In Ihrem Garten möchten Sie sich eine Auszeit vom Stress des Alltags gönnen. Sie ziehen Pflanzen groß, widmen sich der Gartenarbeit und möchten entspannen.
Mit dieser Glückseligkeit ist es schnell vorbei, wenn Sie Ratten im Garten entdecken. Die Nagetiere übertragen Krankheiten und hinterlassen einen beträchtlichen Schaden im Garten. Sie nagen Pflanzen sowie Gartengeräte an und bleiben sie ungestört, vermehren sie sich rasant.
Haben Sie die Ratten im Garten gefunden, sollten Sie diese so schnell wie möglich vertreiben. Wie dies gelingt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Setzen Sie diese wirksamen Mittel gegen Ratten im Garten ein
Wie erkennen Sie die Ratten im Garten?
Ratten sind relativ scheue und intelligente Tiere. Daher geben sie sich nicht einfach zu erkennen und es könnte etwas dauern, bis Sie überhaupt bemerken, dass sich Ratten in Ihrem Garten aufhalten. Um einen Schaden und die Ausbreitung der Ratten zu verhindern, sollten Sie auf die folgenden Anzeichen achten.
Rattenkot
Eines der sichersten Anzeichen für die Ratten im Garten ist deren Kot. Der Rattenkot ist ca. 1 bis 2 Zentimeter lang und pro Tag hinterlässt die Ratte etwa 40 Stück davon. Der Kot wird nicht gesammelt auf einem Haufen gebildet, sondern ist weit verteilt. Die Ratte erleichtert sich an den verschiedensten Orten und hat keinen bevorzugten Platz dafür.
Farblich erscheint der Rattenkot leicht bräunlich. Glänzt er noch, ist dies ein deutliches Zeichen, dass die Ratten sich in der Umgebung aufhalten.
Pfotenabdrücke
Auf einem staubigen Dachboden oder wenn Sie die Terrasse noch nicht gereinigt haben, könnten kleine Pfoten zum Vorschein kommen. Ratten gehen oftmals die gleichen Wege und weichen selten von diesen ab. Daher werden Sie vermutlich eine Vielzahl der Spuren zu Gesicht bekommen. Auch der Schwanz hinterlässt eine Schleifspur, die Aufschluss darüber gibt, welche Wege die Ratte zurücklegt.
Auffälliger Geruch
Befindet sich eine Vielzahl von Ratten in Ihrem Garten, bleibt es nicht aus, dass manche Tiere verenden. Die toten Ratten hinterlassen einen starken Ammoniakgeruch. Dieser riecht ähnlich wie Urin, ist in der Intensität aber wesentlich höher. Nehmen Sie einen unangenehmen Gestank wahr, könnte dies auf einen Rattenbefall hindeuten.
Fraßspuren
Ratten sind bei der Nahrungssuche wenig wählerisch. Sie gelten als Allesfresser und versuchen an die Lebensmittelvorräte zu gelangen. Die Fraßspuren zeigen sich in zwei Rillen, die durch die Schneidezähne entstehen.
Wie gelangen die Ratten in Ihren Garten?
Die meisten Ratten leben unauffällig in der Kanalisation. Dort finden die Nagetiere reichlich Futter vor und ernähren sich von den Lebensmittelresten, die etwa in der Toilette runtergespült werden.
Vermehren sich die Ratten zu stark und steigt die Population, ist in der Kanalisation nicht mehr ausreichend Raum für die Tiere. Dann suchen sie nach Alternativen und erschließen neue Lebensbereiche.
Gärten und Grünanlagen gehören zu den bevorzugten Orten. Dort finden sie reichlich Futter und bietet der Garten Versteckmöglichkeiten, fühlt sich die Ratte dort sicher. Sie nistet sich ein und während der Wintermonate könnte sie auch den Weg in das Haus finden.
Angelockt werden Ratten von offenen Mülltonnen oder einem Kompost. Die Nagetiere finden dort reichlich Nahrung, sodass sie sich an diesem Ort niederlassen.
Ist der Rattenbefall meldepflichtig?
Ratten galten schon im Mittelalter als Überträger einiger gefährlichen Krankheiten. Wahrscheinlich sind die kleinen Nager für Millionen von Tote verantwortlich, indem sie zum Beispiel die Pest übertragen haben.
