Im Garten fühlt sich der Buchsbaumzünsler immer heimischer. Ursprünglich nur in Ostasien anzufinden ist er seit Mitte der 2000er Jahre auch in Deutschland angekommen. Zunächst wurde der Buchsbaumzünsler von der heimischen Fauna weitestgehend in Ruhe gelassen. Galt diese Raupe doch aufgrund der bevorzugten Mahlzeit am Buchsbaum als giftig.
Für die meisten Tiere ist der Buchsbaumzünsler weiterhin ungenießbar. Einmal in Kontakt geraten spucken Sie die dicke Raupe wieder aus und meiden diese daraufhin. Doch mit der steigenden Neugier haben sich auch Vogelarten und andere Tiere an den Buchsbaumzünsler gewagt und diesen für schmackhaft befunden.
Möchten Sie den Buchsbaumzünsler bekämpfen und weitere Schäden im Garten vermeiden, dann verlassen Sie sich auf die folgenden natürlichen Feinde.
Bieten Sie den natürlichen Feinden des Buchsbaumzünslers mit diesen Vogelhäusern oder Insektenhotels einen schönen Lebensraum
Den Buchsbaumzünsler erkennen
Zunächst ist es wichtig, dass Sie den Buchsbaumzünsler so früh wie möglich erkennen. Sind bereits deutliche Fraßschäden zu beobachten, wird es schwer die natürlichen Feinde in Ihren Garten zu locken. Daher sollten Sie sowohl Ihren Buchsbaum aufmerksam kontrollieren als auch frühzeitig damit beginnen den Garten umzugestalten.
Der Buchsbaumzünsler dringt über die Eiablage des Falters in Ihren Garten ein. Der Falter besitzt eine Flügelspannweite von rund 40 bis 45 Millimeter. Äußerlich ist er leicht an den weißen Flügeln mit einem schwarzbraunen Rand zu erkennen.
Stellen Sie zu Beginn der Gartensaison spezielle Buchsbaumzünsler Fallen in Ihrem Garten auf. Diese verfügen über einen Lockstoff, welcher die Falter anzieht. Gehen die Falter vermehrt in die Falle ist dies ein Zeichen dafür, dass Sie nun besonders vorsichtig sein müssen.
Der Buchsbaumzünsler an sich ist eine gefräßige Raupe. Diese besitzt eine Länge von ca. 5 Zentimeter und ist an der auffällig grünen Farbe leicht zu erkennen. Den Rücken zieren dunkle und helle Streifen sowie gepaarte schwarze Punkte. Die Punkte sind zudem mit Haaren versehen.
Haben sich die Raupen in Ihrem Garten eingefunden, ist dies deutlich an den Blättern des Buchsbaums zu erkennen. Diese werden angefressen und nicht selten führt dies zu einem Absterben ganzer Triebe. Die Blätter verfärben sich und selbst mit einem intensiven Düngemittel, wie dem Algenkalk, ist der Buchsbaum nicht mehr zu retten.
Um dies zu verhindern, lohnt es sich vorbeugend einen Garten anzulegen, welcher attraktiv für die natürlichen Feinde des Buchsbaumzünslers ist. Dadurch müssen Sie nicht zur chemischen Keule greifen, sondern machen sich das ökologische Gleichgewicht zunutze. Erfahren Sie, über welche natürlichen Feinde der Buchsbaumzünsler verfügt.
Spatzen
Der wohl beste Freund des Gärtners, um den Buchsbaum zu unterstützen, ist der Spatz. Diese gelten als der größte Fraßfeind in Deutschland und haben den Buchsbaumzünsler als eine Leibspeise für sich entdeckt.
Die Raupe ist relativ groß und eiweißreich. Für viele Vögel ist sie aufgrund der Anreicherung des Gifts im Körper ungenießbar. Dem Spatz scheint dies aber nichts auszumachen. Aufgrund der immer größeren Verbreitung des Buchsbaumzünslers scheinen sich manche Spatzen bereits auf diese spezialisiert zu haben. Sie warten regelrecht im Buchsbaum und kontrollieren diesen regelmäßig auf einen Befall.
Um den Spatz anzulocken sollten Sie kleinere Ecken des Gartens möglichst naturbelassen halten. Die kleinen Vögel sind relativ scheu und benötigen viel Ruhe zum Nisten. Ideal sind für sie etwa kleine Steinmauern, in deren Lücken sie sich niederlassen.
