Wie lebt der Marder und weshalb ist er so eine Gefahr für den Garten?

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Ein Alptraum jedes Gärtners und vor allem der Autofahrer ist der Marder. Dieses Tier kann einen beträchtlichen Schaden anrichten und daher sollte früh Wert darauf gelegt werden, dass Marder keinen Zugang zum Grundstück erhalten.

Doch der Marder ist nicht nur ein Marder, sondern eine große Familie von Tieren. Zu der Familie der Marder gehören unter anderem Wiesel, Otter und Iltis. Damit zeigt sich schon, dass der Marder nicht nur ein einziges Tier ist, dass ferngehalten werden sollte, sondern eine Familie.

Wenn in Deutschland über den Marder gesprochen wird, dann ist häufig jedoch der Steinmarder gemeint. Der Steinmarder oder oft auch Hausmarder genannt, befindet sich in der Nähe von Wohnsiedlungen und fühlt sich dort wohl. Das gute ist, dass der Steinmarder ein Einzelgänger ist und daher nur alleine aktiv ist. Da er allerdings nachts aktiv ist, ist der Marder tagsüber nicht zu sehen.

Daher wird es schwer zu erkennen, wenn der Garten durch einen Marder gefährdet ist. Das Männchen kennzeichnet sein Revier mit Kot und Urin. Wenn er nachts auf Nahrungssuche ist, wird er sein Revier kennzeichnen und diese Spuren können helfen zu erkennen, wenn ein Marder in der Nähe ist.

Das Revier des Weibchen ist etwas kleiner. Wenn fremde Marder sich treffen, wird das eigene Revier verteidigt.

Ein häufiges Missverständnis ist, dass der Marder nur Schaden anrichtet und keinen Nutzen hat. Im Gegenteil, der Marder sollte eigentlich ein willkommenes Tier sein. Denn sie fressen Insekten und andere Schädlinge. In der Nähe von Menschen können sie diesem jedoch gefährlich werden und in den Lebensraum eindringen. Dort können Sie Hühnerställe überfallen oder Mülltonnen durchwühlen. Um größere Schäden zu vermeiden, sollte der Marder frühzeitig bekämpft werden.

Ein Überblick

Der Steinmarder sieht als Tier eigentlich ganz süß aus. Er ist gekennzeichnet durch ein grau-braunes raues Fell. Sein Körper ist länglich gestaltet und der Schwanz ist sehr auffällig buschig. Was allen Steinmardern gemein ist, ist der helle Fleck am Kehlkopf. Dieser kann sich bis zu den Vorderpfoten weiterziehen.

Das Gewicht des Marder beträgt zwischen 1 und 2,3 Kilogramm. Die Tiere sind also relativ klein und nicht gerade schwergewichtig. In Europa können Marder so ziemlich überall angetroffen werden. Darüber hinaus sind Sie auch in Zentralasien zu finden.

Im Vergleich zum Weibchen können die Männchen etwas länger werden. Mit einer Länge von 55 Zentimetern sind sie etwa 10 Zentimeter länger als die Weibchen, welche nur 45 Zentimeter lang werden.

Vom Gewicht her ist das Weibchen dem Männchen ebenfalls unterlegen. So bringt das Weibchen etwa 1,5 Kilogramm auf die Waage, während das Männchen mehr als 2 Kilogramm wiegen kann.

Alle Marder haben jedoch gemeinsam, dass sie sehr sportlich sind. Die Tiere sind nicht gerade groß, aber können dennoch Höhen von 1,8 Meter überwinden und Weiten von 2 Meter schaffen. Dies wird für die Bekämpfung des Marders noch von großer Bedeutung sein.

Der Marder ist nachtaktiv, dies bedeutet, dass er sich tagsüber in den Bau zurückzieht. Er findet genügend Platz zwischen Steinhaufen oder Felsspalten und dort fühlt er sich am wohlsten. Einen eigenen Bau gräbt er jedoch nicht. Als Unterschlupf nutzt er also Spalten oder wenn er einen verlassenen Bau eines anderen Tieres findet, dann kann er diesen übernehmen.

