Ist der Buchsbaumzünsler meldepflichtig?

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Der Buchsbaumzünsler hat sich in den letzten Jahren in den Gärten Mitteleuropas immer weiter verbreitet. Er gilt nicht nur als Fraßschädling, welcher den Buchsbaum um seine Blätter bringt, sondern ist auch giftig. Daher könnte die Vermutung bestehen, dass eine Meldepflicht besteht, falls der Buchsbaumzünsler auch in Ihrem Garten anzutreffen ist.

Wie erkennen Sie den Buchsbaumzünsler und müssen Sie den Befall melden?

Sinn der Meldepflicht

In Deutschland und Mitteleuropa sind bereits einige Schädlinge anzutreffen, die sowohl für den Garten als auch die Landwirtschaft eine große Gefahr darstellen. Aufgrund der weiten Verbreitung besteht für diese „heimischen“ Arten selten eine Meldepflicht.

Das Ziel der Meldepflicht besteht darin die Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern und zu erkennen, in welchen Regionen diese bereits auftreten. Im Zuge der Meldepflicht wird versucht den Befall so schnell wie möglich einzudämmen. Bei diesen Schädlingen wird daher auch von einem „Quarantänestatus“ berichtet. Durch die Meldung soll frühzeitig eine Bekämpfung ermöglicht werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Zur Meldung verpflichtet sind sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen. Falls Sie also einen Schädling antreffen, welcher in der Verordnung der EU aufgeführt ist, müssen Sie die entsprechenden Behörden unterrichten.

Wer Ihr Ansprechpartner ist, hängt von Ihrem Bundesland ab. Am besten informieren Sie sich im Internet darüber, welches Institut für Sie zuständig ist.

Ist der Buchsbaumzünsler meldepflichtig?

Buchsbaum Falter
Eine Meldepflicht besteht für den Buchsbaumzünsler oder den Falter nicht

Der Buchsbaumzünsler gehört zu den Schädlingen, die eigentlich nicht in Deutschland heimisch sind. Sie waren ursprünglich nur im asiatischen Raum anzutreffen und in Europa unbekannt.

In den letzten Jahren hat sich die Lage deutlich geändert. Der Buchsbaumzünsler ist vermehrt in Mitteleuropa anzutreffen und stellt eine zunehmende Gefahr, insbesondere für den Buchsbaum, dar. Die gefräßigen Raupen vertilgen so viele Blätter, dass der Buchsbaum den Befall in den meisten Fällen nicht übersteht.

Darüber hinaus gilt der Buchsbaumzünsler als giftig. Dies beruht auf seinem Ernährungsverhalten, welches primär auf den Buchsbaum abzielt. Die Blätter und Triebe des Buchsbaums enthalten mehr als 70 unterschiedliche Gifte, welche der Buchsbaumzünsler aufnimmt. Ein Großteil wird zwar verstoffwechselt und wieder ausgeschieden, doch manche Gifte reichern sich in seinem Körper an.

Für den Menschen besteht keine Gefahr. Der Kontakt mit dem Buchsbaumzünsler führt nur in äußerst seltenen Fällen zu einer Hautreizung. Falls Sie besonders empfindlich sind, bietet sich daher das Tragen von Handschuhen an, wenn Sie den Buchsbaumzünsler bekämpfen.

Mittlerweile steht der Buchsbaumzünsler auf dem Speiseplan mancher einheimischer Vögel. Spatzen und andere kleine Vögel gelten als natürliche Fressfeinde, obwohl die Raupe für einige Arten weiterhin als ungenießbar gilt.

Trotz der Giftigkeit und des hohen Schadens besteht in Deutschland keine Meldepflicht für den Buchsbaumzünsler. Dieser hat sich bereits so stark verbreitet, dass eine Quarantäne und Verhinderung der Ausbreitung nicht realistisch sind. Daher wird langfristig damit gerechnet, dass sich der Buchsbaumzünsler als Schädling in Deutschland etabliert und mit herkömmlichen Mitteln bekämpft wird. Durch eine mögliche Meldepflicht ließe sich diese Verbreitung nicht mehr verhindern.

Wie erkennen Sie den Buchsbaumzünsler?

An offizieller Stelle müssen Sie den Buchsbaumzünsler nicht melden. Dennoch ist es sinnvoll, dass Sie frühzeitig die Raupe erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten. Andernfalls entstehen große Schäden an Ihren Pflanzen und die Folgegenerationen wüten weiter in Ihrem Garten.

Zu Beginn ist die Raupe noch klein und kaum zu erkennen. Nach dem Schlüpfen ist sie nur wenige Millimeter groß, wächst jedoch auf eine stattliche Größe von bis zu 5 Zentimeter.

Am ehesten erkennen Sie die Raupe daran, indem Sie Ihren Buchsbaum auf mögliche Schäden untersuchen. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob sich an der Innenseite des Buchsbaums Fraßschäden feststellen lassen. Die Raupen fressen sich meist vom Inneren zum Äußeren vor. Entdecken Sie, dass die äußeren Blätter von Schäden gezeichnet sind, ist der Buchsbaum bereits großflächig befallen. Gehen Sie bei der Kontrolle gründlich vor und untersuchen Sie das Innere des Buchsbaums, um einen Befall frühzeitig zu erkennen.

Die Raupe ist gekennzeichnet durch eine auffällig grüne Farbe und etwas helleren und dunklen Streifen am Rücken. Am Rücken sind zudem die paarweise angelegten schwarzen Punkte hervorstechend.

Entdecken Sie den Buchsbaumzünsler, bietet sich die Anwendung von biologischen und chemischen Spritzmitteln an. Auch das Ausbringen eines Algenkalks schützt Ihren Buchsbaum und dämmt die Schäden ein.

Müssen Sie den Buchsbaumzünsler melden?

Aufgrund der wärmeren Temperaturen und der wachsenden Globalisierung dehnt sich der Lebensraum einiger Arten aus. Der Buchsbaumzünsler ist ursprünglich in Ostasien beheimatet und galt daher als Eindringling.

Im Jahr 2006 wurden die ersten Buchsbaumzünsler in Deutschland gesichtet. Seitdem hat sich dieser in weiten Teilen Europas ausgebreitet.

Eine Meldepflicht besteht für den Buchsbaumzünsler nicht. Er gilt mittlerweile als so weit verbreitet, dass eine Eindämmung nicht mehr realistisch ist.

Sebastian
Sebastian
Hallo, Ich bin Sebastian und lebe seit wenigen Jahren überwiegend in Indonesien. Dort konnte ich endlich meine Leidenschaft zum Gärtnern ausleben. Meine gewonnene Erfahrung teile ich auf Gartenora.de damit diese Leidenschaft auch Ihnen eine große Freude bereitet.

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