In Deutschland zählt die Ratte nach § 2 Absatz 12 des deutschen Infektionsschutzgesetzes (IfSG) zu den Gesundheitsschädlingen. Stellen Sie einen Rattenbefall im Garten fest, ist eine Meldung an das örtliche Gesundheitsamt zwingend vorgeschrieben. Das Gesundheitsamt gibt Ihnen eine Hilfestellung, wie Sie die Ratten bekämpfen und weiter vorgehen.
Je nach Bundesland unterscheiden sich die Regelungen. Es kann sein, dass die Schädlingsbekämpfung im Auftrag des Bundeslandes durchgeführt wird. Dann müssen Sie die Kosten nicht selber tragen. Informieren Sie sich daher gründlich, um nicht auf den vermeidbaren Kosten sitzenzubleiben.
Effektive Mittel gegen die Ratten im Garten
Sie haben die ersten Ratten im Garten entdeckt und möchten diese bekämpfen? Dann gibt es einige Methoden, die bei einem Rattenbefall angewandt werden können. Im Folgenden erhalten Sie eine Auswahl an Bekämpfungsmitteln, um Ratten aus dem Garten zu vertreiben.
Rattengift
Der erste Instinkt, um dem Treiben ein Ende zu setzen, könnte in dem Auslegen von Rattengift bestehen. Sie rbingen einfach das Gift aus, warten ab, bis die Tiere den Köder aufnehmen und die Rattenplage erledigt sich von allein.
Das Rattengift gehört tatsächlich zu den effektivsten Methoden. Bei einem größeren Befall ist das Auslegen des Rattengiftes empfohlen und erweist sich als wirksames Mittel gegen Ratten.
Dennoch sei gesagt, dass die Anwendung lieber Fachleuten überlassen bleiben sollte. Im Umgang mit dem Rattengift bestehen einige Risiken, durch die Sie selber oder Kinder sowie Haustiere einer Gefahr ausgesetzt werden. Beim Menschen ist eine tödliche Wirkung zwar unwahrscheinlich, doch sollten Sie sich dem Risiko bewusst sein.
Einige Rattengifte sind nur für die Anwendung von Schädlingsbekämpfern zugelassen. Als Privatperson ist ein Umgang gesetzlich untersagt, was ein weiterer Hinweis darauf ist, dass das Rattengift nur mit äußerster Vorsicht eingesetzt werden sollte.
Fallen
Lebendfallen
Mit dem Rattengift gelingt es Ihnen die Tiere zu töten. Ist der Befall in Ihrem Garten gering und möchten Sie tierfreundlicher zu Werke gehen, ist der Einsatz von Lebendfallen wesentlich besser.
Die Lebendfalle bestücken Sie mit einem Köder. Ratten lieben zum Beispiel Käse oder Erdnussbutter. Stellen Sie die Falle entlang der üblichen Wege der Ratte auf. Zunächst wird das Tier noch scheu sein. Doch mit etwas Geduld gewöhnt sich die Ratte an die Falle und wird sich vom Köder anlocken lassen.
Einmal ausgelöst setzen Sie die Ratte weit entfernt vom eigenen Garten aus. Suchen Sie sich einen Platz weit von Wohngebieten aus, wo die Ratte keinen Schaden anrichten kann. Dann kommen Sie ohne das Töten des Tieres aus und haben die Ratten effektiv vertrieben.
Tödliche Fallen
Lebendfallen aufzustellen ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. Sie müssen nicht nur das Tier in die Falle locken, sondern es danach an einem geeigneten Ort freilassen.
Befinden sich mehrere Ratten in Ihrem Garten, ist der Einsatz von tödlichen Fallen mit weniger Aufwand verbunden. Nach der erfolgreichen Anwendung müssen Sie die Ratten lediglich entsorgen. Es gibt unterschiedliche Fallenarten, die Sie gegen die Nager aufstellen können.
Schlagfalle
Eine effektive und schnelle Methode die Ratten zu töten, besteht in dem Aufstellen von Bolzenfallen. In dieser wird ein Köder ausgelegt, welcher die Ratte anlockt. Gelangt das Tier in die Nähe, löst ein Bolzen aus und die Schlagwirkung auf den Kopf tötet den Nager unmittelbar. Im Anschluss richten Sie die Falle wieder her, sodass sie erneut verwendet werden kann.
