Eigentlich möchten Sie, dass Ihr Rasen in einem kräftigen Grün erscheint. In dieser Farbe wirkt der Rasen gesund und es ist ein Zeichen dafür, dass Sie als Gärtner alles richtig gemacht haben.
Nicht selten kommt es vor, dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung geht. Der Rasen wird gelblich oder nimmt eine leicht rötliche Farbe an. Ist Ihr Rasen von Stellen durchzogen, die aussehen als würden die Grashalme abgestorben sein, könnte ein Pilz dahinterstecken.
Doch was hat es genau mit der Rotspitzigkeit auf sich und wie begegnen Sie dieser Rasenkrankheit?
Wodurch wird die Rotspitzigkeit hervorgerufen?
Die Rotspitzigkeit ist eine weitverbreitete Krankheit des Rasens. Diese beschränkt sich nicht nur auf den europäischen Raum, sondern tritt weltweit auf. Auslöser für die auffällige Verfärbung des Rasens ist ein Pilz.
Häufig sind Rasen in Gärten oder auf dem Sportplatz von diesem Pilz befallen. Er besitzt sehr eng gesteckte Wachstumsbedingungen. Nur bei Temperaturen zwischen 16 bis 22°C und einer höheren Feuchtigkeit im Rasen, kann sich der Pilz ausbreiten. Daher gilt der Rotspitzigkeit als Rasenkrankheit, die besonders im Sommer zum Vorschein tritt.
Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Pilz erst zu diesem Zeitpunkt sich im Rasen wiederfindet. Er kann Ihren Rasen auch im Herbst oder Frühling heimsuchen. Aufgrund der schlechteren Bedingungen breitet er sich allerdings nicht aus, sodass keine Veränderung des Rasens auftritt.
Kennzeichnend für die Rotspitzigkeit sind die verfärbten Flecken des Rasens. Die Flecken nehmen für gewöhnlich einen Durchmesser von 3 bis 6cm ein. Es kann aber auch vorkommen, dass die Flecken größer ausfallen und einen Durchmesser bis zu 30cm aufweisen.
Beim genaueren Hinsehen bemerken Sie, dass die Grashalme nicht einfach bräunlich verfärbt sind. Zwischen den Halmen entdecken Sie kleine rote Fäden, die bis in die gesunden Bereiche hineinwachsen. Entdecken Sie die roten Fäden, ist dies ein deutlicher Beweis dafür, dass Ihr Rasen von der Rotspitzigkeit betroffen ist.
Einer der Hauptgründe, weshalb die Rotspitzigkeit entsteht, ist Staunässe. Diese entsteht, wenn der Boden an bestimmten Stellen stärker verdichtet ist. Der Regen oder die Feuchtigkeit aufgrund der Bewässerung dringen nicht mehr in den Boden ein, sodass sich das Wasser an der Oberfläche sammelt. In der warmen und feuchten Umgebung fühlt sich der Pilz wohl, sodass dieser sich im Rasen ausbreitet.
Zudem gilt auch hier, dass der Pilz sich leichter ausbreiten kann, falls der Rasen sich nicht im besten Zustand befindet. Mangelt es an Nährstoffen, ist der Rasen weniger widerstandsfähig und gibt sich dem Pilz geschlagen.
Welcher Schaden entsteht durch die Rotspitzigkeit?
In erster Linie sieht die Rotspitzigkeit unschön aus. Die verfärbten Stellen trüben den optischen Eindruck und es könnte die Vermutung bestehen, dass die Grashalme komplett abgestorben seien.
Die gute Nachricht ist, dass der Rasen an den betroffenen Stellen weiterhin am Leben ist. Er ist nicht abgestorben, sondern lediglich verfärbt. Mit geeigneten Mitteln ist es möglich dem Rasen wieder die schöne grüne Farbe zurückzugeben.
Gehen Sie frühzeitig gegen den Pilz im Rasen vor, werden Sie zügig eine Verbesserung feststellen. Somit mag der Rasen zwar weniger schön erscheinen, doch es gibt weitaus gefährlichere Rasenkrankheiten, bei der Sie um eine Nachsaat des Rasens kaum herumkommen.
Wirksame Bekämpfungsmethoden
Die Rotspitzigkeit erweist sich nicht als gefährlich. Möchten Sie aber, dass der Rasen wieder gesund erscheint, ist dies mit der folgenden Vorgehensweise relativ simpel möglich.
- Filz wegharken
An der Oberfläche des Rasens bildet sich im Laufe der Zeit ein Filz. Dieser beeinträchtigt die Gesundheit des Rasens und mindert die Sauerstoffzufuhr. Nährstoffe werden schlechter aufgenommen und die Gesundheit des Rasens leidet.
Indem Sie mit einer Harke oder einem manuellen Vertikutierer vorsichtig den Filz abtragen, können die Grashalme wieder durchatmen. Damit legen Sie eine gute Grundlage, damit der Rasen sich erholt.
- Dünger ausbringen
Um die Ausbreitung der Rotspitzigkeit zu verhindern und dem Pilz keine Angriffsfläche zu bieten, sollten Sie den Rasen stärken. Hierfür ist es empfehlenswert, einen Dünger auszubringen, welcher über einen hohen Stickstoff-Gehalt verfügt. Auch ein hoher Anteil an Kalium hilft dabei die Abwehrkräfte zu stärken und den Pilz in die Schranken zu weisen. Ein Kalken des Rasens muss nur vorgenommen werden, falls der Boden einen pH-Wert von weit unter 7 aufweist. Ansonsten ist es nicht notwendig, diese Maßnahme durchzuführen.
Wichtig ist, dass der Dünger schnell wirkt. Ein Langzeitdünger, wie er etwa im Frühjahr verwendet wird, ist für diese Aufgabe kaum geeignet. Dieser stellt die Nährstoffe über einen zu langen Zeitraum zur Verfügung und es dauert, bis die Nährstoffe vom Rasen aufgenommen wurden.
- Nachsaat
In schweren Fällen kann es dazu kommen, dass in manchen Bereichen der Rasen so stark geschädigt wurde, dass eine Nachsaat notwendig ist. Bessern Sie die Stellen aus und nach kurzer Zeit sollten Sie dank des reichlichen Düngers eine Verbesserung des Rasens bemerken.
- Richtige Bewässerung
Auch die Bewässerung hat einen Einfluss darauf, wie wohl sich der Pilz im Rasen fühlt. Um eine zu intensive Feuchtigkeit zu verhindern, ist eine Bewässerung in den Morgenstunden anzuraten. Die Grashalme nehmen das Wasser auf und die überschüssige Menge verdunstet. Während der Nacht könnte es hingegen dazu kommen, dass das Wasser steht und die Feuchtigkeit erhalten bleibt. Damit könnte sich der Pilz ausbilden und die Krankheit in Erscheinung treten.
Die Rotspitzigkeit im Rasen
Einzelne Verfärbungen im Rasen können auf die Pilze „Laetisaria fuciformis & Corticium fuciforme“ zurückzuführen sein. Ist der Rasen übermäßig feucht und nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, breitet sich der Pilz aus und mit seiner roten Pilzstroma besitzt er eine besondere Auffälligkeit.
Versorgen Sie den Rasen ausreichend mit Nährstoffen und achten Sie bei der Bewässerung darauf, dass kein Staunässe entsteht oder sich die Feuchtigkeit zu lange hält. Dann werden die Grashalme im kräftigen Grün erscheinen und der Garten sieht wieder gepflegt und gesund aus.