend intensiv. Besonders mögen diese Schädlinge warme und sonnige Standorte.
Dort fühlen sie sich wohl und saugen sich an den Pflanzenzellen fest. Zu erkennen ist dies daran, dass die Blätter von kurzen Strichen übersät sind.
Die Blätter können heller erscheinen und falls der Befall zu stark ist, werden die Blätter abgeworfen. Spätestens dann ist das Bekämpfen notwendig, um weitere Schäden zu verhindern.
Bekämpfen der Spinnmilben
Spinnmilben stehen auf dem Speiseplan einiger natürlicher Fressfeinde. Dazu gehören zum Beispiel Florfliegen, genauso wie Marienkäfer. Diese dezimieren den Befall auf natürliche Weise und schützen Ihren Buchsbaum.
Auch von einem Regenschauer lassen sich die Spinnmilben beeindrucken. Sie werden von den Blättern gewaschen und können sich dort nicht mehr halten. Um sich effektiv vor den Spinnmilben zu schützen, können Sie ein ölhaltiges Spritzmittel im Frühjahr einsetzen. Dadurch bekämpfen Sie die Eier und verhindern das Heranwachsen der nächsten Generation.
Triebspitzenmilbe
Erscheinen die Triebe und Blätter des Buchsbaums unnatürlich und verdreht, ist wahrscheinlich die Triebspitzmilbe dafür verantwortlich. Diese Art der Milben zeigt sich nicht nur durch die Auswüchse von Gallen, sondern lediglich durch die Deformation der Blätter.
Schäden der Triebspitzenmilbe
Die Triebspitzenmilbe gehört ebenso zu den Schädlingen am Buchsbaum, die es auf den Pflanzensaft abgesehen hat. Durch das Aussaugen des Saftes kräuseln sich die Blätter zusammen und verkümmern. Sie verdrehen sich und verlieren ihre auffällige grüne Färbung.
Bekämpfen der Triebspitzenmilbe
Unter den Schädlingen gilt die Triebspitzenmilbe als wenig gefährlich. Häufig sind die Schäden rein optischer Natur und der Buchsbaum als solcher wird kaum angegriffen. Ebenso breitet sich die Triebspitzenmilbe kaum aus und bleibt ein lokales Problem.
Durch einen regelmäßigen Rückschnitt der Triebe können Sie die Tiere erkennen und gezielt entfernen. Dies ist ausreichend, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und den Buchsbaum zu schützen.
Den Buchsbaum frei von Schädlingen halten
Damit der Buchsbaum nicht von Schädlingen befallen wird, ist eine regelmäßige Pflege hilfreich. Durch den Rückschnitt und der Förderung der Abwehrkräfte des Buchsbaums, lassen sich die meisten Schädlinge erst gar nicht auf diesen nieder. Ist der Buchsbaum hingegen geschwächt, gelangen die meisten Schädlinge leichter an den Pflanzensaft und breiten sich schneller aus.
Sowohl im Frühjahr als auch Herbst sollten Sie sicherstellen, dass sich keine Eier am Buchsbaum befinden, welche zum Heranwachsen der nächsten Generation führen.
Mit einer schnellen Bekämpfung schützen Sie die Blätter und werden den Schädling zügig wieder los. Dann werden Ihre Buchsbäume sich in Ihrem Garten wohlfühlen und in voller Pracht erstrahlen.