Früher oder später wird es sich kaum vermeiden lassen, dass sich Ameisen in Ihrem Garten einfinden. Fliegende Ameisen sind auf der Suche nach einem neuen Nest und da erscheint Ihr Rasen wie eine passende Einladung. Es steht genügend Platz zur Verfügung, der Rasen ist gepflegt und bedrohliche Feinde sind ebenfalls nicht in der Nähe.
Da erscheint es nur logisch, dass sich Ameisen auf Ihrem Rasen niederlassen. Möchten Sie auf dem Rasen bei bestem Wetter eine Grillparty feiern oder einfach nur auf einer Liege ein Buch lesen, erweisen sich die Ameisen als ungebetene Gäste.
Welche Gefahren gehen von der Ameise aus und wie vertreiben Sie diese effektiv aus Ihrem Rasen?
Weshalb sind Ameisen schädlich für Ihren Rasen?
Die Ameise erweist sich im Ökosystem als nützlicher Helfer. Sie frisst Aas, sowie kleinere Krabbeltiere und die Ausscheidungen gelten als förderlich für das Wachstum der Pflanzen. Damit könnten Sie glauben, dass ein Bekämpfen doch eigentlich nicht notwendig sei.
In Ihrem Garten sieht der Sachverhalt komplizierter aus. Insbesondere, wenn Sie viele Nutzpflanzen aufziehen, ist die Ameise als Schädling zu betrachten. Dabei geht nicht von der Ameise direkt eine Gefahr aus. Sie geht aber eine Symbiose mit Blattläusen ein, sodass zu erwarten ist, dass sich mit den Ameisen auch bald Blattläuse im Garten niederlassen werden. Dies geschieht aufgrund der süßen Ausscheidungen der Blattlaus, die der Ameise als Futterquelle dienen.
Finden sich die Ameisen in Ihrem Rasen ein, bleibt es nicht aus, dass sich einzelne Späher auch in Ihr Haus verirren. Stoßen sie dort auf eine Futterquelle, bildet sich zügig eine Ameisenstraße und weitere Tiere werden der ersten Ameise folgen. Im Haus können die Ameisen in Elektrogeräte eindringen und Kabel beschädigen. Zudem greifen die Tiere jegliche Nahrungsvorräte an und lassen diese ungenießbar werden.
Auch, wenn die Ameisen die Terrasse bevölkern ist dies nicht zu unterschätzen. Lassen Sie mal für einen Augenblick den Kuchen oder das Getränk aus dem Blick, könnte eine Ameise die Fährte aufgenommen haben und andere Tiere aus dem Nest anlocken. Damit wird die Gartenparty nicht gerade zu einem frohen Fest, sondern eher zu einem Spießrutenlauf. Eine Gefahr besteht zudem darin, dass die Ameise durch das Anlegen der unterirdischen Gänge die Bodenplatten lockert. Sie stehen nicht mehr stabil auf dem Untergrund, sondern stellen eine Stolpergefahr dar.
Um diese Schäden an Pflanzen und der Bausubstanz zu vermeiden, ist es frühzeitig notwendig, die Ameisen aus dem Rasen zu vertreiben. Andernfalls werden sich diese in großer Zahl dort einfinden und sich weiter ausbreiten.
Umsiedeln der Ameisen im Rasen
Die Ameisen sind durchaus nützliche Tiere. Zwar weniger in Ihrem Garten und Rasen, aber vielleicht an anderer Stelle. Möchten Sie das Ameisenvolk nicht töten, bietet es sich an diese auf friedfertige Weise umzusiedeln.
Hierfür statten Sie einen Blumentopf mit etwas Holzwolle aus und stellen diesen mit der Öffnung nach unten auf das Ameisennest. Der Topf oder ein anderer Kübel wird mit etwas Geduld als neuer Nistplatz angenommen und das alte Nest verlassen. Wichtig ist hierbei, dass Sie solange warten, bis auch die Königin sich im Blumentopf befindet.
Dann nehmen Sie einfach den gesamten Topf und stellen diesen an einen anderen Ort, wo die Ameisen nicht stören. Das alte Nest können Sie nun vernichten und ein erneuter Befall sollte nicht auftreten. Somit müssen Sie die Ameisen nicht töten und haben den Rasen auf tierfreundlicher Art gerettet.
