Für gewöhnlich spielt das Grundwasser bei der Versorgung Ihres Gartens und der Bekämpfung von Schädlingen eine untergeordnete Rolle. Sie sollten nur Mittel in Ihrem Garten einsetzen, die mit dem Grundwasser verträglich sind. Auf manche Schädlingsmittel sollten Sie daher verzichten und lieber auf ein natürlicheres Produkt zurückgreifen.
Möchten Sie Ihren Garten verändern und einen Brunnen anlegen ist das Grundwasser von hoher Bedeutung. Um zu wissen, wie tief der Brunnen sein muss, müssen Sie genaue Daten über den Grundwasserspiegel haben. Doch wie erfahren Sie, in welcher Tiefe das Grundwasser vorzufinden ist?
Der Grundwasserspiegel für den Brunnen
Einen Brunnen im Garten anzulegen, ist mit einigen Vorteilen verbunden. Sie können das Wasser für die Bewässerung der Pflanzen verwenden und müssen nicht auf den Wasserversorger zurückgreifen. Dadurch senken Sie die Wasserkosten und werden unabhängiger von der örtlichen Versorgung.
Das Wasser müssen Sie nicht selber schöpfen. Diese Vorstellung mag zwar romantisch sein, doch wirklich praktisch ist sie nicht.
Ausgestattet mit einer Tauchdruckpumpe rüsten Sie den Brunnen so auf, dass das Wasser automatisch nach oben gefördert wird. Die Tauchdruckpumpe liegt auf der Wasseroberfläche und ist damit flexibler, wenn sich der Wasserspiegel verändert. Regnet es viel, steigt der Grundwasserspiegel und die Pumpe muss das Wasser über eine geringere Höhe befördern. Sinkt der Grundwasserspiegel, ist eine höhere Leistung notwendig.
Um zu erfahren, welche Pumpe für Ihren Brunnen geeignet ist, müssen Sie über den Grundwasserspiegel informiert sein. Je niedriger das Grundwasser, desto tiefer muss der Brunnen sein und desto höher sind die Leistungsanforderungen an die Pumpe.
Ist das Grundwasser zu niedrig, bietet sich der Einbau einer Zisterne an. Diese liegt unterirdisch und sammelt über die Regenrinne den örtlichen Niederschlag. Über den Zulauf wird die Zisterne gespeist, sodass das Regenwasser nicht einfach im Boden versickert. Mithilfe einer Zisternenpumpe lässt sich das Wasser wie gewünscht im Haushalt oder Garten verwenden. Bevor Sie sich für den Brunnen entscheiden sollten Sie die Zisterne als ernste Alternative betrachten.
Wie erfahren Sie den örtlichen Grundwasserspiegel?
Für den Bau eines Brunnens ist es unerlässlich zunächst den Grundwasserspiegel zu ermitteln. Doch welche Möglichkeiten gibt es hierfür?
Bei Nachbarn erkundigen
Sind Sie nicht die einzige Person in Ihrer Nachbarschaft, die sich einen Brunnen im Garten wünscht, dann können Sie sich bei den Nachbarn erkundigen. Diese besitzen vielleicht einen Brunnen oder kennen sich über die lokale Bodenbeschaffenheit gut aus.
Die Angaben der Nachbarn gelten als erste Einschätzung. Diesen abschließend zu vertrauen könnte teuer werden, falls sie von der Realität stark abweichen. Etwa, weil sich der Grundwasserspiegel in den letzten Jahren stark verändert hat. Nutzen Sie in jedem Fall eine professionelle Anlaufstelle, um mehr über den Grundwasserspiegel zu erfahren.
Hydrogeologische Karten abrufen
Einen genauen Einblick in den örtlichen Grundwasserspiegel haben private Gärtner nur selten. An anderer Stelle ist das Grundwasser jedoch von höherer Bedeutung, sodass diesen präziseren Informationen zur Verfügung stehen.
Dies gilt zum Beispiel für die regionalen Wasserversorger, wie auch der Wasserbehörde oder Brunnenbauern. Um einen Einblick in den Grundwasserspiegel zu erhalten, nutzen diese Stellen eine hydrogeologische Karte. Auf dieser Karte ist detailliert die Beschaffenheit des Grundwassers aufgeschlüsselt. Somit erfahren Sie genau, in welcher Tiefe das Grundwasser vorkommt.