In der Nähe des Menschen kann es vorkommen, dass der Marder sich in das Haus einnistet. Auf dem Dachboden, in der Garage oder im Stall fühlt sich der Marder wohl und kann sich über den Tag zurückziehen. Während der Marder sich einrichtet, geht er nicht leise vor. Er polstert seinen Unterschlupf mit allen möglichen weichen Gegenständen aus. Wenn Sie also ungewöhnliche Geräusche vom Dachboden vernehmen, dann es durchaus sein, dass ein Marder sich dort eingenistet hat.

Wo kommen Marder her

Der Marder ist eigentlich kein natürlicher Freund des Menschen. Er hält sich üblicherweise in Felsspalten auf, die fernab des Menschen liegen. Mit der Zeit ist es für den Marder jedoch praktisch geworden sich in der Nähe des Menschen aufzuhalten. Schließlich findet er dort nicht nur eine warme Zuflucht, sondern auch genügend zu fressen.

In Städten lässt sich der Marder jedoch nur selten nieder. Bevorzugt er doch kleine Dörfer und dort Einfamilienhäuser. Jedoch muss beachtet werden, dass Marder pro Jahr etwa 3 bis 4 Nachkommen zur Welt bringen können. Damit kann sich das Problem der Marder schnell von einem einzigen Haus ausweiten und schnell ist ein kompletter Straßenzug von Mardern bevölkert.

Da Sie jetzt wissen, dass der Marder sich vorwiegend in Dachböden, der Scheune oder dem Auto einnistet, sollten Sie auf Anzeichen achten, die auf einen Marderbefall hinweisen.

Diese Hinweise können der Kot sein, Uringeruch oder Aas Abfälle. Diese Anzeichen können schon eine hohe Belastung an sich darstellen, denn Sie lassen sich meistens nicht mehr durch einfache Reinigungsmittel entfernen. Der Urin dringt schnell in das Holz oder die Baumaterialien ein. Daher sollten Sie in regelmäßigen Abständen auf die Anzeichen des Marders achten.

Zu den Hinweisen gehört

  • Urin und Kot

  • Ein Mardertunnel in der Wandisolierung

  • Abdichtung des Betons wurde hochgedrückt

  • Haar kann an einigen Stellen verloren werden

Was frisst das Tier

Marder im Hühnerstall
Hühner sind für Marder eine leichte Beute

Um den Marder und seine Lebensgewohnheiten besser zu verstehen ist es wichtig zu erkunden, was der Marder eigentlich frisst. Denn ein Hauptgrund, dass der Marder nicht mehr Nützling angesehen wird, sondern eher als Schädling, ist sein Fressverhalten.

Der Marder ist als Allesfresser bekannt. Wenn das Angebot ausreichend ist, können Marder sich von Früchten und Obst ernähren. Dazu gehören ebenfalls Beeren und Nüssen. Dies trifft allerdings nur in den Sommermonaten zu. In den restlichen Monaten ist er vorwiegend als Fleischfresser aktiv.

Die Eigenschaft als Fleischfresser ist, was den Marder zu einem bedrohlichem Tier für den Menschen werden lässt. Obwohl der Marder nicht schwerer als etwas mehr als 2 Kilogramm wird, macht er vor größerer Beute nicht halt. Da der Marder sehr wendig und schnell ist, ist es für Ihn kein Problem seine Beute auf einen Baum zu verfolgen.

Der Marder geht bei seinem Beutezug sehr rücksichtslos vor. Wenn er in einen Hühnerstall eindringt, dann reißt er nicht nur ein Huhn, dass er später als Beute nutzt, sondern durch die panischen Tiere wird sein Tötungsreflex ausgelöst. Das bedeutet, dass der Marder versucht alle Tiere zu töten. Natürlich wird er diese nicht alle verzehren können, sondern vielleicht nur ein Tier in seinen Bau schleppen können. 

