Der Honig der Blattlaus – Wie entsteht er und weshalb ist er so wichtig

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Die Blattlaus steht in einer besonderen Beziehung zur Ameise und erstaunlicherweise ist die Blattlaus auch in der Lage selber eine Art Honig herzustellen. Doch wie genau kann die Blattlaus den Honig herstellen und ist dieser etwa besser als der Honig der Bienen?

Wie die Blattlaus den Honig herstellt und wofür dieser in der Natur alles nützlich ist, wird Ihnen im folgenden Artikel erläutert.

Beliebte Frage in Kreuzworträtseln

Auch wenn es etwas abwegig erscheint, aber die Frage nach dem Honig der Blattlaus ist eine beliebte Frage in Kreuzworträtseln. Wenn Sie also demnächst wieder auf diese Frage stoßen, dann müssen Sie nicht mehr zögern, sondern können ganz einfach mit „Honigtau“ antworten.

Strenggenommen beschreibt Honigtau nicht nur den Honig der Blattlaus, sondern auch noch der Schildläuse und Blattflöhe. Der Honig der Blattlaus ist unter dem Begriff Honigtau allerdings am bekanntesten.

Falls Honigtau allerdings nicht der gesuchte Begriff ist, dann könnte auch nach Meltau gefragt werden. Honigtau und Meltau werden häufig synonym verwendet.

Nicht verwechselt sollte Meltau allerdings mit Mehltau. Während ersterer den Honig beschreibt, ist der Mehltau eine Krankheit, die durch einen Pilz auf Pflanzen verursacht wird.

Der Begriff Honigtau geht übrigens auf die Anfangs eher klare Färbung zurück. Da der Honigtau oftmals an Bäumen und Ästen auftritt, konnte es des Öfteren vorkommen, dass dieser von dort hinuntergetropft ist. Die Form erinnerte in getrocknetem Zustand an einem Tropfen.

Wie entsteht der Honig der Blattlaus

Dass Bienen in der Lage sind Honig zu produzieren ist bekannt. Dass diese Insekten so fleißig sind, dass so viel Honig entsteht, dass Menschen diesen Honig verwenden können ist beeindruckend.

Doch wie kann jetzt eine kleine Blattlaus Honig herstellen?

Blattläuse gehören zu den Schnabelkerfen. Unter diesem Begriff werden alle Insekten zusammengefasst, die an Pflanzen saugen, um sich von deren Saft zu ernähren.

Die kleine Blattlaus stellt hier keine Ausnahme dar. Sie dringt mit ihrem Rüssel in die Pflanze ein. Dort steht der Saft unter so hohem Druck, dass Sie eigentlich gar nicht mehr an der Pflanze saugen muss. Sie kann den Saft ganz einfach mit dem Rüssel aufnehmen.

Der Saft ist sehr reichhaltig an Zucker. Für die Blattlaus ist allerdings nicht der Zucker entscheidend, sondern Sie möchte vielmehr die Aminosäuren des Saftes aufnehmen. Der Saft besteht allerdings nur zu einem sehr geringem Teil aus den Aminosäuren.

Um den Bedarf zu stillen, muss die Blattlaus daher eine sehr große Menge des Saftes aufnehmen. Dies bedeutet, dass auch eine hohe Menge des Zuckers aufgenommen wird.

Dieser Zucker wird allerdings nicht komplett verdaut. Ein Großteil wird von der Blattlaus einfach wieder ausgeschieden.

Diese Ausscheidungen stellen nun den Honigtau dar.

Unter Honigtau versteht man die unverdauten zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattlaus.

Lange Zeit war den Menschen jedoch gar nicht bewusst, dass der Honigtau eine Ausscheidung der Blattlaus ist. Erst im 17. Jahrhundert wurde diese Erkenntnis gewonnen. Der Honigtau war zwar vorher schon den Menschen bekannt und wurde genossen, dass es sich dabei allerdings um Ausscheidungen der Blattlaus handelt, war eine eher unangenehme Überraschung.

Zusammensetzung des Honigtaus

Honig der Blattlaus - Waldhonig

Die Grundlage des Honigtau sind die Pflanzensäfte, aus denen die Blattlaus Ihre Energie gewinnt. Doch wie genau setzt sich der Honigtau jetzt zusammen? 

Das aus der Pflanze direkt Honig gewonnen werden kann, erscheint auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich. Der Honigtau ist aber nichts anderes als der unverdaute Zucker. 