Das geologische Landesamt als Anlaufstelle
Weitreichende Informationen erhalten Sie auch von Ihrem geologischen Landesamt. Dieses beschäftigt sich damit, wie niedrig der Grundwasserspiegel und wie groß das Wasservorkommen ist. Ebenso gibt das geologische Landesamt darüber Auskunft, über die Güte des vorhandenen Wassers. Dadurch können Sie besser einschätzen, ob Sie das Wasser etwa für eine solarbetriebene Dusche im Garten verwenden können. Auch der Kalkgehalt ist entscheidend, um zu wissen, ob die Bewässerungsanlagen besonders geschützt werden müssen.
Ähnliches gilt auch für den Eisengehalt des Wassers. Reagiert das Eisen mit dem Sauerstoff, entsteht das unansehnliche bräunliche Wasser. Es lagert sich in Ihrem Brunnen ab und kann zu Schäden führen. Zudem wird das Wasser ungenießbar und die bräunliche Farbe deutet auf eine niedrige Wasserqualität hin, weshalb Sie es nicht für die Bewässerung einsetzen sollten.
Die Aufschlussbohrung
Wohnen Sie in einer relativ bergigen Gegend, dann könnte es vorkommen, dass die vorhandenen Karten zu ungenau sind. Im Flachland ist der Grundwasserspiegel relativ gleichmäßig. Die Änderungen sind daher nur gering und auch kleinere Ungenauigkeiten haben kaum einen Einfluss auf Ihren Brunnenbau.
Anders sieht es jedoch aus, wenn Sie in größerer Höhe und in einer hügeligen Landschaft wohnen. Hier unterscheidet sich der Grundwasserspiegel bereits in kürzeren Entfernungen, sodass eine Karte zu ungenau sein könnte. Sind die Daten veraltet und wenig aufschlussreich, hilft nur noch eine Bohrung, um die genaue Beschaffenheit zu erfahren.
Die Aufschlussbohrung wird von verschiedenen Unternehmen auch im Privatbereich durchgeführt, um anschließend genügend Informationen für den Brunnenbau zu haben. Die entstehenden Kosten dürfen Sie aber nicht vernachlässigen und wollten Sie ohnehin nur einen kleineren Brunnen anlegen, könnte die Investition Ihr Budget bei Weitem übersteigen.
Im Rahmen der Bohrung wird nicht nur festgestellt, wie tief der Grundwasserspiegel ist. Sie erhalten auch Daten darüber, welche Bodenschichten vorhanden und wie tief diese jeweils sind. Damit erhalten Sie ein komplettes Baugrundgutachten, welches auch für den Brunnenbau nützlich ist.
Den örtlichen Grundwasserspiegel ermitteln
Möchten Sie einen Brunnen anlegen oder benötigen Sie wegen anderer Vorhaben die Tiefe des Grundwassers, müssen Sie sorgsam vorgehen. Eine Grundlage stellen Grundwasserkarten für Ihre jeweilige Region dar. Diese stellen Informationen darüber bereit, in welcher Tiefe das Grundwasser anzufinden ist und welche Wasserqualität vorliegt. Die Karten können Sie bei verschiedenen Ämtern oder online abrufen.
Sind die Karten älter oder wohnen Sie in einer hügeligen Region, könnten die Informationen für Ihren Garten unpräzise sein. In diesem Fall hilft nur eine Probebohrung, in welcher Sie die Tiefe des Grundwasserspiegels ermitteln.
Planen Sie den Bau eines Brunnens, können Sie solch eine Bohrung durchführen oder Sie versuchen den Bau des Brunnens auf eigenes Glück. In Abhängigkeit der Tiefe benötigen Sie eine leistungsstärkere Brunnenpumpe und der Druck nimmt mit zunehmender Förderhöhe ab. Beachten Sie diese Grundsätze dann können Sie nach dem Bau des Brunnens von dessen Vorteilen profitieren und das Grundwasser im Garten verwenden.