Ameisenfallen einsetzen
Nicht immer besteht die Möglichkeit die Ameisen umzusiedeln. Ist das Nest an einer schwer zugänglichen Stelle oder wird der Blumentopf nicht angenommen, müssen Sie zu anderen Mitteln greifen. Für eine besonders nachhaltige Wirkung bietet sich der Einsatz von Ameisenfallen an.
Diese sind mit einem Ameisengift ausgestattet, welches zeitverzögert wirkt. Die Ameisen tragen den Köder in das Nest, wo es von allen Bewohnern aufgenommen wird. Nach kurzer Zeit tritt der Tod ein, sodass eine Belästigung durch die Ameisen nicht mehr stattfindet.
Die Köderdosen sind so gestaltet, dass das Gift für Kinder oder Haustiere nicht erreichbar ist. Lediglich die kleinen Ameisen gelangen durch die Öffnung und können den Wirkstoff in das Nest tragen. Somit erhalten Sie mit diesen Ameisenfallen eine effektive Methode, um den Rasen frei von Ameisen zu halten. Stellen Sie die Dosen in der Nähe des Nestes oder auf den üblichen Laufwegen auf. Nach wenigen Tagen sollte sich das Problem erledigt haben.
Schnell wirksames Ameisenspray
Die Ameisenfallen sind für eine Langzeitwirkung die beste Lösung. Benötigen Sie ein Mittel, welches unverzüglich gegen die Ameisen wirkt, ist dafür ein spezielles Spray notwendig. Das Ameisenspray ist mit einem Giftstoff ausgestattet, welcher die einzelnen Ameisen tötet. Verirrt sich eine Ameise in die Nähe des Hauses, können Sie einen weiteren Befall auf diese Weise verhindern.
Mit dieser Anwendung beseitigen Sie allerdings nicht die Ursache der Ameisen im Rasen. Diese können sich weiter verbreiten und das Bekämpfen des Nestes ist auf diese Weise nicht möglich. Somit dient das Ameisenspray nur als kurzfristige Abwehrmethode gegen die Ameisen. Langfristig wird es aber immer wieder vorkommen, dass sich einzelne Tiere auf der Terrasse oder in das Haus verirren.
Hausmittel gegen die Ameisen im Rasen
Möchten Sie nicht erst die Fallen kaufen und sofort versuchen gegen die Ameisen vorzugehen, stehen Ihnen verschiedene Hausmittel zur Verfügung. Diese erweisen sich mal mehr, mal weniger effektiv, sind aber kostengünstig und im Idealfall bereits verfügbar.
Gerüche gegen Ameisen
Für Ameisen ist der Geruchssinn eine wichtige Orientierungshilfe. Auf der Suche nach Futterquellen folgen die Tiere dem Geruch der Speisen. Haben Sie eine brauchbare Quelle gefunden, machen sich die Späher auf dem Weg zurück in das Nest. Auf diesem Rückweg hinterlassen sie einen Geruch, welcher den anderen Ameisen als Orientierung dient.
Mit verschiedenen Hausmitteln können Sie den Geruchssinn der Ameise beeinträchtigen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Ätherische Öle
- Geruchsintensive Pflanzen
- Parfüm
Insbesondere das Anpflanzen von Lavendel, Majoran, Salbei oder Anis gelten als effektiv, um die Ameisen im Rasen zu vertreiben. Die Tiere können sich nicht mehr richtig orientieren und suchen sich lieber einen anderen Ort, um dort ihr Unwesen zu treiben.
Natron gegen die Ameisen
Natron erweist sich gegen Unkraut als effektiv. Einmal ausgestreut geht das Unkraut ein und wird sich im Garten nicht weiter verbreiten.
Auch gegen Ameisen ist Natron wirksam. Natron wird vor allem in der Küche eingesetzt und ist ein Hauptbestandteil von Backpulver. Anders als häufig angenommen sind Backpulver und Natron nicht identisch. Natron enthält noch einen Säure- und Stärkeanteil.