Die anderen Ratten könnten die Gefahr lauern und sich nicht mehr der Falle nähern. Daher bietet es sich an optisch leichte Veränderungen vorzunehmen und nach erfolgreichem Einsatz den Standort zu wechseln. Auf diese Weise werden auch die restlichen Tiere in die Falle gelockt und erschlagen.
Stromfalle
Eine Stromfalle sieht äußerlich wie eine unscheinbare Box aus. Damit könnte sie auch mit einer Köderstation oder einer Lebendfalle verwechselt werden.
Die Ratte wird durch einen Lockstoff in die Box geködert. Dort sorgt ein starker Stromschlag für das sofortige Ableben. Der Vorteil dieser Fallen ist die hohe Zuverlässigkeit. Das Tier stirbt sofort, ohne Qualen zu erleiden. Nach einer Reinigung der Box lässt sie sich wieder einsetzen, sodass Sie die Rattenplage wirksam unter Kontrolle bekommen.
Katzen gegen Ratten im Garten
In ländlichen Gegenden gehören Katzen zum normalen Bild dazu. Sie bewegen sich frei und gehen ihrem natürlichen Jagdinstinkt nach.
Im Garten können Sie auf diesen natürlichen Feind der Ratte setzen. Damit die Katzen die Ratten wirksam vertreiben, sollten Sie auf den Charakter des Tiers achten. Hochgezüchtete Rassekatzen sind für die Jagd oftmals weniger geeignet. Sie gelten als Haustiere und stellen kaum eine Gefahr für die Ratten dar.
Besser ist es, wenn Sie sich auf einem Bauernhof in der Nähe umschauen. Häufig besitzen diese selber Katzen und sind nicht abgeneigt aus dem nächsten Wurf Jungtiere abzugeben. Diese Tiere haben das Jagen der Ratten häufig noch im Blut, sodass Ratten sich abschrecken lassen.
Selbst der Anblick von harmlosen Hauskatzen könnte bei Ratten schon dafür sorgen, dass diese Ihren Garten verlassen. Somit ist es auch einen Versuch wert das eigene Haustier in den Garten zu lassen, um die Ratten im Garten zu vertreiben.
Gerüche
Ratten besitzen einen empfindlichen Geruchssinn. Dieser hilft ihnen Futterquellen aus größerer Entfernung aufzuspüren. Auch Feinde lassen sich anhand des Geruchs lokalisieren, sodass die Ratte sich keiner Gefahr aussetzt.
Katzenstreu
Besitzen Sie keine Katze, aber in der Nachbarschaft gibt es einige Katzenfreunde? Dann können Sie benutztes Katzenstreu einsetzen, um die Ratten zu vertreiben. Das Katzenstreu signalisiert die Anwesenheit des natürlichen Feindes, weshalb die Ratte Ihren Garten nicht mehr aufsucht und sich an einem anderen Ort niederlässt.
Terpentin
Besonders geruchsintensiv ist auch Terpentin. Dieses träufeln Sie auf einen Lappen und legen diesen in der Nähe des Rattenbaus. Wirksam ist das Terpentin, wenn Sie ungefähr wissen, wo sich die Ratten aufhalten. Bemerken die Ratten den Geruch, suchen sie schnell das Weite und werden nicht mehr Ihr Haus und Garten aufsuchen.
Geruchsintensive Pflanzen
Einige Pflanzen verbreiten ätherische Öle, die zur Abwehr einer Vielzahl von Schädlingen geeignet sind. So lassen sich etwa Blattläuse in die Flucht schlagen. Auch Ratten gefallen die ätherischen Öle nicht, sodass diese sich von Ihrem Garten fernhalten.
Die Pflanzen können Sie entweder im Garten großziehen oder gezielt die Blätter verteilen. Wichtig ist, dass der Geruch sich verteilt und möglichst den gesamten Gartenbereich abdeckt.