Daher besteht der Honigtau fast ausschließlich aus Zucker. Am häufigsten ist dabei der Fruchtzucker vertreten. Danach folgt die Glucose und die Melecitose. Die genaue Zusammensetzung hängt jedoch von der Pflanze ab, wobei die Zusammensetzung des Honigtau immer fast ausschließlich aus verschiedenen Zuckerarten besteht.

Interessant ist zudem, dass der Honigtau Bestandteile hat, die für Bienen schädlich sein können. Diese toxischen Stoffe können bei den Bienen zu einer Schwarzsucht führen.

Der Name kommt daher, dass den Bienen die Haare ausfallen und darunter der nunmehr schwarze Körper zum Vorschein kommt. Die Krankheit ist allerdings nicht ansteckend.

Neben reichlich Zucker enthält der Honigtau weitere Bestandteile, die in geringen Mengen eine positive Wirkung auf den Körper haben sollen.

Dazu zählen verschiedene Vitamine und Enzyme.

Honigtau ist zudem sehr lecker und gilt bei vielen Honigliebhabern als wahre Delikatesse. Hebt er sich im Geschmack und vom Aussehen her doch vom herkömmlichen Honig stark ab.

Der Honig der Blattlaus als Nahrung für andere Insekten

Blattlaus und Ameisen

Der Honigtau ist allerdings nicht nur für Menschen eine leckere Speise. Auch andere Tiere ernähren sich von diesen sehr zuckerhaltigen Ausscheidungen.

Wenn Sie in Ihrem Garten Blattläuse haben und diese für längere Zeit dort Ihr Unwesen treiben können, dann werden Sie wahrscheinlich in kürzester Zeit auch noch Besuch von Ameisen bekommen.

Denn den Ameisen dient der Honig der Blattlaus ebenfalls als Nahrungsmittel. Ameisen sind bei der Nahrungssuche generell auf sehr zuckerhaltige Speisen fokussiert. Deshalb sollten keine offenen Süßigkeiten herumstehen und auch Softdrinks sollten in der Nähe von Ameisen nicht geöffnet verweilen.

Schon kleinste Kleckereien können die gesamte Ameisenkolonie anziehen. So haben Sie relativ schnell das Problem, dass eine Ameisenstraße entstehen kann und diese sich fortan auf den Weg machen, um an die Süßigkeiten zu gelangen.

Aber auch für andere Insekten ist der Honigtau eine willkommene Nahrungsquelle. Darunter zählen vor allem die Zweiflügler und Hautflügler.

Wenn sich allerdings keine Insekten an dem Honigtau bedienen, dann wird dieser von Rußtaupilzen besiedelt. Diese Pilze sind zwar nicht direkt schädlich für die Pflanzen, aber ein flächenreicher Befall durch den Pilz beeinflusst die Photosynthese der Pflanzen negativ.

Die Beziehung der Ameisen und Blattläuse

Das Ameisen auf alles Süße stehen sollte also kein Geheimnis mehr sein. Doch die Ameise ist auch ein sehr intelligentes Tier und in der Lage komplexe Gesellschaften aufzubauen.

Innerhalb dieser Gesellschaft ist anscheinend auch genügend Platz, um die Blattläuse als Tiere zu halten. Die Beziehung ist dabei ähnlich wie die Milchkuh im Verhältnis zum Menschen steht.

Wobei bei den Blattläusen die Beziehung auch einen Vorteil darstellt. So verteidigen die Ameisen die Blattläuse vor möglichen Fressfeinden und geben diesen sogar häufig ein eigenes Zuhause in der Ameisenkolonie.

Wenn Sie also versuchen die Blattläuse mit Hausmitteln zu vertreiben, dann kann es durchaus sein, dass die Ameisen versuchen werden die Blattläuse zu beschützen.

Wenn die Ameisen hungrig sind, nähern sich diese den Blattläusen woraufhin diese den Honigtau absondern. So können die Ameisen über eine sehr einfache Nahrungsquelle verfügen, ohne weite Wege gehen zu müssen.

Da beide Seiten von dieser Beziehung profitieren wird auch von einer Symbiose gesprochen.

Die Ameisen sind dabei nützlich im Kampf gegen Marienkäfer und anderen Insekten, die die Blattlauskolonie angreifen könnte.