Zu seinen bevorzugten Nahrungsquellen gehören

Tiere

  • Hühner

  • Tauben

  • Kaninchen

  • Vögel

Sonstiges

  • Beeren

  • Nüsse

  • Früchte

Wo überwintern die Marder

Viele Tiere halten einen Winterschlaf, um dem harten Winter zu entfliehen und etwas Energie zu sparen. Der Marder gehört jedoch nicht zu den Tieren, die einen Winterschlaf halten. Er ist im Winter genauso aktiv und auf Nahrungssuche. Das Problem ist jedoch, dass der Marder im Winter nicht so viele Beeren und Früchte finden kann. 

Da es kaum andere Nahrungsquellen für ihn gibt, sucht er vermehrt tierische Nahrung und es bleiben ihm meistens nur Hühnerställe und andere kleinere Tiere als Nahrungsquelle. 

Der Marder ist also im Winter genauso aktiv wie im Sommer. Wenn Sie gedacht haben, dass Sie im Winter den Schutz gegen den Marder nicht aufrechterhalten müssen, dann ist dies leider eine schlechte Nachricht.

Beim Vertreiben des Marders kann es häufig zu dem Missverständnis kommen, dass Marder im Winter nicht aktiv sind. Die Wahrheit ist jedoch, dass Marder häufig ihr Versteck wechseln und daher einige Zeit nicht sichtbar sein können. Anstatt jedoch sich komplett in den Winterschlaf zu verabschieden, werden Sie eventuell nur ihr Revier geändert haben.

Einen Vorteil hat der Winter dennoch im Kampf gegen den Marder. Wenn es schneit, dann kann selbst ein flinker Marder sich nicht fortbewegen, ohne Spuren zu hinterlassen. Die Spuren werden häufig mit Katzenspuren verwechselt. Die Spuren zu unterscheiden ist nicht einfach, aber wenn Sie genau beobachten, wo die Spuren hinführen, dann kann dies ein Anhaltspunkt dafür sein, dass sich ein Marder auf Ihrem Grundstück befindet.

Wo wohnt der Marder

Marder auf dem Dachboden
Auf dem Dachboden macht es sich der Marder gerne bequem

Hier muss unterschieden werden, von welche Marderart gesprochen wird. Der Steinmarder, auch häufig als Hausmarder bezeichnet hält sich in der Nähe von Menschen auf.

Wie schon erläutert hält er sich am liebsten auf Dachböden oder in Ställen auf. Diese geben ihm genügend Freiraum, um sich dort während des Tages zu verstecken und nachts aktiv zu werden.

Es gibt jedoch auch eine andere Marderart, die einen deutlich anderen Lebensraum bevorzugt.

Der Baummarder verzichtet auf die Nähe zum Menschen und hält sich eher in Wäldern auf. Dort sucht einen Unterschlupf in Bäumen und Höhlen. Der Baummarder ist zudem deutlich seltener als der Steinmarder, da er früher für sein glänzendes Fell gejagt wurde.

Während der Steinmarder jegliche kleine Säugetiere jagt, konzentriert der Baummarder sich eher auf kleine Nagetiere, sowie Pflanzen. Kaninchen können aber ebenfalls auf dem Speiseplan stehen.

Wenn es also darum geht den Marder zu vertreiben, dann sollte nicht nur das eigene Grundstück in Betracht gezogen werden, sondern auch ein angrenzender Wald. Zwar meidet der Baummarder den menschlichen Kontakt, im Winter, wenn das Nahrungsangebot allerdings zurückgeht, kann es durchaus vorkommen, dass dieser in der Nähe von Ställe zu finden ist.

Den Marder fangen

Der Steinmarder geht den Weg des geringsten Widerstandes bei der Nahrungssuche. Natürlich ist es für ihn einfacher in der Nähe des Menschen auf Nahrungssuche zu gehen und zum Beispiel Mülltonnen zu durchwühlen. Im Dachboden einmal eingenistet kreuzen sich der Lebensraum des Menschen und des Marders des Öfteren.

Daher sollten Sie früh daran interessiert sein, den Marder zu fangen und wieder woanders auszusetzen, bevor dieser einen größeren Schaden anrichtet. Doch wie sollten Sie dabei am besten vorgehen?