Falls Sie in Ihrem Garten nicht genügend Platz haben, können Sie auch mit typischen Vogelhäusern den Spatz anlocken. Bringen Sie diese in den ruhigen Ecken des Gartens an und hoffen Sie darauf, dass diese nützlichen Vögel sich darin wohlfühlen.
Singvögel
Nicht nur auf dem Speiseplan des Spatz steht der Buchsbaumzünsler. Auch andere Singvögel haben die Raupe für sich entdeckt. Zu den Arten gehören u.a.
- Kohlmeise
- Buchfink
- Rotschwanz
Um diese Singvögel in Ihren Garten zu locken, bieten sich mehrere Möglichkeiten. Zum einen hilft das Anbringen von Nistkästen. Diese können Sie in der Nähe der Buchsbäume befestigen und warten, bis sich die Vögel niederlassen. Zum anderen können Sie Ihren Garten so gestalten, dass dieser für die Vögel attraktiver wird.
Hecken und Sträucher stehen dafür hoch im Kurs. Die Singvögel ernähren sich nicht ausschließlich vom Buchsbaumzünsler, sondern fressen zum Großteil Beeren. Pflanzen Sie doch die folgenden Sträucher an, damit etwas mehr leben in Ihren Garten gelangt:
- Holunder
- Vogelbeere
- Weißdorn
- Wildrosen
Dornensträucher bieten zudem den Vorteil, dass sie einen guten Nistplatz für die Singvögel bereitstellen. Dort sind sie sicher vor den eigenen Feinden und können sich problemlos zurückziehen.
Neben Hecken und Sträuchern gilt der Grundsatz, dass der Garten ruhig etwas wilder bleiben darf. Schneiden Sie den Rasen nicht immer komplett kurz, sondern legen Sie vielleicht eine naturbelassene Blumenwiese an. Tummeln sich immer mehr Insekten in Ihrem Garten, folgen nach kurzer Zeit auch die Singvögel.
Feldwespe
Haben Sie keine Angst, falls sich Wespen in Ihrem Garten umhertreiben, können diese Ihnen beim Kampf gegen den Buchsbaumzünsler behilflich sein. Obwohl die Raupen relativ groß sind, können diese es mit der aggressiven Feldwespe nicht aufnehmen. Die Wespe zerteilt regelrecht die Raupe und fliegt mit Teilen des Tieres davon. Das Interesse ist so groß, dass die Wespen sich teilweise um die Raupen streiten und diese als Beute bevorzugen.
Die Feldwespe legt Ihr Nest an einem sonnigen und vor Regen geschützten Platz an. Meist finden sie einen geeigneten Ort an Ihrer Hauswand oder in der Nähe des Daches. Ein Nest wird von rund 15 bis 30 Feldwespen bewohnt.
Entgegen einiger Vorurteile haben es die Feldwespen nicht auf süße Speisen abgesehen. Anders als Bienen bevorzugen sie die tierische Beute. Neben dem Buchsbaumzünsler jagen Wespen noch Fliegen, Stechmücken und Spinnen.
Möchten Sie generell Ihren Garten weniger mit diesen Insekten teilen, ist es durchaus sinnvoll die Wespen anzulocken. Falls diese nicht von allein sich niederlassen, gibt es für sie spezielle Insektenhotels. Dies sind etwas größere „Häuser“, die ausreichend Platz zum Nisten geben.
Mit natürlichen Feinden gegen den Buchsbaumzünsler vorgehen
Viele Gärten haben den Charme der Natürlichkeit verloren und werden vom Gärtner perfekt hergerichtet. In solch einer Umgebung haben einige Schädlinge ein leichtes Spiel. Sie besitzen keine Fressfeinde und damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis Schädlinge sich über Ihre Pflanzen hermachen.
Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, sollten Sie Ihren Garten in gewissen Bereichen mehr naturverbunden belassen. Nicht jede Ecke muss perfekt aufgeräumt sein. Lassen Sie manche Sträucher etwas höher wachsen und legen Sie einen Raum an, in welchem sich Insekten und Vögel wohlfühlen.
Schaffen Sie geeignete Nistplätze, werden Singvögel Leben in Ihren Garten einhauchen. Neben dem beruhigenden Gezwitscher erweisen sich die Vögel auch als Freunde im Kampf gegen den Buchsbaumzünsler.
Anstatt giftige Chemikalien einzusetzen, vertrauen Sie lieber der Kraft der Natur und schützen Sie Ihren Buchsbaum, indem Sie einen Lebensraum schaffen, in welchem sich Vögel wohlfühlen.