Die Beziehung geht sogar so weit, dass die Ameisen die Larven zu weicheren Blättern transportieren. Dort können die Larven besser in die Pflanzen eindringen und sich besser zu den ausgewachsenen Blattläusen entwickeln.

Der Waldhonig

Nicht nur die Ameisen profitieren vom Honigtau. Die Ausscheidungen der Blattläuse sind auch bei Bienen sehr beliebt. Diese nehmen nicht immer nur Blütennektar auf, sondern können auch den Honigtau verarbeiten.

Der Waldhonig ist ein ganz besonderes Naturprodukt. Als solches schmeckt der Waldhonig immer unterschiedlich und tritt in zahlreichen Variationen auf. Dies hängt einerseits von den Tieren ab, die den Honigtau produzieren und andererseits auch von den Pflanzen, aus denen der Honigtau gewonnen wurde.

Die Insekten können dabei auch mehrere Pflanzen anzapfen, um deren Saft zu gewinnen. Daraus ergibt sich, dass der Honigtau immer ein ganz individuelles Gemisch ist. Somit ist auch der Waldhonig immer unterschiedlich.

Doch worin besteht jetzt der Unterschied zum herkömmlichen Bienenhonig?

Der Waldhonig weist eine eher dunklere Farbe auf. Während normaler Blütenhonig relativ gelb ist, ist der Waldhonig schon leicht bräunlich. Der Geschmack wird als sehr intensiv und herb beschrieben.

Egal ob zum Süßen von Tee, bzw. anderen Speisen, oder als Brotaufstrich – der Waldhonig kann sehr vielseitig eingesetzt werden. Ein Vorteil ist der geringere Glukoseanteil. Dadurch bleibt der Waldhonig länger geschmeidig und kann als Brotaufstrich verwendet werden.

Zudem wird dem Waldhonig auch eine Heilwirkung nachgesagt. Die ätherischen Öle, die Bestandteil des Waldhonigs sind sollen wunderbar als Vorbeugung gegen eine nahende Erkältung wirken.

Schäden durch Honigtau

Lackschaden durch Honigtau

Blattläuse an sich können Pflanzen durch Ihre hohe Anzahl so schädigen, dass diese nicht mehr in der Lage sind, die Schäden selbstständig zu reparieren. Ihnen wird förmlich der Lebenssaft durch die Blattläuse entzogen. Daher sollten Blattläuse bekämpft werden, wenn Sie an Pflanzen zu finden sind.

Aber auch der Honigtau kann sich als ziemlich lästiges Abfallprodukt der Blattlaus entpuppen. Der Honigtau kann nicht nur auf kleinen Pflanzen sitzen, sondern auch auf Bäumen.

In Städten kann der Honigtau im Sommer bei wärmeren Temperaturen wieder flüssig werden und auf Automobile herabtropfen. Besonders betroffen sind die Linden und Ahorne in den Städten. Hier finden sich die meisten Blattläuse wider.

Für den Autolack stellt der Honig der Blattlaus eine hohe Gefahr dar. So ist der Honigtau der ideale Nährboden für Pilze, welche dann den Lack angreifen können. Damit es nicht zu langfristigen Schäden kommt, sollte das Auto aus der Sonne gefahren und der Honigtau unverzüglich entfernt werden.

Nicht immer ist dafür allerdings die Fahrt durch die Waschstraße ausreichend. Der Honigtau ist ziemlich hartnäckig und daher sollten die betroffenen Stellen am besten manuell gereinigt werden. Nur auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass keine dauerhaften Schäden durch den Honigtau entstehen.

Eine vorbeugende Behandlung des Lackes mit Hartwachs kann zudem helfen den Lack etwas widerstandsfähiger werden zu lassen. So kann der Honigtau nicht so schnell in den Lack eindringen und diesen beschädigen.

Um zu vermeiden, dass sich die Gartenmöbel auch von dem Honig der Blattlaus Schaden nehmen, sollte diese nicht unter Linden gestellt werden. Nach kurzer Zeit kann der Honigtau hier zu dauerhaften Verfärbungen führen.

Sebastian
Sebastian
Hallo, Ich bin Sebastian und lebe seit wenigen Jahren überwiegend in Indonesien. Dort konnte ich endlich meine Leidenschaft zum Gärtnern ausleben. Meine gewonnene Erfahrung teile ich auf Gartenora.de damit diese Leidenschaft auch Ihnen eine große Freude bereitet.

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