Das Vergiften des Marders sollten Sie tunlichst vermeiden. Der Tierschutz gebietet es, dass Sie den Marder nicht vergiften. Die Marderjagd ist offiziell in der Jagdsaison von Mitte Oktober bis Ende Februar erlaubt. Dennoch sollte die Jagd nur von professionellen Jägern durchgeführt werden.

Am besten sollten Sie sich an einen Jäger wenden, um das Marderproblem zu lösen. Der Jäger wird in der Regel eine Marderfalle verwenden und ihn dann umsiedeln. Je nach Bundesland können andere Bestimmungen für das Aufstellen der Fallen gelten. Das Aufstellen der Fallen gilt ebenfalls als Jagd und sollte nicht von Laien durchgeführt werden.

Das Aufstellen ohne Genehmigung, sowie außerhalb der Jagdsaison kann nicht nur zu einem größeren Leid des Tieres führen, sondern ist zudem auch strafbar.

Daher sollten Sie in jedem Falle professionelle Hilfe suchen, wenn Sie den Marder loswerden möchten.

Was können Sie gegen einen Marder noch tun?

Der Marder sollte nur mithilfe professioneller Jäger bekämpft werden. Das heißt aber nicht, dass Sie einfach nur tatenlos zusehen müssen, wenn der Marder sich auf Ihrem Grundstück eingenistet hat. Mit verschiedenen Vorsichtsmaßnahmen, können Sie den Marder dazu bringen, dass dieser sich ein anderes Revier sucht.

Als erste Maßnahme sollten Sie sicherstellen, dass der Marder keine Nahrungsquellen in Ihrer Umgebung finden kann. Denn der Marder richtet sich bei Ihnen vor allem deshalb ein, weil er dort Nahrung einfach finden kann.

Schließen Sie Mülltonnen ab und lassen diese nicht einfach offen herumstehen. Marder sind zudem sehr geschickt. Einfach nur den Deckel der Mülltonne zu schließen ist nicht ausreichend. Der Marder könnte den Deckel öffnen und so an die Lebensmittelreste gelangen. Daher sollte Mülltonne mit einem Schloss gesichert werden.

Lebensmittel sollten natürlich generell nicht im Freien gelagert werden. Dies wäre eine offene Einladung für jeden Marder.

Zugänge zu Vorratskammern und Ställen sollten am Abend ebenfalls verschlossen werden. Da der Marder erst am Abend aktiv ist, müssen Sie während des Tages Fenster nicht geschlossen halten. In der Nacht allerdings ist es ratsam, die Fenster zu schließen und sämtliche Eingänge geschlossen zu halten.

Eingänge zu Ställen sollten grundsätzlich mit einem Riegel gesichert werden. Zudem sollte überprüft werden, ob irgendwo Schwachstellen vorhanden sind.

Neben diesen Vorsichtsmaßnahmen gibt es auch eine Reihe von Hausmitteln gegen den Marder oder verschiedene Geräte im Fachhandel. Diese basieren meistens auf einen sehr starken Geruch, der den Marder vertreiben soll, oder etwa auf Ultraschall. Bevor Sie einen Jäger rufen, können Sie solche Geräte testen. Auch ein Marderspray kann den Marder durch seinen unangenehmen Geruch vertreiben.

Sie können Ihr Grundstück zudem auch mit einem elektrischen Zaun absichern. Diesen können Sie so einstellen, dass der Marder einen kurzen Schock erhält, aber nicht ernsthaft gesundheitliche Folgen riskieren muss. Durch den Elektroschock stellt sich ein Lerneffekt ein und der Marder wird Ihr Grundstück nicht mehr betreten. Diese Marderabwehr können Sie selber einrichten.

Sebastian
Sebastian
Hallo, Ich bin Sebastian und lebe seit wenigen Jahren überwiegend in Indonesien. Dort konnte ich endlich meine Leidenschaft zum Gärtnern ausleben. Meine gewonnene Erfahrung teile ich auf Gartenora.de damit diese Leidenschaft auch Ihnen eine große Freude bereitet.

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