Die folgenden Arten sind geeignet, um die Ratten im Garten zu bekämpfen:
- Fenchel
- Lavendel
- Minze
- Oleander
- Kamille
- Nelke
Chili gegen Ratten
Ähnlich wie die ätherischen Öle, reagieren die Ratten im Garten auch auf scharfes Pulver überaus empfindlich. Hierbei ist der Geruch nur eine Nebensache. Es geht vielmehr darum, dass die Ratte das Pulver berührt und von dem entstehen Schmerz vertrieben wird.
Streuen Sie das Pulver in die Nähe der Wege der Ratte und diese wird darüberlaufen. Von den Füßen verteilt sich das Pulver am gesamten Körper und gelangt in das Maul. Die Schärfe stellt sich als schmerzhaft für die Ratte heraus, sodass diese Ihren Garten meiden wird.
Ultraschallgeräte
Hohe Frequenzen sind für den Menschen nicht mehr hörbar, aber für Ratten und andere Nagetiere gut wahrnehmbar. Daher gibt es einige Geräte, die auf der hohen Frequenz einen lauten Ton aussenden. Dieser ist für das menschliche Ohr nicht hörbar und stellt somit keine Belastung dar.
Ähnlich wie bei einem Ultraschallgerät gegen Marder ist der Ton auch gegen Ratten effektiv. Teilweise werden die Geräte mit Vibrationen kombiniert, um eine höhere Effektivität zu erzielen. Auch gegen Wühlmäuse oder Maulwürfe erweist sich dieses Mittel als sinnvoll. Bringen Sie die Ultraschallgeräte an, um Ihren Garten vor einer Vielzahl von Schädlingen zu schützen.
Dem Rattenbefall vorbeugen
Sichten Sie die ersten Ratten, sollten Sie umgehend mit der Bekämpfung beginnen. Noch besser ist es, wenn die Schädlinge erst gar nicht in Ihren Garten gelangen. Mit geeigneten Maßnahmen beugen Sie einem Rattenbefall vor.
Komposthaufen korrekt anlegen
Legen Sie einen Kompost in Ihrem Garten an, könnte dieser die Wanderraten anlocken. Besonders Essensreste und Fleischabfälle sind für die Ratten attraktiv.
Entsorgen Sie die Küchenreste nicht auf dem Kompost. Der Kompost ist nur für pflanzliche Reste gedacht und nicht als Ort für Ihre Lebensmittelabfälle geeignet.
Gestalten Sie den Kompost so, dass Ratten keinen freien Zugang haben. Auch Verstecke und Schlupflöcher sollten in unmittelbarer Nähe vermieden werden. Stellen Sie den Holzkomposter offen auf und führen Sie nur die pflanzlichen Reste zu. Dann wird der Komposthaufen für die Wanderrate wenig attraktiv sein.
Müll entsorgen
Lagern Sie Lebensmittelreste oder Müll im Freien zwischen? Dann ist der Geruch für die Ratten außerordentlich verlockend. Verwenden Sie lieber geschlossene Mülltonnen und lassen Sie keine Lebensmittelreste offen herumstehen. Dann ist die Gefahr geringer, dass Ratten angelockt werden und sich in Ihrem Garten einen neuen Lebensort einrichten.
Verstecke vermeiden
Achten Sie auch auf die baulichen Gegebenheiten Ihres Hauses und des Gartens. Gibt es einige Verstecke und Schlupflöcher, sollten Sie diese dringend beseitigen. In einem ordentlichen und aufgeräumten Garten finden Ratten kaum geeignete Versteckmöglichkeiten vor. Ist der Garten hingegen leicht verwildert oder naturbelassen, bietet dieser mehr Möglichkeiten für die Ratten, sich dort zu unbemerkt niederzulassen.
Die Ratten im Garten vertreiben
Ratten gehören zu den gefährlichsten Schädlingen in Ihrem Garten. Sie können Krankheiten übertragen und fressen sämtliche Lebensmittel und Behältnisse an. Auch vor Kabel machen die Schädlinge keinen Halt, sodass elektrische Geräte ihren Geist aufgeben.
Die hier vorgestellten Methoden sollen Ratten vertreiben und dafür sorgen, dass diese nicht mehr Ihren Garten aufsuchen. Achten Sie vor allem darauf keine Lebensmittel offen herumstehen zu lassen. Finden die Ratten keine Futterquellen, werden diese sich aus Ihrem Garten zurückziehen und die Rattenplage hat sich von selbst gelöst.