Nehmen die Ameisen das Natron auf, setzt sich im Körper Ammoniak frei. Dieses wirkt giftig und tötet die Ameisen ab. Damit das Natron aufgenommen wird, sollten Sie es mit einem Lockmittel versehen. Mischen Sie dem Natron eine Zuckerlösung bei, damit die Ameisen das Mittel auch wirklich aufnehmen.
Kreide gegen Ameisen
Möchten Sie die Ameisen im Rasen nicht töten, sondern lediglich von bestimmten Orten fernhalten, könnte sich der Einsatz von Kreide lohnen. Kreide ist stark alkalisch und für die Ameisen ein unangenehmer Untergrund. Stoßen die kleinen Tiere auf die Kreide, machen sie lieber einen großen Umweg und bleiben von der Kreide fern.
Dies können Sie ausnutzen, um mit großzügigen Kreidestrichen die Terrasse oder Eingänge zum Haus zu schützen. Tragen Sie die Kreide auf den Boden auf, werden die meisten Ameisen den Abstand einhalten.
In der Praxis erweist sich die Kreide gegen Ameisen allerdings als wenig effektiv. Nicht alle Ameisen lassen sich beeindrucken und manche gehen einfach über diese hinweg. Zudem ist die Anwendung relativ aufwendig. Während des Auftragens der Kreide entstehen feine Lücken, die von der Ameise genutzt werden können. Daher müssen Sie sehr sorgsam vorgehen. Zudem bietet nicht nur der Hauseingang eine Zutrittsmöglichkeit für die Ameise, sondern auch Ritzen und andere Öffnungen im Mauerwerk. Dadurch wird die Ameise mithilfe der Kreide nur schwer fernzuhalten sein.
Den Rasen kurz halten
Ameisen suchen gerne den Schutz in einem höheren Rasen. Haben Sie bisher den Rasen länger wachsen lassen, könnten die Ameisen ein Grund sein, die Rasenpflege intensiver zu betreiben.
Mähen Sie während der Sommermonate rund alle 7 Tage den Rasen. Dieser sollte möglichst kurz bleiben, damit es keinen geeigneten Rückzugsort mehr gibt. Zudem ist auch eine häufigere Bewässerung des Rasens anzuraten, sodass die Ameisen sich davon gestört fühlen.
Aufgrund der Lärmbelästigung und der Feuchtigkeit werden sich die Ameisen in Ihrem Rasen nicht mehr wohlfühlen. Sie suchen lieber einen anderen Ort auf, wo sie bessere Lebensbedingungen vorfinden. Übrigens ist auch das Kalken des Rasens eine gute Methode, um den Ameisen im Rasen vorzubeugen.
Natürliche Feinde der Ameise
Empfinden Sie die Ameisen als problematisch aber andere Tiere sind in Ihrem Garten willkommen, dann können Sie sich diese natürlichen Feinde zunutze machen. Ameisen stehen auf dem Speiseplan von Vögeln, Käfern, Spinnen und Libellen.
Locken Sie mit einer Ansitzstange Vögel in den Garten, die es auf die Ameise abgesehen haben. Auch ein Insektenhotel stellt eine wunderbare Möglichkeit dar, um Käfern oder anderen Nutztieren ausreichend Raum im Garten zur Verfügung zu stellen.
Bekämpfen Sie jegliche Blattläuse, welche sich in Ihrem Garten befinden. Hierzu können Sie einen Sud aus Knoblauchzehen oder Brennnesseln anfertigen, um die Blattläuse von den Pflanzen zu vertreiben. Auch Seife bewirkt, dass die Blattläuse keinen Halt mehr haben und regelrecht weggeschwemmt werden.
Soll die Ameise auf natürlichem Wege vom Rasen vertrieben werden, dann gestalten Sie den Garten so, dass die Fressfeinde sich einfinden und die Ameisen bekämpfen.
Den Rasen frei von Ameisen halten
Sie haben nun ausführliche Tipps erhalten, wie Sie Ameisen vom Rasen vertreiben und einen erneuten Befall verhindern. Widmen Sie sich intensiv der Pflege des Rasens und gehen Sie bei der ersten Beobachtung der Ameisen gegen diese vor. Dann verhindern Sie, dass die kleinen Tiere sich ausbreiten und schon bald den gesamten Garten oder sogar das Haus für sich beanspruchen.